Welche Arten von Innentüren gibt es?

Von Dominik Hochwarth

Auf der Suche nach der richtigen Innentür? Da sollten Sie sich insbesondere mit dem Innenleben der Zimmertüren beschäftigen. Dieses entscheidet ursächlich über die Qualität der Tür. Hier erfahren Sie alles über den Aufbau und das Innenleben der verschiedenen Arten von Innentüren. Da das Auge aber stets ebenfalls nicht zu kurz kommen möchte, werden die äußerlichen Merkmale ebenfalls betrachtet.

weiße Innentür aus Massivholz
Weiße Innentür aus Massivholz (Foto: epr/Gesamtverband Deutscher Holzhandel/Mosel Türen)

Das erwartet Sie in diesem Beitrag

Die inneren und äußeren Werte von Zimmertüren

Rein äußerlich unterscheiden sich Innentüren häufig nicht allzu sehr, aber drinnen sieht es ganz anders aus. Prinzipiell gibt es zwei Grundtypen von Zimmertüren: Innentüren mit Decklagen aus Furnier, HPL oder CPL und Rahmen-Innentüren aus Massivholz, die sich ihrerseits noch einmal unterscheiden. Dazu kommen noch die Glastüren. So ergeben sich diese Grundtypen von Innentüren:

  • Zimmertüren mit Wabeneinlage
  • Zimmertüren mit Röhrenspaneinlage
  • Zimmertüren mit Röhrenpanstegeinlage
  • Zimmertüren mit Einlage Vollspanplatte
  • Zimmertüren aus schichtverleimtem Massivholz
  • Zimmertüren aus stabverleimtem Massivholz
  • Zimmertüren aus Glas
  • Zimmertüren aus Holz und Glas
  • Schiebetüren

Innentüren mit Decklagen aus Furnier, HPL oder CPL

Glatte Innentüren haben außen häufig Decklagen aus Holzfurnier. Dabei kann die Holzmaserung sichtbar sein. Immer beliebter werden aber auch zum Beispiel weiße oder in anderen Farben lackierte Innentüren. Anstatt aus Holzfurnier können die Decklagen auch aus HPL oder CPL.

HPL bedeutet „High Pressure Laminate“. Hierbei werden mehrere Papierschichten in Melaminharz getränkt und dann unter hohem Druck miteinander verpresst. Die oberste Lage bildet ein Dekorpapier, das beliebig aussehen kann. HPL ist äußerst stabil und unempfindlich gegen Kratzer und Stöße.

CPL steht für „Continous Pressure Laminate”. Ähnlich wie HPL besteht CPL aus mehreren Schichten, die in Melaminharz getränkt und miteinander verpresst werden. CPL-Türen sind besonders widerstandsfähig und kommen insbesondere in Bereichen mit viel Publikumsverkehr zum Einsatz.

Kommen wir zu dem, worin sich glatte Innentüren unterscheiden, dem Innenleben. Es gibt sie mit Wabeneinlage, mit Röhrenspaneinlage oder Röhrenspanstegeinlage. Auch eine Füllung aus Vollspanplatte ist denkbar. Das macht die Tür gleich mal ein wenig schwerer.

Innentür in Holzoptik
Fenster und Türen im gleichen Holz (Foto: epr/Josko)

Zimmertüren mit Wabeneinlage

Hier werden die beiden Deckschichten mit Hilfe einer Wabeneinlage aus gefalteter Pappe oder Karton. Die Herstellung ist recht einfach, allerdings sind Wabentüren nicht besonders stabil. Hierzulande werden sie daher kaum mehr hergestellt.

Zimmertüren mit Röhrenspaneinlage

Bei diesen Zimmertüren besteht das Innenleben aus einer Röhrenspanplatte. Das ist eine Spanplatte, in die in regelmäßigen Abständen Röhren gebohrt wurden. Solche Türen sind leichter als welche, die aus einem Vollwerkstoff bestehen. Sie sind aber auch nicht ganz so stabil.

Zimmertüren Röhrenspanstegeinlage

Noch leichter als Türen mit Röhrenspaneinlage sind Zimmertüren, die innendrin nur von Röhrenspanstegen zusammengehalten werden. Die Röhrenspanplatte wird in diesem Fall in dünne Stege gesägt. Die Innentür besteht innendrin fast nur noch aus Luft, weshalb sie besonders günstig und nicht ganz so hochwertig sind.

Zimmertüren mit Einlage aus Vollspanplatte

Innerhalb der glatten Innentüren sind diese am hochwertigsten. Das Innenleben besteht aus einer durchgängigen Spanplatte ohne Bohrungen. Der Schallschutz ist besser als bei den anderen Türarten, außerdem lassen sich Glaseinsätze einbauen.

Innentüren aus Massivholz
Innentüren aus Massivholz (Foto: epr/Gesamtverband Deutscher Holzhandel/GRAUTHOFF Türengruppe)

Rahmen-Innentüren aus Massivholz

Wer sein Haus mit möglichst natürlichen Produkten ausstatten möchte, für den sind Massivholztüren sicherlich erste Wahl. Aus einem Stück Holz sind die Türen aber heutzutage nur noch in den seltensten Fällen hergestellt. Das liegt insbesondere daran, dass sich mit der Zeit Risse bilden können oder die Tür sich verzieht. Es kommen daher meist stabverleimte oder schichtverleimte Rahmentüren zum Einsatz.

Zunächst einmal etwas über die verschiedenen Holzarten, die ganz entscheidend die Optik der Tür bestimmen. Mögliche Holzarten sind:

  • Kiefer
  • Fichte
  • Eiche
  • Ahorn
  • Nussbaum
  • Lärche
  • Esche
  • Birke
  • Buche
  • Kirschbaum

Am günstigsten sind sicherlich weiche Holzarten wie Kiefer oder Fichte, die hierzulande besonders weit verbreitet sind. Wer es etwas hochwertiger macht, greift zu Eiche, Kirschbaum oder Nussbaum. Ein besonders hochwertiges Nadelholz ist Lärche. Welches Holz das richtige für Sie ist? Entscheiden Sie selbst, ob es etwas heller oder dunkler sein soll und was Ihr Budget hergibt.

Die Optik der Massivholztür lässt sich zusätzlich durch die Oberflächenbehandlung beeinflussen. Wer es ganz natürlich liebt, belässt es bei der rohen Oberfläche. Ansonsten lässt sich das Holz noch ölen, wachsen oder lackieren. Bei letzterem geht aber natürlich etwas von der Besonderheit von Massivholz verloren. Dafür bekommen Sie eine besonders dauerhafte Schutzschicht.

Besondere Akzente lassen sich mit einer gebürsteten Oberfläche erzielen. Hier wurden die weicheren Teile des Holzes vor dem Lackieren, Ölen oder Wachsen mit einer Stahlbürste entfernt. Die Holzstruktur wird dadurch optisch verstärkt und auch haptisch fühlbar.

Zimmertüren aus stabverleimtem Massivholz

Bei einer stabverleimten Massivholztür werden massive Holzstäbe miteinander verleimt. Sie bilden sowohl die Mittellage als auch die Oberfläche der Tür. Die Leimung ist in diesem Fall zu sehen. Die Maserung ist also nicht durchgehend, sondern wird durch feine Streifen unterbrochen. Wer das nicht mag, für den sind schichtverleimte Massivholztüren die bessere Wahl.

Zimmertüren aus schichtverleimtem Massivholz

Auch bei der schichtverleimten Innentür werden massive Holzstäbe miteinander verleimt. In diesem Fall bilden sie jedoch die Mittellage der Tür. Für die Oberfläche werden durchgehende Schichten verwendet. Schichtverleimte Massivholztüren bilden die absolute Oberklasse in Sachen Innentüren. Sie besitzen einen exzellenten Schallschutz und sind sehr stabil.

Schiebetür aus Glas
Perfekt für moderne Büroräume: Schiebetüren aus Glas

Zimmertüren aus Glas

Aus der modernen Raumgestaltung sind Glastüren kaum wegzudenken. Bei ihnen besteht das komplette Türblatt aus Glas, die Beschläge sind hingegen aus Metall. Glastüren trennen Räume voneinander, ohne dass sie einengend wirken. Sie transportieren das Licht und lassen Zimmer größer erscheinen.

Die Privatsphäre leidet natürlich darunter. Selbst wenn Milchglastüren verwendet werden, ist dennoch zu sehen, wo im Raum sich jemand befindet. Mit einer bedruckten Scheibe lässt sich das ändern, doch die eigentlichen Vorzüge einer Glastür gehen dadurch verloren.

Es gibt die verschiedensten Varianten an Zimmertüren aus Glas. Zu nennen sind zum Beispiel:

  • Ornamentglastüren
  • Schmelzglastüren
  • Verbundglasstüren
  • Glastüren mit Fotomotiv
  • Matt satinierte Glastüren
  • Farbig verzierte Glastüren
  • Glastüren mit Rillenschliff

Für die Herstellung von Glastüren kommen sowohl traditionelle Verfahren mit Ornamentglas oder Schmelzglas als auch moderne Verfahren wie Digitaldruck oder Siebdruck zum Einsatz. Tolle Effekte lassen sich zum Beispiel durch Rillenschliff oder Sandstrahlen erzielen.

Besonders schalldämmend sind Glastüren aus Verbundglas. Hier werden zwei Scheiben mit zwischenliegender Folie miteinander verbunden. Solche Türen minimieren zudem die Verletzungsgefahr, da das Glas zwar zerspringen, durch die Folie jedoch zusammengehalten werden.

Schauen Sie selbst, welche Glastür Ihnen am meisten zusagt. Legen Sie mehr Wert auf Privatsphäre, dann ist eine bedruckte oder satinierte Tür sicherlich erste Wahl. Soll es besonders kunstvoll sein, sind Ornament- oder Schmelzglastüren vorne mit dabei.

Zimmertüren aus Holz und Glas

Bei einer Holzglastür besteht nur ein Teil des Türblattes aus Glas, der Rest wird aus Holz hergestellt. Der Glasausschnitt ist mal größer, mal kleiner, mal geschwungen, mal gerade. Bei den Glasarten kommt alles zum Einsatz, was auch bei den reinen Glastüren verwendet wird.

So gibt es zum Beispiel Holzglastüren mit Klarglas, Milchglas oder Ornamentglas. Auch matt satiniertes Glas oder farbig verziertes Glas kommt zum Einsatz. Beliebt sind zudem Holzglastüren mit Fotomotiv. Hier können Sie Ihrer Fantasie freien Lauf lassen.

Schiebetüren

Die bisher vorgestellten Zimmertüren werden nach innen oder außen geöffnet, was entsprechend viel Platz benötigt. Eine Alternative sind Schiebetüren, wobei es welche gibt, die in oder auf der Wand laufen.

Besonders elegant sind in der Wand laufende Schiebetüren, da das Türblatt nahezu unsichtbar in der Wand verschwindet. Auch zweiflügelige Türen für breitere Wandöffnungen lassen sich damit realisieren.

Bei der Renovierung bieten sich eher auf der Wand laufende Schiebetüren an. Sie lassen sich ganz einfach montieren. Die Montage der Laufbeschläge erfolgt hierbei entweder auf der Wand oder an der Decke.

Wie bei „normalen“ Innentüren haben Sie auch bei Schiebetüren die Wahl zwischen verschiedenen Designs und Materialien: Holz- oder Glastür, sturz- oder raumhoch, ein- oder zweiflügelig. Als Oberflächen gibt es Echtholzfurniere, CPL-Oberflächen, Weißlack oder Farblack.

zweiflügelige Innentür
Zweiflügelige Innentür in dunkler Holzoptik (Foto: epr/Josko)

Welche Zimmertür soll es sein?

Sie kennen jetzt die verschiedenen Arten von Zimmertüren und wissen, dass nicht nur die Optik entscheidet. Das Innenlieben entscheidet wesentlich über die Stabilität und Qualität einer Innentür. Es lohnt sich wirklich, hier sich etwas genauer zu informieren.

Letztlich ist es allein Ihre Entscheidung, welche Innentür es letztlich wird. Schauen Sie, welches Budget Sie haben und was Ihnen besonders wichtig ist. Ist Ihnen nur die Optik wichtig oder wollen Sie etwas haben, das Sie Ihr ganzes Leben begleitet?

Haben Sie sich für ein Design entschieden, geht es nun nur noch darum, die richtigen Größen zu finden. Über die verschiedenen DIN-Maßen und Abmessungen von Innentüren, gibt es hier bei bauredakteur.de ebenfalls einen umfangreichen Ratgeber. Zum Beitrag.

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