Damit keine Feuchtigkeit in den Keller gelangt, muss er von außen abgedichtet werden, das geschieht zum Beispiel mit Hilfe der Weißen oder Schwarzen Wanne. Mit letzterer, nämlich der Abdichtung mit einer Bitumendickbeschichtung, möchte ich mich hier in diesem Beitrag beschäftigen. Dabei handelt es sich um mehrlagig aufgebrachte kunststoffmodifizierte Bitumenemulsionen (KMB), die kalt verarbeitet werden. Bitumendickbeschichtungen werden als ein- und zweikomponentige Systeme aus Polymer- oder Elastomerbitumen angeboten.
Das erwartet Sie in diesem Beitrag
- Auf die Bodenverhältnisse und die verschiedenen Lastfälle kommt es an
- Bitumendickbeschichtung selbst vornehmen
- Bitumendickbeschichtung bei Frost nicht auftragen
- Zwei Aufträge der Kellerwandbeschichtung sind notwendig
- Darauf sollten Sie beim Beschichten mit Bitumenemulsionen achten
Ziel der Bitumendickbeschichtung ist es natürlich, den Bauherren trockene Füße zu bescheren. Der Keller ist längst nicht mehr nur Lager- oder Abstellraum, immer häufiger finden sich dort Hobbyraum, Fitnessraum oder gar eine Sauna. Feucht darf der Keller dann nicht sein, wenn sich Menschen über eine längere Zeit dort aufhalten. Der Kellerabdichtung ist daher besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Es ist daher nicht damit getan, die Bitumendickbeschichtung einfach ohne Plan auf die Kelleraußenwand zu pinseln.
Auf die Bodenverhältnisse und die verschiedenen Lastfälle kommt es an
Die Bitumendickbeschichtung muss auf die anstehenden Bodenverhältnisse abgestimmt werden. So wird bei manchem Keller nur eine Abdichtung gegen normale Bodenfeuchte fällig, andere hingegen stehen in nichtdrückendem oder gar drückendem Wasser, wo zusätzliche Maßnahmen ergriffen werden müssen.
Der Fachmann spricht hier von Lastfällen und der Architekt oder Planer legt fest, gegen welchen Lastfall der Keller abgedichtet werden muss. Dazu ist meist ein Bodengutachten fällig, das dem Aussagen zur Bodendurchlässigkeit, zum Grundwasserspiegel und eventuell anstehendem Schichtenwasser hervorgeht.
Es sollte also jedem klar sein, dass je nach Lastfall unterschiedliche Abdichtungsmaßnahmen eingeleitet werden müssen. Manchmal ist zudem eine Drainage notwendig, damit wollen wir uns an dieser Stelle jedoch nicht beschäftigen.
Hier geht es um die Bitumendickbeschichtung, die direkt auf die Kellerwand gespritzt, gestrichen, gespachtelt oder gerollt wird. Eventuell anstehende Dämmmaßnahmen folgen erst danach. Es gab aber auch schon Fälle, wo die Dickbeschichtung auf die Perimeterdämmung aufgetragen werden sollte. Das ist jedoch völlig falsch.
Bitumendickbeschichtung selbst vornehmen
Häufig wird die Bitumendickbeschichtung in Eigenleistung vorgenommen, doch es sollte sich jeder genau überlegen, ob er das Risiko eines feuchten Kellers eingeht, wenn dabei etwas schiefgeht.
Die Kosten der Mängelbeseitigung sind dann meist um ein Vielfaches höher als die Kostenersparnis, die beim Selbermachen möglich ist. Wobei ich durchaus verstehe, dass beim Hausbau erst einmal ganz genau geschaut wird, wo etwas eingespart werden kann. Und das Auftragen der schwarzen Pampe trauen sich eben viele zu. Zumal die einkomponentigen Bitumenemulsionen sofort einsatzbereit sind.
Im Folgenden möchte ich daher kurz beschreiben, wie das Verarbeiten von Bitumendickbeschichtungen grundsätzlich funktioniert. Als Anleitung möchte ich es nicht verstanden wissen, zumal es von Hersteller zu Hersteller, von Produkt zu Produkt durchaus unterschiedliche Verarbeitungsweisen gibt. Letztlich sollte sich jeder an die Verarbeitungsrichtlinien des Herstellers halten, damit ist er dann auf der sicheren Seite. Wobei das alleine noch keine Garantie für den perfekt abgedichteten Keller ist.
Bitumendickbeschichtung bei Frost nicht auftragen
Auf jeden Fall muss der Untergrund sauber und tragfähig sein. Um feinen Staub und eventuell vorhandene Salze zu binden, ist ein Voranstrich zur Grundierung notwendig. Dieser muss auf das nachfolgende Beschichtungssystem abgestimmt sein und verfestigt den Untergrund und stellt die Haftung der Bitumendickbeschichtung sicher. Sind Rohrdurchführungen vorhanden, werden diese entweder mit der jeweiligen Dichtbeschichtung angedichtet oder mit Hilfe einer Flanschkonstruktion angeschlossen.
Beim Verarbeiten der Beschichtung darf es nicht zu warm und nicht zu kalt sein, Frost geht zum Beispiel gar nicht. Und regnen darf es ebenfalls nicht, zumindest bis die Regenfestigkeit erreicht ist. Kommt eine zweikomponentige Bitumen-Dickbeschichtung zum Einsatz, muss diese erst einmal angerührt werden. Das geschieht am besten mit langsam laufenden Rührwerkzeugen, die solange werkeln, bis eine homogene Masse entstanden ist. Bei einkomponentigen Dickbeschichtungen entfällt dieser Arbeitsschritt.
Zwei Aufträge der Kellerwandbeschichtung sind notwendig
Der Auftrag der Bitumendickbeschichtung erfolgt in zwei Arbeitsgängen, je nach Lastfall müssen noch Verstärkungseinlagen vorgesehen werden. Die Schichtdicke bei Lastfall 4 (Bodenfeuchtigkeit) beträgt 3 mm, bei Lastfall 6 (drückendes Wasser) ist eine 4 mm dicke Abdichtungslage notwendig.
Die Schichtdicke wird zunächst im nassen Zustand kontrolliert, wobei Schichtdickenschwankungen, die durch das handwerkliche Auftragen zwangsläufig entstehen, berücksichtigt werden müssen. Zu berücksichtigen ist zudem, dass das Material beim Trocknen etwas schrumpft die oben genannten Werte für den trockenen Zustand gelten.
Bei Abdichtung nach Lastfall 4 kann mit dem Auftragen der zweiten Schicht bereits begonnen werden, wenn die erst noch feucht ist. Das ist bei Lastfall 6 nicht mehr erlaubt, hier muss die erste Schicht zumindest soweit getrocknet sein, dass sie durch das Auftragen der zweiten Schicht nicht beschädigt wird.
Meist wird die Bitumendickbeschichtung mit der Hand aufgespachtelt, gleichmäßiger und professioneller ist jedoch der Einsatz des Spritzverfahrens. Wer es selbst macht, wird jedoch kaum ein geeignetes Spritzgerät zur Verfügung haben.
Darauf sollten Sie beim Beschichten mit Bitumenemulsionen achten
Schwachpunkte der Bitumendickbeschichtung finde sich am oberen Wandanschluss und unten an der Hohlkehle. Hier muss daher besonders sorgfältig gearbeitet werden. Oben ist die Abdichtung zum Beispiel 50 cm über das Gelände zu führen, damit später keine Feuchtigkeit von oben in den Keller kriecht.
Dichtungsschlämme und Dickbeschichtung sollten zudem 10 cm überlappen. Das gilt auch für den Bereich der Hohlkehle. Zudem muss die Abdichtung über den Überstand der Bodenplatte bis auf deren Stirnfläche zu führen.
Während der Trocknungszeit muss die Bitumendickbeschichtung vor zu starker Sonneneinstrahlung, vor Frost und vor Wasser jeglicher Art geschützt werden. Gegebenenfalls müssen Planen oder Warmluftgebläse zum Einsatz kommen.
Nach zwei, drei Tagen sollte die Beschichtung dann trocken sein und es kann eine Schutzschicht aufgebracht werden. Diese schützt die Abdichtung vor mechanischen, thermischen oder statischen Beanspruchungen. Zum Einsatz hierfür kommen zum Beispiel Noppenbahnen, Schaumglaspatten oder Polystyrol-Hartschaumplatten.
Die schwarze Wanne wird hier sehr gut erklär. Die Noppenbahnen werden wir vermutlich für den Schutz verwenden. Sie nimmt etwas weniger Platz in Anspruch, wie die Polystyrol-Hartschaumplatten.
Bornit Grundbit Grundierung wurde vergessen.