Harthölzer wie Bangkirai, Bongossi, Robinie oder Bilinga sind schwer und beständig. Dies hat im Außenbereich natürlich seine Vorteile, wenn die Holzterrasse nicht alle fünf, sondern vielleicht nur alle 20 Jahre erneuert werden muss. Diese Beständigkeit haben die Hölzer ihrer Struktur und vor allem der Härte zu verdanken. Bei der Bearbeitung müssen jedoch einige Dinge beachtet werden, denn Schrauben lassen sich nicht so leicht eindrehen und die einzelnen Terrassendielen nicht so einfach sägen und bohren.
Das erwartet Sie in diesem Beitrag
- Tipp #1: Hobeln von harten Hölzern
- Tipp #2: Sägen von harten Hölzern
- Tipp #3: Bohren in harten Hölzern
- Tipp #4: Schrauben und Nageln von harten Hözern
- Tipp #5: Anstriche bei harten Hölzern
Tipp #1: Hobeln von harten Hölzern
Hartholz lässt sich gut hobeln, doch auch hier ist Vorsicht geboten. Es gilt: Weniger ist mehr, was bedeutet, dass lieber mehrere Durchgänge gehobelt werden sollten. Ob dabei ein Elektrohobel oder ein Handhobel verwendet wird, ist dabei zweitrangig.
Die Messer sollten allerdings sehr scharf sein und die Leistung bei einem Elektrohobel sollte mindestens 850 Watt betragen. Sonst sind keine vernünftigen Ergebnisse zu erwarten. Bei verschiedenen Tropenhölzern kann Wechseldrehwuchs vorhanden sein. Unebenheiten durch diese arteigene Struktur können am besten durch Schleifen beseitigt werden.
Tipp #2: Sägen von harten Hölzern
Hartholz lässt sich wegen seiner Härte, wie bereits erwähnt, nur schwer sägen. Gut zu sägen ist es zum Beispiel aber mit einer Handkreissäge. Es sollte allerdings ein Hartmetallschneideblatt verwendet werden, wobei die Anzahl der Zähne nicht so ausschlaggebend ist. Vielmehr ist ein wenig Gefühl nötig, um den Vorschub ( Schnittgeschwindigkeit ) nicht zu übertreiben bzw. das Holz nicht zu verbrennen.
Zusätzlich kann das Sägeblatt noch mit Öl während des Sägens gekühlt werden. Die Kreissäge sollte ca. 1000 Watt haben, dann sind Reserven vorhanden. Das Sägeblatt sollte scharf sein, der Spaltkeil max. 5 mm vom Sägeblatt entfernt sein. Wegen der Handhabung und Feststellung der Schnittgeschwindigkeit sollten Sie zunächst einige Probeschnitte durchführen.
Tipp #3: Bohren in harten Hölzern
Bohren in Hartholz ist in etwa so beschwerlich, wie das Sägen des harten Holzes. Mit „normalen“ Holzbohrern und womöglich einer schlechten Bohrmaschine kommt man häufig nicht sehr weit, denn diese fressen sich fest. Bis zu einem Durchmesser von 10 mm sollten gut geschärfte HSS-Spiralbohrer verwendet werden.
Bei größeren Bohrlöchern eignen sich Schlangenbohrer. Zwischendurch sollte der Bohrer regelmäßig gekühlt werden. Das kann mit Öl während des Bohrvorgangs geschehen. Da Sie den Bohrer aber eh immer wieder zurückziehen sollten, um die Späne zu entfernen, können Sie Ihn auch einfach in ein Glas kaltes Wasser tauchen. Zudem sollten Sie mit einer niedrigen Drehzahl bohren.
Tipp #4: Schrauben und Nageln von harten Hözern
Bei harten Hölzern müssen rostfreie Edelstahlschrauben verwendet werden. Der Eisenkontakt verursacht sonst blaue und schwarze Verfärbungen und sollte grundsätzlich vermieden werden, da die Inhaltsstoffe des Eisens korrodieren. Flecken lassen sich gegebenenfalls mit Oxalsäure und heißem Wasser entfernen.
Bei sichtbaren Holzteilen wie zum Beispiel Terrassen sollten Senkkopfschrauben verwendet werden. Dazu müssen die Bohrlöcher ausgerieben werden. Es sollten Edelstahlschrauben mit einer Stärke von mindestens 5 mm verwendet werden. Aber auch bei einem Schraubendurchmesser von 5 mm bis 12 mm können die Köpfe beim Eindrehen abgedreht werden. Es ist also Vorsicht geboten.
Diese ist auch bei Nagelverbindungen geboten, denn es muss generell vorgebohrt werden. Klammern aus Schussgeräten müssen mit einem sehr hohen Druck eingetrieben werden, halten dann aber sehr gut.
Tipp #5: Anstriche bei harten Hölzern
Schwere Harthölzer sind von Natur aus sehr dauerhaft. Anstriche sind daher fast nur aus optischen Gründen notwendig. Werden die Hölzer nicht behandelt, vergrauen sie mit der Zeit. Wer diesen Grauton nicht mag, muss also zur Farbe greifen. Es eignen sich vor allem offenporige Lasuren, wobei dunklere Lasuren besser halten.
Bei einem Anstrich mit schwarzen oder fast schwarzen Lasuren neigen die Hölzer hingegen zum Reißen, da sie sich durch Sonneneinstrahlung stärker aufheizen und schneller austrocken. Bei einem weißen Anstrich ist auf jeden Fall ein Voranstrich mit Sperrgrund empfehlenswert, da es sonst zu einem Durschlagen der Farbpigmente kommen würde.
Bei Bangkirai ist die Auswaschung der Farbpigmente so intensiv, dass es auf keinen Fall weiß oder hell gestrichen werden sollte. Allgemein ist ein einfaches Ölen zu empfehlen, was das Holz geschmeidig und schmerzunempfindlicher hält.