Der Gedanke an Holzhäuser scheint in der heutigen Gesellschaft im Vergleich zu vermeintlich modernen Baustoffen wie Metallen, Leichtbausteinen und Beton eher altmodisch. In den letzten Jahren erlebt der Rohstoff aber eine Renaissance im Bauwesen. Das hat viele gute Gründe, wie den besseren Umweltschutz durch die Verwendung von nachwachsenden Ressourcen und die hervorragenden Materialeigenschaften im Bereich der Dämmung.
Dank dieser Wende gibt es heute einen neuen Fokus auf die Entwicklung neuer Holzbauweisen, die das traditionelle Material mit modernen Ansprüchen an die Produktion, Hausbauabläufe und die Qualität sowie Ästhetik des Ergebnisses verbinden. Hier erhalten Sie einen Überblick über die Geschichte des Holzbaus, die Entwicklung neuer Technologien und die Vorteile, die Bauherren durch die Nutzung des natürlichen Baustoffs heute wieder erhalten können.
Das erwartet Sie in diesem Beitrag
- Holz: ein uralter Baustoff mit Zukunft
- Fazit: Holzbau ist zukunftsfähig und modern
Holz: ein uralter Baustoff mit Zukunft
Holz ist eines der ältesten Materialien, die die Menschheit nutzt, um Strukturen wie Häuser zu bauen. Überreste solcher Bauwerke wurden durch Forscher bis in die Jungsteinzeit datiert. Und noch immer können Bauherren an jedem Ort moderne Unternehmen für den Holzbau in der Nähe finden.
- Auch wenn das Holz als Baustoff im Laufe der Menschheitsgeschichte durch technologische Entwicklungen und andere Materialien abgelöst wurde, muss es also einige Eigenschaften haben, die es lohnenswert machen weiterhin damit zu arbeiten.
Die Geschichte des Holzbaus
Ein Überblick über die Geschichte des Holzbaus klärt darüber auf, weshalb Holz für den Hausbau zwischenzeitlich in Vergessenheit geraten ist:
1. Block- & Pfahlhäuser
Erste, stabile Häuser aus Holz wurden durch Block- oder Pfahlbauten gebildet. Bei ihnen formen in den Boden gerammte Pfähle das Grundskelett und Aneinanderreihungen von ganzen Stämmen die Wände.
Pfahlbauhäuser hatten allerdings das Problem, dass die mit dem Boden in Kontakt stehenden Holzteile Feuchtigkeit gezogen haben und dadurch verrottet sind. Dadurch hatten diese Häuser nur eine Lebenszeit von 20 bis 30 Jahren. Mit den damals etablierten Bautechniken waren die Pfähle aber notwendig, um dem Bauwerk genügend Stabilität zu geben, damit es Wind und anderen Kräften standhalten konnte.
2. Fachwerkhäuser
Schwierigkeiten dieser Art wurden rund um das 12. Jahrhundert mit der Einführung des Fachwerkbaus gelöst. Durch neue Methoden dieses Skelettbaus, wie die horizontale Aussteifung mit schräg gebauten Streben, entstand eine Stabilität, die die in den Boden gerammten Pfosten obsolet machten.
Die Holzbauteile wurden nun unter anderem mit Auslassungen versehen, die es ermöglichten einzelne Balken durch Ineinanderstecken miteinander zu verbinden. Diese Häuser konnten außerdem auf einem Fundament beziehungsweise einer Schwelle aus Materialien wie Stein stehen, wodurch das Problem der Grundfeuchte gelöst wurde.
Holzbetriebe fingen zu dieser Zeit auch an, die ineinanderfügbaren Bauteile für das Grundgerüst im Vorhinein zu fertigen. So konnten Häuser an ihrem Standort schneller aufgebaut werden.
Das Holzskelett des Fachwerkbaus wurde später mit anderen Materialien ergänzt, die die Wände gebildet haben. Zunächst wurde hier ein Holzgeflecht mit Lehm verputzt, später wurde diese Technik durch Mauerwerk ersetzt, um stabilere und langlebigere Bauwerke zu bilden. Zu dieser Zeit gab es noch keine effektiven Behandlungen, die Holz vor Witterung schützen konnten. Steine waren daher eine willkommene Alternative.
3. Mauerwerkhäuser erlangen Überhand
Ab dem 19. Jahrhundert ging die Nutzung von Holz als Baustoff für den Hausbau im Austausch für langlebige Materialien wie Stein stark zurück. Nur noch Konstruktionen wie Decken, Dächer und Treppen wurden aus Holz gebaut, da andere Materialien noch nicht in großen Mengen in langen, stabförmigen Ausführungen hergestellt werden konnten.
4. Industrialisierung: Stahl & Beton als Massenware
Mit der Industrialisierung änderte sich auch dieser Faktor, da Stahl und Beton jetzt in Massen produziert werden konnten. Ab der Mitte des 20. Jahrhunderts bestanden moderne Häuser nicht mehr oder nur an wenigen Stellen aus Holz.
Gründe für die Abwendung von Holz als Baustoff
Faktoren wie die Brandgefahr, Witterungseinflüsse oder möglicher Schädlingsbefall führten dazu, dass Massivhäuser aus Stein und Co. die Vorderhand erlangten.
Zudem entstand zunehmend ein Bedürfnis nach Gebäuden, die mit den Einschränkungen des traditionellen Holzbaus nicht errichtet werden konnten.
- Bei diesem waren Bauteile wie Balken und Latten lange Zeit an die Maße eines Baumes beschränkt. Bauteile konnten nur so lang sein, wie dieser, oder durch weitere Bauteile verlängert werden, wodurch die Stabilität litt.
Die Größe von Gebäuden, die standsicher mit Holz gebaut werden konnten, waren also beschränkt. Für mehrstöckige Bauwerke wie Hochhäuser war Holz also keine Option. Erst in den letzten Jahren gibt es starke Bemühungen, diese Schwächen durch die Entwicklung neuer Methoden zu eliminieren.
Die Rückkehr von Holz als Baustoff für Häuser: Womit hängt sie zusammen?
Für eine Weile galt: wer langlebig, stabil und großflächig bauen möchte, muss auf Holz verzichten. Zwei Faktoren haben in den letzten Jahren zu einer Wende in diesem Bereich geführt:
1. Der neu auftretende Fokus auf den Umweltschutz
Die Auswirkungen der Erderwärmung und Verständnis für die Zusammenhänge, die dazu geführt haben, machen den Klimaschutz heute zu einem wichtigen Thema in der Politik und dem Alltag.
Industrien, ihre Abgasproduktion und ihre Verwendung von Ressourcen werden daher auf ihre Umweltverträglichkeit und Alternativen untersucht. Sowohl Gesetze als auch gesellschaftlicher Druck führen dazu, dass die Industrienationen ihre Handlungsweisen überdenken müssen, um ihre Umweltbelastung zu reduzieren.
- Holz ist ein nachwachsender Rohstoff. Die Produktion von Bauteilen erzeugt hier weniger CO₂ als bei Alternativen wie Metall und Beton. Damit ist es eine geeignete Lösung für eine gesteigerte Nachhaltigkeit von Baufirmen.
Ein Bonus für den Umweltschutz: Holz ist aufgrund seiner Materialeigenschaften ganz natürlich ein hervorragender Dämmstoff mit einer hohen Tragkraft. Deshalb eignet sich das Material sehr gut, um energieeffiziente Häuser zu bauen. Diese wiederum verschwenden wenig Energie und schonen Ressourcen, was ebenfalls zu mehr Nachhaltigkeit führt.
2. Neue Technologien und Verarbeitungsmethoden für Holz
Damit Baufirmen keine Einbußen erzielen müssen, wenn sie zugunsten von Holz auf andere Materialien verzichten, gab es in den letzten Jahrzehnten einen hohen Fokus auf die Entwicklung von Methoden, die die Nachteile von Holz als Baustoff verringern oder eliminieren:
Ein wichtiger Fortschritt sind Oberflächenbehandlungen, die das Holz vor Witterungen oder Brandgefahr schützen.
- Ein Beispiel sind moderne Methoden für eine luftdichte Beschichtung des Holzes, wodurch es effektiv vor Feuchtigkeit geschützt ist.
Andere Strategien fokussieren sich auf neue Formen, auf die Holz beim Bau genutzt werden kann.
- Holz wird heute nicht mehr nur als stabförmiger Baustoff genutzt. Durch das Auftreten von Varianten wie Brettsperrholz können heute auch flächige Strukturen mit hoher Stabilität aus Holz gebaut werden, die nun nicht mehr an die Dimensionen von natürlich gewachsenen Bäumen gebunden sind.
Fazit: Holzbau ist zukunftsfähig und modern
Obwohl Holz schon früh für Bauwerke genutzt wurde, wurde es aufgrund von Einschränkungen wie der Witterungsanfälligkeit im Laufe der Menschheitsgeschichte durch Materialien wie Stein, Stahl und Beton verdrängt. Insbesondere mit dem steigenden Bewusstsein für den Umweltschutz erhält das Holz als Baustoff für Häuser heute aber eine neue Aufmerksamkeit. Aufgrund der vielen, positiven Materialeigenschaften dieser nachwachsenden Ressource gibt es vermehrt ein Interesse daran, Einschränkungen des Materials zu eliminieren.
Dank neuer Techniken und Bauweisen können Bauherren inzwischen ohne die vergangenen Einbußen von den Vorteilen des Baustoffs profitieren. Durch schützende Oberflächenbehandlungen sowie stabförmige Rahmenbauweisen oder flächige Brettsperrholzkonstruktionen können auch Holzhäuser heute in einer stabilen Massivbauweise gebaut werden.
Diese Entwicklung macht Holz zu einem sowohl altbewährten als auch zukunftsfähigen Baustoff für mehr Nachhaltigkeit im Bauwesen. Wer heute ein Haus bauen möchte, kann sich für einen hohen Anteil von Holz als Baustoff entscheiden, um eine nachhaltige und energieeffiziente Immobilie zu erhalten. Betriebe für den Holzbau, wie eine Zimmerei, sind gute Ansprechpartner für Beratungsgespräche über mögliche Umsetzungen, die den eigenen Vorstellungen entsprechen.