Wenn eine Schranktür nicht mehr ordnungsgemäß schließt, können Sie sie schnell und einfach selbst einstellen. Wir zeigen Ihnen, wie es geht. Schranktüren werden heutzutage in der Regel mit sogenannten Topfscharnieren oder Topfbändern am Schrankkorpus befestigt. Der Vorteil dieser Art von Scharnieren besteht darin, dass die Türen in Bezug auf Tiefe, Höhe und Breite angepasst werden können – und das ganz ohne Fachkenntnisse. Für die Justierung von Schranktüren mit Topfscharnieren benötigen Sie lediglich einen Kreuzschraubendreher.
Eine Schranktür lässt sich mit verschiedenen Schrauben gerade ausrichten
Kurz und bündig: Dafür sind die Einstellschrauben da
Die exakte Ausrichtung der Tür hängt von der vorderen Schraube ab, die auch als Justierschraube oder Einstellschraube bezeichnet wird. Die hintere Schraube, die Fixierschraube genannt wird, ermöglicht es Ihnen, den Abstand zwischen Tür und Schrankkorpus anzupassen. Die Höhe des Scharniers kann durch die beiden Schrauben oberhalb und unterhalb des Topfbands verändert werden.
Bevor Sie jedoch irgendwelche Anpassungen vornehmen, stellen Sie sicher, dass der Schrankkorpus selbst gerade steht. Verwenden Sie eine Wasserwaage, um die Ausrichtung des Schranks zu überprüfen, und stellen Sie gegebenenfalls die Schranktüren durch Unterlegen aus. Es ist übrigens ganz normal, dass sich Schranktüren im Laufe der Zeit aufgrund des normalen Gebrauchs und der unterschiedlichen Beladung des Schranks wieder verstellen können.
Tür schleift oben oder unten am Korpus: Höhe einstellen
Wenn die Schranktür nicht mehr richtig schließt, weil sie oben oder unten an den Korpus stößt, müssen Sie die Höhe des Scharniers verstellen. Lösen Sie dazu die beiden Schrauben oberhalb und unterhalb des Topfbands und schieben Sie dann die Tür entweder nach oben oder unten. Hierbei ist es hilfreich, wenn Ihnen dabei jemand hilft. Insbesondere bei Hängeschränken. Bei bodentiefen Schranktüren können Sie auch einen Fuß unter die Tür stellen und diese auf diese Weise in Position halten. Haben Sie die richtige Position gefunden, schrauben Sie die Tür wieder fest.
Höhe der Schranktür einstellen
Abstand der Tür zum Korpus verändern: Tiefe einstellen
Ist das Spaltmaß der Fuge zwischen Tür und Korpus oben und unten unterschiedlich groß, lässt sich das mit der äußersten linken Schraube beheben. Du Anziehen oder Lösen der Schrauben, bewegt sich das Topfband entweder nach innen oder nach außen. Es verändert sich der Abstand der Tür zum Schrankkorpus. Es kann durchaus etwas fummelig sein, bis Sie die richtige Einstellung für das obere und untere Scharnier gefunden haben.
Um das Türblatt wieder gerade auszurichten, wenn es einseitig herunterhängt, suchen Sie nach der Justierschraube. Diese Schraube befindet sich in der Regel ganz vorne auf der Kreuzplatte des Topfscharniers, also am nächsten zum Türblatt. Oft reicht bereits eine minimale Drehung aus, um die Tür wieder lotrecht auszurichten. Es ist empfehlenswert, an beiden Topfscharnieren (oben und unten) eine leichte Justierung vorzunehmen, anstatt nur an einem einzigen Scharnier eine größere Veränderung vorzunehmen. Wenn Sie das Türblatt ausrichten, kann es zu einem unattraktiv großen Spalt zwischen zwei angrenzenden Schranktüren kommen.
Schranktür seitwärts ausrichten
Muss ab und zu sein: Scharniere warten
Wenn Sie die Scharniere Ihrer Schranktüren einstellen, bietet sich die Gelegenheit, sie auch gleichzeitig zu warten. Insbesondere beim Einstellen von Küchenschrankscharnieren ist es ratsam, diese zu reinigen und zu schmieren.
Entfernen Sie Staub, Krümel und andere Ablagerungen mit einem Pinsel und schmieren Sie die Gelenke mit etwas Feinmechaniköl. Dadurch führen Sie eine einfache Wartung durch, die Quietschgeräusche verhindert und die Lebensdauer der Scharniere verlängert.
Andere Scharniere und Türbänder einstellen
Wie sich Topfscharniere einstellen lassen, wissen Sie nun, auch wenn es die am häufigsten verwendete Scharnierart ist, gibt es durchaus auch andere Varianten.
Wie lassen sich Türbänder justieren?
Wenn eine Zimmer- oder Wohnungseingangstür an den Seiten oder oben klemmt, deutet dies oft auf eine erforderliche Justierung der Türbänder hin. Dies ist in der Regel eine einfache Aufgabe, die Sie selbst erledigen können, vorausgesetzt, Sie haben einen Inbusschlüssel zur Hand. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass sich zwei- und dreiteilige Türbänder unterschiedlich einstellen lassen.
Zweiteilige Türbänder
Zunächst einmal ist es notwendig, die Tür auszuhängen. Anschließend drehen Sie eines der Türbänder, die am Türblatt befestigt sind, entweder im Uhrzeigersinn oder gegen den Uhrzeigersinn. Wenn die wieder eingehängte Tür dann schwer zu bewegen ist, drehen Sie das Türband zurück und justieren stattdessen das andere Türband am Türblatt auf die gleiche Weise.
Sollte das Türblatt nach dieser Anpassung immer noch nicht vollständig waagerecht hängen, kann eine weitere Drehung des Türbands erforderlich sein. Sie sollten den Vorgang fortsetzen, bis alles waagerecht ausgerichtet ist. Dies lässt sich leicht mit einer Wasserwaage überprüfen. Wenn die Tür zwar gerade hängt, aber am Boden schleift, können Fitschenringe helfen. Diese kleinen Gummiringe werden zwischen den Teilen des Türbands platziert, um das Türblatt leicht anzuheben.
Dreiteilige Türbänder
Das Einstellen von dreiteiligen Türbändern funktioniert ähnlich wie bei zweiteiligen Türbändern. Zunächst muss die Tür ausgehängt werden. Anschließend drehen Sie entweder die oberen oder die unteren beiden Türbandteile, die am Türblatt befestigt sind, einmal im Uhrzeigersinn oder gegen den Uhrzeigersinn. Dabei ist es wichtig, dass Sie die beiden zusammengehörenden Türbandteile gleichmäßig drehen, um sicherzustellen, dass sie korrekt ineinandergreifen.
Führen Sie, wie bereits bei den zweiteiligen Türbändern erwähnt, die Justierung der Türbänder durch, sodass das Türblatt sowohl waage- als auch lotrecht in der Zarge sitzt und nirgends klemmt oder schleift. Falls erforderlich, können auch hier Fitschenringe verwendet werden, um die Höhe des Türblatts anzupassen und ein Schleifen am Boden zu vermeiden.
Selbstschließende Scharniere einstellen
Selbstschließende Schrankscharniere erfreuen sich heutzutage großer Beliebtheit und zählen zu den bevorzugten Arten von Schrankscharnieren auf dem Markt. Im Vergleich zu herkömmlichen Scharnieren sind sie besonders sanft schließend. Sie haben die Fähigkeit, den Stoß, der durch das Zuschlagen der Schranktür gegen den Rahmen entsteht, effektiv abzufedern und zu absorbieren.
Wenn es sich bei den selbstschließenden Scharnieren um Topfscharniere handelt, lassen sie sich genauso einstellen, wie oben beschrieben. Es gibt also auch hier drei Möglichkeiten, das Scharnier so anzupassen, dass die Schranktür gerade hängt und die Fugen zum Korpus überall gleich breit sind.
Bei selbstschließenden Türbändern sind Federn in das Band integriert. Im Gegensatz zu regulären Türbändern lassen sich diese Federn nicht einfach verstellen, sondern erfordern einen anderen Einbau, falls der Anschlag, die Höhe oder die Position nicht korrekt sind. Das gleiche Vorgehen gilt auch für die Justierung von Schranktürscharnieren mit Dämpfung.
Scharnier am Hängeschrank einstellen
Wenn es sich um einen Hängeschrank handelt, dessen Türen nach oben geöffnet werden, ist es ratsam, die Anweisungen des Herstellers zu beachten, die oft auch online verfügbar sind, z. B. unter „Hettich Scharniere einstellen“. Die Beschläge und ihre Funktionen können hier variieren, sind aber häufig an die herkömmlichen Topfscharniere angelehnt.
Die Richtung der Langlöcher gibt Aufschluss über die Funktion der Schrauben. Sobald die Höhe und Tiefe eingestellt sind, bleibt normalerweise eine einzelne Schraube übrig, die kein Langloch aufweist. Diese Schraube ermöglicht dann die seitliche Ausrichtung der Tür.
Schiebetüren einstellen
Wenn Schiebetüren klemmen oder nicht richtig passen, liegt dies oft an einer fehlerhaften Montage des Schranks. Daher ist es zunächst wichtig, den Schrank selbst einzustellen. Überprüfen Sie, ob der Schrank waagerecht steht, kein Versatz vorhanden ist und alle Teile ordnungsgemäß verbunden sind.
Um beispielsweise (Pax-) Schiebetüren einzustellen, nutzen Sie die Langlöcher in den oberen Schienen der Türen. Beim Einstellen ziehen Sie diese Schrauben passend an. Bei bereits eingehängten Türen erfolgt dies von der Schrankinnenseite aus, während eine zweite Person die Tür gleichzeitig leicht anhebt.
Nach einem Bauingenieurstudium und einer Ausbildung zum Online-Redakteur folgten 10 Jahre als bautechnischer Redakteur bei einer Internet-Agentur. Dort hat er zum Beispiel ein Baulexikon mit über 15.000 Begriffen aufgebaut, das zeitweise auch von OBI genutzt wurde. Eine Auskopplung davon mit speziellen Begriffen rund um den Fertighausbau ist noch auf fertighaus.de zu finden.
Es folgten 10 Jahre als Webtexter beim wohl größten Bad-Onlinshop Deutschlands. Dort war er dafür zuständig, dass die Seite für alle Begriffe rund ums Badezimmer (und Leuchten) gut bei Google rankt. Außerdem war er dort verantwortlicher Redakteur für das Magazin.
Aktuell arbeitet er als Content-Manager beim VDI Verlag. Dort kümmert er sich um all die technischen Themen, die Ingenieure interessiert.
Seit 2012 betreibt er bauredakteur.de und schreibt hier über Themen rund um Bauen, Wohnen, Einrichten und Garten.
