Das Dachtragwerk ist das tragende Gerüst eines Daches und bildet die Basis für die gesamte Dachkonstruktion. Es muss die Lasten des Daches, wie Schnee, Wind, Eigengewicht und ggf. Schneelast, sicher auf die Wände und Decken des Gebäudes übertragen.
Aufgaben:
Die Hauptaufgaben des Dachtragwerks sind:
- Lastabtragung: Das Dachtragwerk muss alle auf das Dach wirkenden Lasten sicher ableiten. Dazu gehören statische Lasten wie Schnee, Eigengewicht und Windlasten sowie dynamische Lasten wie Erschütterungen durch Erdbeben oder Explosionen.
- Formsteifigkeit: Das Dachtragwerk muss die Form des Daches erhalten und verhindern, dass es sich unter den einwirkenden Lasten verformt oder durchhängt.
- Stabilität: Das Dachtragwerk muss stabil sein und gegen Kippen, Verschieben oder Verdrehen gesichert sein.
Aufbau:
Der Aufbau des Dachtragwerks hängt von der Dachform, der Größe des Gebäudes und den statischen Anforderungen ab. Im Allgemeinen besteht ein Dachtragwerk aus folgenden Elementen:
- Dachbalken: Die Dachbalken bilden die tragenden Hauptbalken des Dachstuhls. Sie werden in der Regel aus Holz oder Stahl gefertigt.
- Pfette: Die Pfette sind waagerechte Balken, die auf den Dachbalken aufliegen und die Lasten auf die Wände und Decken des Gebäudes verteilen.
- Sparren: Die Sparren sind schräg liegende Balken, die die Dachlattung tragen. Sie werden in der Regel aus Holz gefertigt.
- Kehlbalken: Kehlbalken sind waagerechte Balken, die in der Kehle eines Walmdachs oder Mansarddachs eingebaut werden. Sie dienen zur Stabilisierung des Dachstuhls.
- Windrispenbänder: Windrispenbänder sind horizontale Aussteifungen des Dachstuhls, die verhindern, dass das Dach bei Windlasten angehoben wird.
- Dachlattung: Die Dachlattung ist eine Unterkonstruktion aus Holzlatten, die auf den Sparren angebracht wird. Sie dient zur Befestigung der Dachdeckung.