Rollputz ist eine ideale Möglichkeit, Wände und Decken stilvoll zu gestalten, ohne komplizierte Techniken anwenden zu müssen. Besonders Selbermacherinnen und Selbermacher schätzen diese Putzart, da sie leicht aufzutragen ist und eine strukturierte Optik bietet, die individuell angepasst werden kann. Aber wie funktioniert das Auftragen von Rollputz genau? Welche Vorbereitungen sind notwendig? Welche Fehler sollten Sie vermeiden, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen? In diesem Beitrag erfahren Sie alles, was Sie wissen müssen – von der Untergrundvorbereitung über die verschiedenen Werkzeuge bis hin zur Wahl der richtigen Körnung.
Das erwartet Sie in diesem Beitrag
- Was ist Rollputz?
- Die richtige Körnung wählen
- Vor- und Nachteile von Rollputz
- Ist Rollputz schwer aufzutragen?
- Untergrund vorbereiten – der Schlüssel zum Erfolg
- Lassen sich mit Rollputz Unebenheiten ausgleichen?
- Rollputz an der Decke auftragen
- Werkzeuge, die Sie benötigen
- Schritt-für-Schritt-Anleitung: Rollputz richtig auftragen
- Unterschiede zwischen Rollputz und Streichputz
- Rollputz oder Reibeputz – welcher ist besser?
- Für wen ist Rollputz geeignet?
Was ist Rollputz?
Rollputz ist eine spezielle Putzart, die sich besonders durch ihre einfache Handhabung auszeichnet. Anders als herkömmliche Putzarten, die mit Kellen oder Spachteln aufgetragen werden, lässt sich Rollputz mit einer Rolle auf die Wand oder Decke bringen. Das macht ihn zur perfekten Wahl für Heimwerkerinnen und Heimwerker, die ihre Wände kreativ gestalten möchten, ohne sich in aufwendige Handwerkstechniken einarbeiten zu müssen.
Rollputz ist in verschiedenen Körnungen erhältlich, von fein bis grob, und bietet somit viele gestalterische Möglichkeiten. Ob Sie eine glatte Oberfläche oder eine markante Struktur bevorzugen – mit Rollputz haben Sie die Freiheit, Ihr Zuhause individuell zu verschönern. Besonders praktisch ist, dass er meist als gebrauchsfertige Masse in Eimern verkauft wird, was die Vorbereitung und Anwendung stark vereinfacht.
Die richtige Körnung wählen
Die Körnung des Rollputzes spielt eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung der Oberfläche. Je feiner die Körnung, desto glatter wird die fertige Wand. Grobkörniger Putz hingegen erzeugt eine rustikale, stark strukturierte Optik. Welche Körnung für Ihre Räume die richtige ist, hängt vor allem vom gewünschten Ergebnis ab.
- Feinkörniger Rollputz eignet sich hervorragend für Wohn- und Schlafzimmer, wo oft eine dezente, glatte Struktur bevorzugt wird.
- Mittlere Körnungen sind ideal für Flure oder Eingangsbereiche, in denen etwas mehr Struktur gewünscht wird.
- Grobkörniger Rollputz ist besonders in rustikal eingerichteten Räumen oder in großen offenen Bereichen wie Wohnzimmern beliebt. Er verleiht den Wänden einen markanten, individuellen Charakter.
Tipp: Der Bindemittelanteil beeinflusst maßgeblich die Haftung des Putzes und somit auch seine Einsatzmöglichkeiten. Ein feiner Rollputz mit hohem Bindemittelanteil lässt sich besonders leicht mit der Rolle auftragen.
Vor- und Nachteile von Rollputz
Bevor Sie sich für Rollputz entscheiden, lohnt es sich, die Vor- und Nachteile genauer zu betrachten. Dies hilft Ihnen, besser abzuwägen, ob Rollputz für Ihr Projekt die richtige Wahl ist.
Vorteile von Rollputz:
- Einfache Verarbeitung: Im Vergleich zu anderen Putzarten ist Rollputz relativ leicht aufzutragen und benötigt keine komplizierten Werkzeuge.
- Individuelle Gestaltungsmöglichkeiten: Mit verschiedenen Rollen und Körnungen lassen sich unzählige Oberflächenstrukturen kreieren.
- Robust und pflegeleicht: Rollputz ist widerstandsfähig gegenüber Stößen und Kratzern, was ihn langlebig und pflegeleicht macht.
- Für Innen- und Außenbereich geeignet: Rollputz kann sowohl in Wohnräumen als auch im Außenbereich verwendet werden.
Nachteile von Rollputz:
- Zeitaufwand: Besonders bei großen Flächen kann das Auftragen von Rollputz zeitintensiv sein, da mehrere Schichten notwendig sein können.
- Hohe Anforderungen an den Untergrund: Der Untergrund muss sauber, glatt und tragfähig sein, um ein gutes Ergebnis zu erzielen. Eventuell sind zusätzliche Vorarbeiten notwendig.
- Nicht für jeden Untergrund geeignet: Sehr unebene oder stark beschädigte Wände müssen vorab ausgebessert werden.
Ist Rollputz schwer aufzutragen?
Die gute Nachricht vorweg: Das Auftragen von Rollputz ist auch für Ungeübte machbar. Im Vergleich zu Reibeputz oder anderen Putztechniken benötigen Sie keine speziellen handwerklichen Kenntnisse. Die Rolle, mit der der Putz aufgetragen wird, sorgt für eine gleichmäßige Verteilung, was das Risiko für unschöne Ansätze verringert. Trotzdem sollten Sie darauf achten, systematisch zu arbeiten und nicht zu viel Putz auf einmal aufzutragen. Es empfiehlt sich, in Abschnitten zu arbeiten und den Putz zügig zu verteilen.
Tipp: Rollputze auf Kunstharzbasis sind wasserabweisend und haften auf fast allen Untergründen. Elastischer Streichputz lässt sich sogar auf flexiblen Oberflächen wie Holz problemlos auftragen.
Untergrund vorbereiten – der Schlüssel zum Erfolg
Ein gut vorbereiteter Untergrund ist das A und O für ein gelungenes Ergebnis. Der Rollputz haftet nur dann optimal, wenn die Oberfläche sauber, trocken und frei von losen Materialien ist. Bevor Sie den Putz auftragen, sollten Sie also genau prüfen, ob die Wand oder Decke Risse, Löcher oder Unebenheiten aufweist. Diese müssen vor dem Auftragen des Putzes unbedingt ausgebessert werden.
Schritte zur Vorbereitung des Untergrunds:
- Reinigung: Entfernen Sie Staub, Schmutz und lose Partikel gründlich von der Wand. Dazu können Sie einen Besen oder Staubsauger verwenden.
- Spachteln: Risse und Löcher sollten mit einer geeigneten Spachtelmasse aufgefüllt werden. Nach dem Trocknen können Sie die Oberfläche glatt schleifen.
- Grundierung: Eine Grundierung ist essenziell, um die Haftung des Rollputzes zu gewährleisten. Besonders bei stark saugenden Untergründen ist eine Tiefengrundierung empfehlenswert.
Lassen sich mit Rollputz Unebenheiten ausgleichen?
Rollputz eignet sich bedingt dazu, kleine Unebenheiten in der Wand auszugleichen. Die Struktur des Putzes kann kleine Makel optisch kaschieren, größere Unebenheiten sollten jedoch vorab verspachtelt werden. Bedenken Sie, dass Rollputz primär eine dekorative Funktion hat und nicht als Ausgleichsputz verwendet werden sollte. Bei stark beschädigten Wänden oder größeren Löchern ist eine gründliche Vorarbeit notwendig.
Rollputz an der Decke auftragen
Ja, Rollputz kann auch an der Decke aufgetragen werden – und das ist oft eine beliebte Option, um Decken eine individuelle Struktur zu verleihen. Allerdings ist das Arbeiten über Kopf anspruchsvoller und erfordert Geduld. Achten Sie darauf, den Putz nicht zu dick aufzutragen, um Tropfen zu vermeiden. Eine praktische Hilfe kann hier eine Teleskopstange für die Rolle sein, die Ihnen die Arbeit erleichtert.
Werkzeuge, die Sie benötigen
Für das Auftragen von Rollputz benötigen Sie nicht viele Werkzeuge. Dennoch ist es wichtig, die richtigen Materialien griffbereit zu haben:
- Rolle: Wählen Sie eine Rolle, die der gewünschten Struktur entspricht. Für feine Strukturen eignen sich Schaumstoffrollen, während für grobe Effekte Lammfell- oder Strukturrollen ideal sind.
- Spachtel: Zum Ausbessern von Unebenheiten und Löchern im Untergrund.
- Grundierung: Eine passende Grundierung sorgt für die optimale Haftung des Putzes.
- Abdeckmaterial: Schützen Sie Böden und Möbel mit Abdeckfolie, um Putzspritzer zu vermeiden.
Schritt-für-Schritt-Anleitung: Rollputz richtig auftragen
Nun, da Sie bestens vorbereitet sind, geht es an die eigentliche Arbeit: das Auftragen des Rollputzes. Hier sind die wichtigsten Schritte zusammengefasst:
- Untergrund vorbereiten: Entfernen Sie lose Teile und bessern Sie eventuelle Risse aus. Schleifen Sie die Oberfläche glatt und tragen Sie die Grundierung auf.
- Rollputz anrühren: Rühren Sie den Rollputz gründlich durch, damit die Masse gleichmäßig ist.
- Rolle auswählen: Wählen Sie die Rolle, die zur gewünschten Struktur passt. Je nachdem, wie glatt oder rustikal die Oberfläche werden soll, können Sie verschiedene Rollen einsetzen.
- Putz auftragen: Beginnen Sie in einer Ecke und arbeiten Sie in gleichmäßigen Bahnen. Tragen Sie den Putz zügig auf, um sichtbare Ansätze zu vermeiden. Arbeiten Sie dabei abschnittsweise, um ein gleichmäßiges Ergebnis zu erzielen.
- Trocknen lassen: Lassen Sie den Putz vollständig trocknen, bevor Sie mit weiteren Schritten wie Streichen oder Versiegeln fortfahren.
Unterschiede zwischen Rollputz und Streichputz
Rollputz und Streichputz unterscheiden sich in erster Linie durch ihre Anwendung und ihre Körnung. Rollputz wird, wie der Name schon sagt, mit einer Rolle aufgetragen, wodurch sich unterschiedliche Strukturen erzeugen lassen. Streichputz hingegen wird mit einem Pinsel oder Quast aufgetragen und hat meist eine feinere Körnung. Diese Technik eignet sich besonders für kleinere Flächen oder schwierige Bereiche wie Ecken.
Rollputz oder Reibeputz – welcher ist besser?
Während Rollputz leicht mit einer Rolle aufgetragen wird, erfordert Reibeputz mehr handwerkliches Geschick. Reibeputz wird mit einer Kelle aufgetragen und anschließend mit einem Reibebrett strukturiert. Er bietet eine gröbere und rustikalere Oberfläche, während Rollputz eine gleichmäßigere und oft weniger grobe Struktur aufweist. Für Heimwerker*innen, die eine einfache Verarbeitung bevorzugen, ist Rollputz in den meisten Fällen die bessere Wahl.
Für wen ist Rollputz geeignet?
Rollputz ist besonders für Heimwerkerinnen und Heimwerker, die eine unkomplizierte Methode suchen, ihren Wänden Charakter zu verleihen. Die einfache Verarbeitung macht ihn auch für Neulinge in der Heimwerkerwelt attraktiv. Darüber hinaus ist Rollputz sehr robust und strapazierfähig, was ihn zu einer ausgezeichneten Wahl für stark beanspruchte Räume wie Flure oder Kinderzimmer macht.