Licht spielt eine entscheidende Rolle für das menschliche Wohlbefinden, beeinflusst unsere Produktivität, unsere Stimmung und sogar unsere Gesundheit. Dabei geht es nicht nur darum, den Raum zu erhellen, sondern die Lichtgestaltung kann tiefgreifende Effekte auf unsere Lebensqualität haben. Doch wie kombinieren wir natürliches und künstliches Licht optimal? Hier ist unser Leitfaden zur Lichtplanung für Einsteiger.
Das erwartet Sie in diesem Beitrag
- Grundlagen eines erfolgreichen Lichtkonzepts
- Detaillierte Lichtgestaltung
- Lichtplanung nach Raumfunktion
- Smarte Lichtsteuerung für Einsteiger
- Diese praktischen Tipps helfen bei der Lichtplanung
Grundlagen eines erfolgreichen Lichtkonzepts
Während einige zukünftige Hausbesitzer schon genau wissen, welche Paulmann Lampen mit optimalem Licht das neue Heim durchfluten sollen, liegt vor anderen noch ein weißes Blatt Papier. Bevor wir uns mit den Grundlagen der Lichtplanung beschäftigen, möchten wir uns daher erst einmal anschauen, was bei der Planung alles berücksichtigt werden muss. Ein effektives Lichtkonzept integriert drei Hauptaspekte: Ästhetik, Funktion und Gesundheit.
- Ästhetische Aspekte: Licht und Architektur
- Licht als ein zentrales Element der Architektur kann spezifische Designelemente betonen und ihnen Tiefe verleihen.
- Durch den richtigen Einsatz von Licht kann eine einzigartige Atmosphäre geschaffen werden, die Emotionen weckt.
- Funktionale Aspekte: Nutzung und Vorschriften
- Die Beleuchtung sollte je nach Raumfunktion angepasst werden, wobei verschiedene Räume unterschiedliche Beleuchtungsanforderungen haben.
- Rechtliche Vorgaben können die Lichtgestaltung beeinflussen, besonders in spezialisierten Bereichen wie Arbeitsplätzen oder Badezimmern.
- Biologische Aspekte: Licht und Wohlbefinden
- Die natürlichen Rhythmen des menschlichen Körpers reagieren auf Licht, und eine dynamische Beleuchtung kann dies simulieren.
- Durch die richtige Lichtwahl kann die menschliche Produktivität gesteigert werden, und auch das Wohlbefinden kann positiv beeinflusst werden.
Detaillierte Lichtgestaltung
Licht hat Einfluss auf unser Wohlbefinden, das ist schon länger klar. Farbtemperatur und Helligkeit spielen bei der Lichtplanung daher eine wichtige Rolle. Die Lichtplanung unterscheidet zudem drei Beleuchtungsarten, die meist als Allgemeinbeleuchtung, Akzentbeleuchtung und dekorative Beleuchtung bezeichnet werden.
- Farbtemperatur und Helligkeit
- Bläuliches Licht (um 5.000 Grad Kelvin) fördert die Wachsamkeit, während wärmeres Licht (um 3.000 Grad Kelvin) entspannend wirkt.
- Es ist wichtig, eine konsistente Helligkeit für jeden Raum zu wählen und dabei die unterschiedliche Wahrnehmung von Farbtemperaturen zu berücksichtigen.
- Die verschiedenen Lichtarten
- Allgemeinbeleuchtung: Diese bietet eine gleichmäßige Beleuchtung des gesamten Raumes und dient der Orientierung.
- Akzentbeleuchtung: Durch sie werden bestimmte Bereiche oder Objekte hervorgehoben. Sie setzt gezielte Akzente und bietet erhöhte Helligkeit für spezielle Aufgaben.
- Dekorative Beleuchtung: Diese dient vor allem ästhetischen Zwecken, kann aber auch zur Allgemein- oder Akzentbeleuchtung gehören.
Lichtplanung nach Raumfunktion
Ein Wohnzimmer wird anders beleuchtet als ein Arbeitszimmer, und wie Sie die Küche am besten beleuchten, hängt auch davon ab, ob es ein eigener Raum oder eine offene Wohnküche ist. Wir haben daher für Sie die wichtigsten Punkte der Lichtplanung für die verschiedenen Räume zusammengestellt.
- Arbeitsbereich: Hier ist ein helles Grundlicht von 4.000 bis 6.000 Grad Kelvin erforderlich. Zusätzlich sollte eine verstellbare Tischlampe vorhanden sein.
- Badezimmer: Neben feuchtraumresistenten Lampen sind schwenkbare Einbauleuchten und gut platzierte Spiegelbeleuchtungen entscheidend. Mehr zum Thema Badbeleuchtung.
- Küche: Eine Kombination aus funktionalen Spots und gestaltendem Licht ist optimal. LEDs unter Schränken oder über der Kücheninsel können sowohl praktisch als auch dekorativ sein.
- Essbereich: Neutralweißes Licht, idealerweise von einer zentralen Leuchtquelle, bietet die beste Beleuchtung für den Esstisch.
- Wohnzimmer: Warmweißes Licht schafft eine gemütliche Atmosphäre. Besonders wichtig ist hierbei die Vermeidung von Reflexionen im Fernseher und eine gute Beleuchtung für Lesebereiche.
Smarte Lichtsteuerung für Einsteiger
Wenn wir hier einen Ratgeber „Lichtplanung für Einsteiger schreiben, darf das Thema „Smart Home“ natürlich nicht fehlen. Immer mehr Menschen nutzen smarte Beleuchtungssysteme, das eine oder andere sollten Sie jedoch dazu wissen, ehe Sie Ihre Leuchten miteinander vernetzen:
Die meisten dieser intelligenten Systeme setzen auf den Zigbee-Funkstandard. Hierbei agiert ein Steuerungsgerät, oft als Bridge bezeichnet, als zentrales Steuerelement für die LED-Lampen. Diese Bridge kann, je nach Modell, eine Reichweite von bis zu 80 Metern aufweisen. Wer jedoch schnell und unkompliziert starten möchte, sollte WLAN-Lampen in Betracht ziehen. Diese benötigen keine separate Bridge, sind leicht zu installieren und können unmittelbar in vorhandene Lampenfassungen eingeschraubt und per Smartphone gesteuert werden.
Für diejenigen, die ihre Beleuchtung per Sprachbefehl steuern möchten, bieten fast alle renommierten Hersteller mittlerweile passende Produkte an. Diese Sprachsteuerungslösungen sind nicht nur beeindruckend, sondern auch praktisch für den täglichen Gebrauch.
Ein Tipp: Falls Sie unterschiedliche Marken smarter LED-Lampen kombinieren und per Sprachbefehl steuern möchten, können Sie auf Systeme wie Google Home oder Amazon’s Alexa zurückgreifen. Diese sind mit vielen Produkten, wie Philips „Hue“, Ledvance „Smart +“ oder Ikea’s „Tradfri“, kompatibel und ermöglichen eine einfache Vernetzung der verschiedenen Systeme.
Diese praktischen Tipps helfen bei der Lichtplanung
Zum Schluss möchten wir Ihnen noch einige praktischen Tipps mit auf den Weg geben, die Ihnen bei der Lichtplanung helfen:
- Mehr Steckdosen berücksichtigen: Besonders beim Neubau sollten Sie genügend Steckdosen einplanen. Bei Renovierungen ist es eine Überlegung wert, zusätzliche Anschlüsse hinzuzufügen.
- Lichtinseln gestalten: Ein gleichmäßig beleuchteter Raum kann schnell eintönig wirken. Setzen Sie auf unterschiedlich beleuchtete Zonen und Lichtinseln. Von Leseleuchten über Pendelleuchten bis hin zu indirektem Licht – setzen Sie Ihre Räume gekonnt in Szene.
- Akzentbeleuchtung nutzen: Licht sollte nicht nur leuchten, sondern auch gestalten. Betonen Sie Details und lassen Sie Farben leuchten. Lichtakzente können je nach Stimmung und Bedarf ein- oder ausgeschaltet werden.
- Leuchtmittel geschickt platzieren: Ein direkter Blick in eine Lichtquelle kann störend sein. Achten Sie darauf, dass das Leuchtmittel nicht direkt einsehbar ist und testen Sie dies vor dem Kauf.
- Das passende Leuchtmittel auswählen: LEDs sind heutzutage in. Sie sind umweltfreundlich, dimmbar und verbrauchen weniger Energie. Sie bieten sowohl kaltes als auch warmes Licht für jede Wohnsituation.
- Nachhaltigkeit priorisieren: Halogenbirnen bieten zwar ein punktuelles Licht, sind aber nicht besonders umweltfreundlich. In Bereichen, in denen das Licht lange brennt oder einen sachlichen Charakter aufweisen soll, sind Energiesparlampen eine Alternative, obwohl sie nicht optimal für Umwelt- und EU-Effizienzstandards sind. Daher werden Halogenbirnen und Leuchtstoffröhren zunehmend durch LEDs ersetzt.
- Außenbeleuchtung berücksichtigen: Ob auf dem Balkon während der blauen Stunde oder im Garten – denken Sie an den Anschluss und eventuell an Dimmer für Außenlicht.
- Bewegungsmelder nutzen: Gerade im Flur helfen Bewegungsmelder, Unfälle zu verhindern. So wird niemand im Dunkeln nach dem Lichtschalter suchen oder im Keller stolpern.
- Vielfalt bei Lampenauswahl: Abhängig von der Aktivität und Stimmung sollte das Licht angepasst werden. Ein Mix aus verschiedenen Leuchtmitteln, Lichtstärken und -farben ist ideal. Nicht nur die Lichtwirkung, sondern auch das Lampendesign kann den Raum aufwerten.