„Mini-Wärmepumpen“ kommen in zahlreichen Anwendungen zum Einsatz. Dabei handelt es sich nicht um die spezifische Bezeichnung eines bestimmten Wärmepumpentyps, vielmehr geht es um im Vergleich zu herkömmlichen Wärmepumpen weniger leistungsstarke Geräte. In diesem Artikel möchten wir einen umfassenden Überblick darüber geben, welche Wärmepumpen als „Mini“- oder „Klein“-Wärmepumpen klassifiziert werden, wie sie in verschiedenen Kontexten eingesetzt werden und unter welchen Bedingungen ihr Einsatz besonders vorteilhaft ist.
Das erwartet Sie in diesem Beitrag
- Was ist eine Mini-Wärmepumpe?
- Wo kommen Mini-Wärmepumpen zum Einsatz?
- Lohnen Sie Mini-Wärmepumpen?
- Welche kleine Wärmepumpe darf es für Sie sein?
Was ist eine Mini-Wärmepumpe?
Die Wärmepumpe ist aufgrund ihrer fortschrittlichen Technik die am weitesten verbreitete und technisch ausgereifte Alternative zu fossilen Brennstoffen. Vor allem in Ein- und Zweifamilienhäusern kommt dieses zukunftssichere Heizsystem häufig zum Einsatz.
Im Vergleich dazu sind Mini-Wärmepumpen in der Regel weniger leistungsstark als ihre konventionellen Pendants. Je nach Einsatzgebiet können die kleineren Geräte eine Heizleistung von bis zu 3 Kilowatt (kW) erbringen. Zum Vergleich: Die Leistung einer Standard-Wärmepumpe für ein Ein- oder Zweifamilienhaus beginnt bei etwa 5 kW und reicht bis zu 16 kW.
Wo kommen Mini-Wärmepumpen zum Einsatz?
Die Mini-Wärmepumpe eröffnet ein breites Spektrum an Anwendungsmöglichkeiten. Aufgrund ihrer kompakten Bauweise ist sie besonders für Ferienhäuser, Mietwohnungen und sogar für bestimmte Haushaltsgeräte wie Wäschetrockner geeignet.
Kleine Abluft- und Warmwasser-Wärmepumpen
Der Begriff „Mini-Wärmepumpe“ wird am häufigsten für kleine Abluftwärmepumpen oder Brauchwasserwärmepumpen verwendet. Diese spezialisierten Wärmepumpen sind primär auf die Warmwasserbereitung ausgerichtet und haben eine Heizleistung von etwa 1,5 bis 3 Kilowatt (kW).
Sie sind nicht nur in Ein- und Zweifamilienhäusern verbreitet, sondern auch in speziellen Anwendungsbereichen wie Ferienwohnungen, Kleingärten und kleinen Gewerbebetrieben. Insbesondere in Betrieben mit hohem Warmwasserbedarf, wie zum Beispiel kleinen Friseursalons mit bis zu zehn Nassplätzen oder kleinen Hotels mit maximal zehn Duschräumen, kommen sie zum Einsatz.
Kleine Pool-Wärmepumpe für den Sommerbetrieb
Unter dem Begriff „Mini- oder Kleinwärmepumpe“ werden häufig auch spezielle Schwimmbadwärmepumpen für Außenschwimmbecken mit einem Volumen bis zu 50 m³ zusammengefasst. In Deutschland sind diese Luft-Wasser-Wärmepumpen noch nicht sehr verbreitet, da der Trend zu kleinen Außenpools erst in den letzten Jahren aufgekommen ist. Daher gibt es nur wenige deutsche Hersteller, die solche Geräte produzieren.
Marktführer in diesem Segment sind meist asiatische Anbieter, die für den Weltmarkt produzieren, wo die Nachfrage nach kleinen Pool-Wärmepumpen deutlich höher ist als in Deutschland. Ein technischer Vorteil dieser Pumpen ist ihr hoher Wirkungsgrad im Sommerbetrieb. Sie können direkt neben dem Schwimmbecken aufgestellt werden und erreichen bereits bei einer Außentemperatur von 15 Grad Celsius und einer Wassertemperatur von 22 Grad Celsius eine Arbeitszahl von über 4.
Mini-Wärmepumpen für Passivhäuser und Wohnungen
Mini-Wärmepumpen werden auch in Passivhäusern vielfältig eingesetzt. Zum einen kommen hier sehr kleine Luft-Luft- oder sogenannte Abluft-Wärmepumpen zum Einsatz, die primär der Wärmerückgewinnung dienen. Zum anderen gibt es drehzahlgeregelte Split-Wärmepumpen, die sich flexibel an die geringe Heizlast des Gebäudes anpassen können. Erdwärmepumpen sind in Passivhäusern eher selten anzutreffen.
Aus wirtschaftlichen Gründen und weil die Hersteller keine Mini-Erdwärmepumpen anbieten, sind sie weniger sinnvoll. Die kleinsten verfügbaren Erdwärmepumpen beginnen bei einer Heizleistung von ca. 5 kW. Teilweise werden aber auch Rohre im frostfreien Erdreich verlegt, um die Zuluft im Passivhaus vorzuwärmen.
Darüber hinaus gewinnen Kleinwärmepumpen bei der Sanierung von Mehrfamilienhäusern an Bedeutung. Hier gibt es verschiedene dezentrale Lösungen, die von einer Luftwärmepumpe für eine ganze Wohnung bis hin zu speziellen Wohnungswärmepumpen reichen, die z.B. in Kombination mit elektrischen Zusatzheizungen eingesetzt werden können.
Einsatz von Mini-Wärmepumpen in Wäschetrocknern
Eine besonders effiziente Anwendung finden Mini-Wärmepumpen in Wäschetrocknern. Diese Geräte arbeiten im Wesentlichen mit Luft-Luft-Wärmepumpen und machen einen Heizstab überflüssig. Da die erwärmte Luft im Gerät zirkuliert und nicht abgeführt wird, sinkt der Stromverbrauch erheblich.
Während ein herkömmlicher Kondenstrockner für einen Trockengang mit 7 kg Wäsche etwa 3,5 bis 4 kWh verbraucht, benötigt ein Wärmepumpentrockner nur 1,5 bis 2 kWh. Aufgrund dieser Effizienz werden diese Trockner in die Energieeffizienzklassen A bis A+++ eingestuft. Obwohl sie in der Anschaffung teurer sein können, sind sie auf lange Sicht kostengünstiger als herkömmliche Modelle.
Interessanterweise sind auch in Kühlschränken kleine Wärmepumpen eingebaut. Sie arbeiten nach dem gleichen Prinzip, nutzen aber die im Heizbetrieb ungenutzte Kälte zur Kühlung des Innenraums. Es gibt also eine Vielzahl von Mini- und Kleinwärmepumpen, die unseren Alltag effizienter und nachhaltiger machen.
Lohnen Sie Mini-Wärmepumpen?
Die Wirtschaftlichkeit von Mini-Wärmepumpen hängt stark vom Einsatzgebiet, der Effizienz unter den gegebenen Bedingungen und den Anschaffungskosten ab. Da die Installation eines Erdwärmetauschers in der Regel mit hohen Fixkosten verbunden ist, werden Mini-Wärmepumpen in der Regel von einer Luftwärmequelle gespeist.
Es ist wichtig zu beachten, dass der Begriff „Mini“ oft verlockend klingt und in bestimmten Anwendungen durchaus effizient und kostengünstig sein kann. Es sollte jedoch darauf geachtet werden, die Mini-Wärmepumpe nicht zu klein zu dimensionieren. Eine zu kleine Einheit kann an Effizienz verlieren und unnötig viel Strom verbrauchen.
Welche kleine Wärmepumpe darf es für Sie sein?
Mini-Wärmepumpen bieten eine vielseitige und effiziente Lösung für eine Reihe von Anwendungen, von der Warmwasserversorgung in Ein- und Zweifamilienhäusern bis hin zur Wärmerückgewinnung in Passivhäusern und der Energieeffizienz in Haushaltsgeräten wie Wäschetrocknern. Obwohl sie in der Anschaffung teurer sein können, bieten sie langfristig oft eine kosteneffiziente Alternative zu herkömmlichen Heiz- und Kühlmethoden. Die Rentabilität hängt jedoch stark vom jeweiligen Einsatzgebiet und den spezifischen Bedingungen ab. Eine sorgfältige Planung und Dimensionierung sind daher entscheidend, um die Vorteile dieser kompakten und innovativen Technologie voll auszuschöpfen.
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