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Vertikalabdichtung

Die Vertikalabdichtung ist eine Baumaßnahme, die das Eindringen von Feuchtigkeit in die vertikalen Teile eines Bauwerks, wie Kellerwände oder Außenwände, verhindert. Sie wird auf der Außenseite der Wand angebracht und schützt das Mauerwerk vor seitlich eindringendem Wasser aus dem Erdreich.

Anwendungsbereich: Die Vertikalabdichtung wird vor allem bei Kellern, Tiefgaragen und anderen unterirdischen Bauwerken angewendet, die in Kontakt mit dem Erdreich stehen. Sie ist besonders wichtig in Regionen mit hohem Grundwasserstand oder starkem Niederschlag.

Methoden der Vertikalabdichtung:

  1. Bitumendickbeschichtung: Eine häufig verwendete Methode, bei der eine dicke Schicht Bitumen auf die Außenwand aufgetragen wird. Diese Schicht bildet eine flexible und wasserundurchlässige Barriere.
  2. Kunststoff- und Kautschukbahnen: Diese Bahnen werden auf die Wand aufgebracht und bieten eine robuste und langlebige Abdichtung.
  3. Mineralische Dichtungsschlämme: Eine Mischung aus Zement, Sand und speziellen Dichtungsmitteln wird auf die Wand aufgetragen und bildet nach dem Aushärten eine wasserdichte Schicht.
  4. Flüssigkunststoffe: Diese werden direkt auf die Wand aufgetragen und härten zu einer flexiblen, nahtlosen Abdichtungsschicht aus.

Materialien:

  • Bitumen- und Polymerbitumenbahnen
  • Kunststoff- und Kautschukbahnen (z.B. PVC, EPDM)
  • Mineralische Dichtungsschlämme
  • Flüssigkunststoffe und -harze

Vorteile:

  • Effektiver Schutz vor eindringendem Wasser und Feuchtigkeit
  • Verhinderung von Schimmelbildung und Schäden durch Feuchtigkeit
  • Verbesserte Dämmung und Erhalt der Bausubstanz
  • Lange Haltbarkeit und Widerstandsfähigkeit bei fachgerechter Ausführung

Nachteile:

  • Hoher Arbeits- und Kostenaufwand, besonders bei nachträglicher Abdichtung
  • Erfordert sorgfältige Planung und Ausführung durch Fachpersonal
  • Bei unsachgemäßer Anwendung können Undichtigkeiten auftreten

Normen und Richtlinien: Die Vertikalabdichtung wird in Deutschland durch verschiedene DIN-Normen und die Wasserhaushaltsgesetzgebung (WHG) geregelt. Wichtige Normen umfassen die DIN 18195 (Abdichtung von Bauwerken) und DIN 18533 (Abdichtung von erdberührten Bauteilen gegen Bodenfeuchte und Wasser).