Sie veranstalten Lärm, bringen Schmutz und Aas in Haus und zerstören auch noch die Dämmung. Die Rede ist von Mardern. Die kleinen Raubtiere zählen zu schlimmsten Schädlingen, mit denen Hausbesitzer oder Mieter zu kämpfen haben. Doch der Kampf ist nicht aussichtslos. Er muss nur mit den richtigen Mitteln geführt werden. Erfahren Sie, wie Sie den Marder aus dem Auto, Garten oder Haus vertreiben.
Das erwartet Sie in diesem Beitrag
- Marder – possierlich aussehende Nager mit großem Zerstörungseffekt
- Marder im Garten erkennen und vertreiben
- Marder im Auto – kleiner Räuber, großer Schaden
- Marder im Haus – diese Schäden sind zu befürchten
- Marder – was hilft wirklich?
Marder – possierlich aussehende Nager mit großem Zerstörungseffekt
Der Marder gehört zu den sogenannten hundeartigen Raubtieren. Diese Einordnung lässt bereits auf seine bevorzugte Nahrung schließen. Marder lieben Fleisch. Zu ihrer Ernährung zählen Mäuse, Ratten und Kaninchen. Hühner, Eichhörnchen, Frösche und Schlangen verschmäht er ebenfalls nicht. Die Tiere sind flinke und geschickte Jäger, doch nicht nur lebende Beute zieht sie an. Sie verspeisen auch Aas.
Wenn von Frühsommer bis Herbst an den Bäumen die Früchte reifen, sind die kleinen Pelztiere ebenfalls zur Stelle. Obst wird gerne genommen, aber auch Kastanien, Haselnüsse und Walnüsse knacken sie mit ihren messerscharfen Zähnen.
Wer diesen Speiseplan kennt, wundert sich auch nicht mehr, dass sich Marder gerne in menschlicher Nähe aufhalten. Für sie gibt es in den Gärten nicht nur Obst, sondern auch Katzen-, Hunde- oder Igelfutter. In Mülltonnen liegen alle Leckereien handlich an einem Ort. Wenn tagsüber keine Marder gesichtet werden, heißt dies übrigens noch lange nicht, dass tatsächlich keine vor Ort sind, denn die Tiere sind dämmerungs- und nachtaktiv und äußerst scheu.
Marder im Garten erkennen und vertreiben
Im Garten sind Marder nicht auf den ersten Blick auszumachen. Sie hinterlassen weder Erdhügel noch Löcher und richten auch keinen Schaden an Pflanzen an.
Deshalb sind die kleinen Räuber im Freien vor allem für die Halter von Hühnern, Tauben, Kaninchen oder Meerschweinchen ein Problem. Sie zwängen sich durch kleine Ritzen und lassen sich selbst durch einfach verschlossene Stalltüren von ihrer Beute nicht fernhalten.
Doch nicht nur für Tierbesitzer stellen Marder im Garten ein Problem dar. Fühlen sich die Räuber dort wohl, dann sind auch der Frieden im benachbarten Haus und die Sicherheit des Autos bedroht.
Sobald die wurstförmige, ca. 1 cm dicke und dunkle bis schwarze Hinterlassenschaft auf die nächtliche Anwesenheit eines Marders hindeutet, können deshalb Gegenmaßnahmen ergriffen werden.
Steinmarder unterliegen dem Jagdrecht
Dabei ist es zunächst wichtig zu wissen: Bei Tieren, die sich auf Grundstücken und / oder in Häusern aufhalten, handelt es sich meist um Steinmarder.
Diese unterliegen dem Jagdrecht. Sie dürfen also eigentlich nur von Jägern eingefangen werden. Für Mardergeplagte kann es jedoch ratsam sein, die zuständige Jagdbehörde zu kontaktieren. Je nach Bundesland und aktueller Gesetzeslage besteht die Möglichkeit, auch als Grundstückseigentümer einen Antrag auf Wegfang zu stellen.
Aber selbst mit einer offiziellen Genehmigung ist ein Einfangen des Marders nicht immer möglich. Denn die Tiere haben von Anfang März bis Mitte Oktober Schonzeit. Dann dürfen sie lediglich vertrieben, nicht aber eingefangen werden.
Das kann ich gegen Marder im Garten unternehmen
Außerhalb dieser Schonzeit kann, eine entsprechende Erlaubnis vorausgesetzt, eine Lebendfalle im Garten platziert werden. Gelingt es den kleinen Räuber zu fangen, wird er weitab vom heimischen Garten, in freier Natur wieder ausgesetzt. Ist die Wohngegend von vielen Mardern besiedelt, dann dauert es jedoch meist nicht lange, bis sich der nächste Plagegeist im Garten breitmacht. Sinnvoller ist es deshalb, dem Marder den Garten zu verleiden:
- Sie können dabei auf ein Ultraschallgerät zurückgreifen. Es sendet hochfrequente Töne aus. Das menschliche Ohr nimmt diese nicht wahr, auf Marder wirken sie abschreckend.
- Auch bestimmte Gerüche vermiesen Mardern den Garten. Hierzu zählen Urin oder Haare von Katzen, Hunden oder auch Menschen. Aber auch das Auslegen von Mottenkugeln oder WC-Steinen auf Ihrer Terrasse oder an bestimmten Stellen im Garten kann Erfolg bringen.
- Das Ausbringen von Teebaumöl, Zitrusduft, Essig oder Nelken kann einen Marder ebenfalls abschrecken. Auch Kampfer riechen die Tiere nicht gerne.
- Um den Marder zu vertreiben sind im Handel auch zahlreiche Mardersprays erhältlich. Da nicht jedes Tier auf jeden Geruch gleich reagiert, benötigen Sie auf jeden Fall etwas Geduld und einige Experimentierfreude.
Marder im Auto – kleiner Räuber, großer Schaden
Während der Marder im Garten selbst keinen Schaden anrichtet, geht seine Anwesenheit im Auto richtig ins Geld. Warum aber findet der Marder das Auto so anziehend?
Die kleinen Räuber sind von Natur aus neugierig. Enge Hohlräume, vielleicht noch warm vom Motor, üben eine unwiderstehliche Anziehungskraft auf die Tiere auf. Hängt ihnen auf ihrer Erkundungstour ein Schlauch im Weg, nun dann wird er einfach durchgebissen.
Zudem sind Marder sehr revierbezogen. Sie markieren ihr Territorium mit Duftstoffen und verteidigen es heftig gegen Eindringlinge. Wurde Ihr Auto von einem Marder als Revier markiert und Sie stellen es nun im Territorium eines anderen Tieres ab, dann wird dieses alles daransetzen, die Geruchsspuren des Vorgängers zu beseitigen. Alles, was nach dem Konkurrenten riecht, wird kurzerhand mit den Zähnen zerstört. Eine Aktion, die dem Marder Befriedigung, dem Autobesitzer jedoch großen Schaden bringt.
Was kann ich tun gegen Marder im Auto?
Aufgrund der hohen Anziehungskraft, die Autos auf die kleinen Räuber ausüben, ist hier die große Keule gefragt. Sie wird in Form eines elektrischen Marderschrecks eingebaut. Sucht ein Marder den Weg ins Wageninnere, so erhält er sofort einen elektrischen Schlag. Diese Holzhammermethode hält auch den hartnäckigsten Beißer davon ab, das Auto zu erkunden.
Wesentlich günstiger ist es mit den bekannten Hausmitteln, wie Haaren, Mottenkugeln, verschiedenen Gerüchen oder WC-Steinen zu arbeiten. Auch das Unterlegen einer speziellen Drahtmatte erschwert dem kleinen Räuber den Weg ins Auto.
Marder im Haus – diese Schäden sind zu befürchten
Der finanzielle Schaden, den ein Marder im Auto anrichten kann, ist beträchtlich. Hat sich das Tier jedoch im Haus eingenistet, so verursacht es gleich mehrere Probleme.
Erster Hinweis auf den vierbeinigen Untermieter ist meist nächtlicher Lärm. Dieser kann von einem leichten Trippeln bis hin zu starkem Poltern reichen, je nachdem wie sich das Tier gerade betätigt. Meist nistet sich der laute Vierbeiner über den Köpfen der Hausbewohner ein. Denn für Marder sind Dachböden ein Wohnparadies. Dort ist es warm und trocken. Zudem lässt es sich tagsüber ungestört schlafen. Außerdem bietet dem Marder das Dach dank seiner Dämmung auch noch die perfekte Grundlage, um sich ein gemütliches Nest zu schaffen.
Die Dämmung ist für den Marder nicht nur angenehm weich und kuschelig, sie lässt sich mit den Zähnen auch noch leicht herausreißen. Ein Segen für das Tier. Ein teurer Spaß für den Hausbesitzer. Vor allem dann, wenn aufgrund von beschädigter Dämmung Wasser eintritt und für Folgeschäden, wie beispielsweise Schimmel, sorgt.
Da der Marder im Dach nicht nur schläft, sondern sich dort häuslich einrichtet, entstehen auch noch hygienische und geruchliche Probleme. Diese reichen von vergammeltem Aas bis hin zum Kot und Urin der Tiere. Kein Wunder also, dass Hausbesitzer und Mieter alles daransetzen, den unliebsamen Bewohner wieder loszuwerden.
Marder vertreiben durch Lärm, Licht und Gerüche
Als scheues Tier sucht der Marder ein ruhiges, ungestörtes Zuhause. Licht und Lärm von Menschenhand sind ihm ein Graus.
Ein Radio, das stundenlang Musik abspielt und eine von einem Bewegungsmelder gesteuerte Lampe können das Tier zum Umzug bewegen.
Aber auch eine Entrümplungs- und Putzaktion des Dachbodens, verbunden mit Lärm und dem Geruch von scharfen Reinigungsmitteln verdirbt so manchem Marder die Freude am neuen Zuhause, genauso wie das Ausbringen von marderunfreundlichen Gerüchen. Hier gilt: Was draußen wirkt, kann auch im Hausinneren funktionieren: Hunde-, Katzen- und Menschenhaare, Zitrusduft und WC-Steine, Marderpasten oder Mardersprays können die unliebsamen Bewohner genauso vertreiben wie Ultraschallgeräte mit hochfrequenten Tönen.
Marder aussperren – so funktioniert das
Was im Gartenbereich und bei freistehenden Autos nicht funktioniert, ist beim Haus eine gute Möglichkeit sofort für Ruhe zu sorgen: Den Marder aussperren.
Die kleinen Räuber sind flinke und geschickte Kletterer, doch auch sie hinterlassen Spuren auf dem Weg ins Innere des Hauses.
Kratzspuren an Regenrinnen sind ein erster Hinweis, dass diese als Zugang benützt werden. Fellreste auf dem Vordach, der Garage oder unter einem lose sitzenden Ziegel lassen ebenfalls Rückschlüsse auf einen Marderweg zu. Die Tiere können zudem bis zu zwei Meter weit springen. Ein günstig gelegener Baum kann die perfekte Einstiegshilfe zum Dach sein. Aber auch dieser muss zunächst erklommen werden, was Spuren am Stamm und an den Ästen nach sich zieht.
Im Winter hinterlassen Marderpfoten Abdrücke im Schnee. Im Sommer können Sie zur Spurensicherung auf dem Dachboden eine dünne Sandschicht ausbringen. Das ganze Jahr über liefern Ihnen Wildtierkameras Hinweise darauf, wie und wo sich die Tiere bewegen.
Ist der Weg ausgemacht, kann reagiert werden:
- Marderabwehrgürtel an Regenrinnen schneiden den Weg nach oben ab.
- Das Verschließen von kleinen Löchern in der Hausmauer und das Befestigen von losen Ziegeln verhindern das Eindringen ins Haus.
- Erfolgt der Zutritt über die Garage, kann dort ein elektrisches Weidezaungerät aufgestellt werden.
Ein sogenannter Fassadenkletterschutz blockiert den Weg nach oben über die Fassade.
Marder – was hilft wirklich?
Um Marder vom Auto fernzuhalten ist der eingebaute Marderschreck zwar die teuerste, aber auch die effektivste Methode. Gegen Marder in Haus und Garten helfen vor allem Geduld und ein langer Atem.
Es gilt, die verschiedensten Methoden, Lärm und / oder Licht und / oder Gerüche miteinander zu kombinieren. Zusätzlich kann auch fachmännischer Rat, wie zum Beispiel von einem Jäger oder von einer Schädlingsbekämpfungsfirma, eingeholt werden.
Ist es gelungen, den Störenfried zu vertreiben oder mithilfe einer Lebendfalle einzufangen, dann muss im zweiten Schritt unbedingt dessen Zugangsweg zum Haus blockiert werden. Denn nur so wird sichergestellt, dass wieder Frieden in die eigenen vier Wände einkehrt. Und zwar dauerhaft.