Natürlich ist Tropenholz äußerst edel, widerstandsfähig und hart, doch leider ist der Weg in die Tropen weit und Herkunft des Holzes nicht immer einwandfrei nachvollziehbar. Es wurde bereits genug Tropenwald illegal abgeholzt, es macht daher durchaus Sinn, sich nach Alternativen aus unseren Breitengraden umzusehen, und die sind nicht einmal so rar gesät, wie mancher glauben mag.
Da gibt es zum Beispiel Holzarten, die 1:1 Tropenhölzer wie Bangkirai, Teak, Wengé oder Abachi ersetzen können. In den vergangenen Jahren sind aber auch modifizierte Hölzer wie acetyliertes oder furfuryliertes Holz sowie Thermoholz auf den Markt gekommen, die durch Behandlung mit Hitze, Furfurylalkohol oder Essigsäureanhydrid wesentlich widerstandsfähiger und beständiger als ihre Ausgangsholzarten sind.
Das erwartet Sie in diesem Beitrag
- Holzaustausch – mit diesen heimischen Holzarten geht es auch
- 1. Thermoholz
- 2. Acetyliertes Holz
- 3. Furfuryliertes Holz
Holzaustausch – mit diesen heimischen Holzarten geht es auch
Fenster aus Meranti in einem Fachwerkhaus in der Eifel? Das passt nicht wirklich zusammen, das funktioniert mit Eiche oder meinetwegen auch Lärche genauso gut. Und warum müssen es unbedingt Gartenmöbel aus Teak sein? Wer seinen kleinen Beitrag zur Nachhaltigkeit und zum Umweltschutz beitragen möchte, kauft besser Gartenmöbel aus der heimischen Robinie. Diese Holzart besitzt eine hohe Dichte und natürliche Dauerhaftigkeit – ist also bestens für die Verwendung im Garten geeignet.
Edel sieht es schon aus, das Parkett aus Wengé, einer afrikanischen Holzart. Besser bleibt das Tropenholz aber dort, wo es herkommt und es wird sich stattdessen nach einer heimischen Alternative umgeschaut. Und die gibt es in Sachen Holzfußboden reichlich. Es ist doch nichts gegen die gute deutsche Eiche einzuwenden oder Eschenholz einzuwenden. Und Möbel müssen nicht unbedingt aus Iroko gefertigt werden, welche aus Nussbaum oder Kirsche sind mindestens ebenso edel.
Auf einen Blick: Tropenhölzer und ihre heimischen Alternativen
Einsatzgebiet | Tropenholz | Heimisches Ersatzholz |
Fußboden Parkett Massivholzboden | Doussie, Wengé, Iroko, Kambala, Tigerwood, Jatoba, Teak, Merbau | Eiche, Buche, Kirschbaum, Nussbaum, Ahorn, Esche, Thermoholz |
Möbel Tische Schränke | Teak, Sipo-Mahagoni, Meranti, Bintangor, Rotes Canarium | Nussbaum, Kirsche, Erle, Linde, Eiche, Kiefer, Fichte |
Gartenmöbel Gartentische Gartenstühle Gartenliegen Gartenbänke | Teak, Bangkirai, Sipo-Mahagoni, Iroko, Limba, Makoré, Afzelia | Robinie, Eiche, Kiefer, Thermoholz |
Außenbereich Holzterrassen Pergolen Zäune | Garapa, Bangkirai, Ipe, Massaranduba, Kapur, Keruing | Thermoholz, Douglasie, Lärche, Acetyliertes Holz, Furfuryliertes Holz |
Bautischlerei Treppen Türen Fenster | Wenige, Merbau, Akazi Meranti, Kapur, Keruing, Mahagoni | Treppen: Nussbaum, Kirsche, Ahorn, Esche Fenster: Kiefer, Lärche, Eiche, Fichte, Douglasie |
Eine ausführliche Holzaustauschliste verbirgt sich hinter folgendem Link.
1. Thermoholz
Bereits die Köhler früher haben Holz einer Hitzebehandlung unterzogen, um es widerstandsfähiger zu machen. So konnten dann heimische Holzarten auch im Wasserbau verwendet werden. Heute geschieht das alles industriell und das Ganze nennt sich Thermoholz. Bei der Wärmebehandlung gehen im Holz irgendwelche chemischen Prozesse vonstatten, die ihm neue Eigenschaften geben. So braucht es dann keine Terrasse aus Bangkirai mehr, sondern es funktioniert auch mit wärmebehandelter Kiefer, Esche oder Birke.
Durch die Hitzebehandlung verfärbt sich das Holz und wird dunkler. Es kommt daher gerne auch im Innenbereich als Alternative zum Tropenholz zum Einsatz. So gibt es zum Beispiel wunderschönes Parkett aus Thermoholz. Auch für den Möbelbau oder in der Sauna und im Badezimmer kann es verwendet werden. Und draußen ist es nicht nur für Holzterrassen, sondern zudem für Fenster, Außentüren, Spielgeräte oder Pergolen. Für statische Zwecke sollte Thermoholz allerdings nicht verwendet, da sich bei der Wärmebehandlung die Biege- und Spaltfestigkeit verringert.
2. Acetyliertes Holz
Durch die Behandlung mit Essigsäureanhydrid lassen sich wenig dauerhafte Holzarten extrem witterungsbeständig machen, so dass sie sich mindestens ebenso gut wie tropische Harthölzer für den Außenbereich eignen. Und zwar für Fenster, Fassaden, Terrassen oder auch hoch belastete Bauteile wie Brücken.
Acetyliertes Holz – so der Fachbegriff – ist ganz eng mit dem Markennamen Accoya® verbunden. Dieser verwendet ausschließlich Holz aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern, um sie zu modifizieren. Zum Beispiel Fichte oder Kiefer.
Essigsäureanhydrid – das hört sich ziemlich chemisch an und ist es auch. Bei der Acetylierung reagiert das Holz unter Mithilfe von Druck und Wärme mit dem Essigsäurehydrid. Das ist übrigens ein Stoff, der bereits in allen Holzarten enthalten ist, es werden also keine fremden Stoffe hinzugefügt.
Durch die Reaktion entsteht quasi eine neue Holzart, die sehr viel weniger Wasser absorbieren kann. Das Holz wird dadurch deutlich maßhaltiger. Zugleich wird es wesentlich dauerhafter, da durch die Acetylierung eine Besiedelung durch holzerstörende Pilze und Insekten erschwert wird. Wenn Sie also eine Alternative für Tropenholz suchen, sollten Sie acetyliertes Holz unbedingt im Hinterkopf behalten.
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3. Furfuryliertes Holz
Mit Hilfe von Furfurylalkohol lässt sich Holz ebenfalls dauerhafter und stabiler machen. Bei dem aus Norwegen stammenden Verfahren wird das Holz mit dem Alkohol getränkt, der aus einer biologischen Flüssigkeit entsteht. Nach der Imprägnierung wird das Holz mit Hilfe von Hitze getrocknet.
Beim Aushärten werden in den Holzzellen Polymere erzeugt, die nicht zerfallen oder aus dem Holz austreten können. Außerdem sind sie sehr stabil. Die Holzzellen werden dadurch um 50 Prozent größer. Im Prinzip handelt es sich um eine neue Holzart.
Nach dem Erfinder wird das Holz auch als Kebony Holz bezeichnet. Es ist resistent gegen Fäulnis und Pilze und auch andere holzzerstörende Organismen können ihm nichts anhaben. Auch Feuchtigkeit nicht, das Material ist äußerst dimensionsstabil. Es ist so haltbar, dass es keiner weiteren Behandlung durch Öl oder andere Holzschutzmittel benötigt. Es muss nur ab und an ganz normal gereinigt werden.
Kebony Holz eignet sich perfekt als Terrassenholz – aber auch für Fassaden, Fenster oder Dächer kann es verwendet werden. Außerdem für tragende Konstruktionen. Die Imprägnierung ist ökologisch völlig unbedenklich für Mensch, Tier und Umwelt. Es kann ganz normal verwendet und entsorgt werden.
2 Gedanken zu „Tropenholz und seine Alternativen – etwas für die Umwelt tun“