Haustür kaufen: Die besten Tipps

Von Dominik Hochwarth

Die Haustür ist das Erste, was Gäste sehen – doch sie muss weit mehr können als gut aussehen. Neben einem ansprechenden Design sollte sie witterungsbeständig, sicher und energieeffizient sein. Tägliches Öffnen und Schließen setzen ihr ebenso zu wie extreme Temperaturen. Besonders im Winter entstehen zwischen Innen- und Außenseite hohe Temperaturdifferenzen. Hochwertige Modelle bleiben dabei in Form und bieten effektiven Schutz vor Kälte und Hitze. Dieser Ratgeber gibt umfassende Tipps zu den wichtigsten Auswahlkriterien.

moderne Haustür
Erfahren Sie in diesem Ratgeber, auf was es beim Kauf einer Haustür ankommt

Das erwartet Sie in diesem Beitrag

Anforderungen an eine Haustür

Eine Haustür muss zahlreichen Herausforderungen standhalten. Neben einer ansprechenden Optik sollte sie vor allem zuverlässig funktionieren und witterungsbeständig sein. Temperaturschwankungen können dazu führen, dass sich Materialien ausdehnen oder zusammenziehen. Hochwertige Modelle beugen diesen Effekten mit durchdachten Konstruktionsmethoden vor und bleiben dauerhaft stabil.

Ein weiteres wichtiges Kriterium ist die Energieeffizienz. Eine schlecht gedämmte Haustür lässt wertvolle Heizenergie entweichen und verursacht hohe Energiekosten. Die Tür muss daher gut isoliert sein, um Kälte im Winter und Hitze im Sommer fernzuhalten. Zudem sollte sie über eine effektive Schallisolierung verfügen, um außenliegenden Lärm abzuhalten und für ein angenehmes Wohnklima zu sorgen. Hier finden Sie Haustüren, die alle diese Anforderungen erfüllen.

Materialien: Holz, Aluminium, Kunststoff oder Glas?

Wenn Sie eine Haustür kaufen, sollten Sie sich zunächst einmal Gedanken um das Material machen. Die wichtigsten Materialien stellen wir Ihnen hier kurz vor.

Holztüren

Holz ist eines der traditionellsten Materialien für Haustüren. Es bietet eine natürliche Wärmedämmung und eine hohe Stabilität. Zudem kann Holz in unterschiedlichen Designs verarbeitet werden, von klassisch bis modern. Durch verschiedene Lackierungen oder Lasuren lässt sich die Optik flexibel gestalten.

Allerdings ist Holz pflegeintensiv. Damit es langfristig witterungsbeständig bleibt, sind regelmäßige Anstriche erforderlich. Ohne ausreichenden Schutz können sich Risse bilden oder die Farbe verblassen. Um die Stabilität weiter zu erhöhen, werden hochwertige Holztüren oft mit Stahlverstärkungen versehen.

Aluminiumtüren

Aluminium zeichnet sich durch eine besonders hohe Stabilität und Witterungsbeständigkeit aus. Das Material verzieht sich nicht und benötigt kaum Pflege. Im Gegensatz zu Holz ist Aluminium jedoch ein schlechter Wärmedämmer. Daher ist eine spezielle Isolationsschicht erforderlich, um hohe Energieverluste zu vermeiden.

Dank der stabilen Struktur bieten Aluminiumtüren einen hohen Einbruchschutz. Sie lassen sich mit modernen Sicherheitsverriegelungen kombinieren und sind besonders widerstandsfähig gegen mechanische Einwirkungen. In der Anschaffung sind Aluminiumtüren jedoch oft teurer als andere Modelle.

Kunststofftüren

Kunststoff ist eine kostengünstige Alternative zu Holz oder Aluminium. Moderne Mehrkammersysteme verbessern die Wärmedämmung erheblich. Zudem sind Kunststofftüren pflegeleicht und unempfindlich gegen Feuchtigkeit. Durch verschiedene Farb- und Designoptionen können sie optisch an unterschiedliche Hausstile angepasst werden.

Ein Nachteil ist, dass Kunststoff bei starken Temperaturschwankungen arbeiten kann. Hochwertige Modelle sind daher mit verstärkten Stahlkernen ausgestattet, um eine langfristige Formstabilität zu gewährleisten. Kunststofftüren sind besonders in modernen Wohnbauten verbreitet.

Glastüren

Glastüren sind eine besondere Wahl für Haustüren. Sie lassen viel Licht in den Eingangsbereich und schaffen eine offene Atmosphäre. Allerdings muss bei der Auswahl auf Sicherheitsglas geachtet werden. Verbundsicherheitsglas bietet einen effektiven Schutz gegen Einbrüche und erhöht die Widerstandsfähigkeit gegen Beschädigungen.

Die Wärmedämmung wird durch Zwei- oder Dreifachverglasung gewährleistet. Moderne Glastüren sind zudem mit speziellen Beschichtungen ausgestattet, die die Wärmestrahlung reflektieren und so die Energieeffizienz steigern. Aufgrund der Transparenz sollte bei der Gestaltung auf Sichtschutz geachtet werden, beispielsweise durch milchiges oder strukturiertes Glas.

Die Materialien im direkten Vergleich

  • Holz: Natürlich, langlebig und optisch ansprechend, aber pflegeintensiv.
  • Aluminium: Robust und witterungsbeständig, benötigt jedoch zusätzliche Isolierung.
  • Kunststoff: Preiswert, pflegeleicht und in verschiedenen Farben erhältlich.
  • Glas: Modern und lichtdurchlässig, aber nur mit Sicherheitsglas empfehlenswert.

Maße einer Haustür

Die Standardmaße einer Haustür betragen in der Regel 1100 mm Breite und 2100 mm Höhe. Es gibt jedoch auch andere gängige Variationen. Die Breite variiert zwischen 800 mm und 1300 mm, während die Höhe zwischen 1885 mm und 2385 mm liegt.

Individuelle Maßlösungen sind ebenfalls möglich, wobei hier oft ein Aufpreis berechnet wird. Wichtig ist, dass die Maße zur Bauweise des Hauses und den baurechtlichen Vorgaben passen. Besonders bei Renovierungen kann es erforderlich sein, eine Sonderanfertigung zu wählen.

Lärm- und Schallschutz

Straßenlärm kann den Wohnkomfort erheblich beeinträchtigen. Haustüren mit hoher Schalldämmung helfen dabei, eine ruhige Atmosphäre im Innenraum zu schaffen. Hierbei spielt das Schalldämmmaß „Rw“ eine entscheidende Rolle. Werte ab 35 dB gelten als gut, während hochwertige Modelle bis zu 45 dB erreichen.

Die richtige Abdichtung ist ebenfalls essenziell. Selbst eine schallisolierte Tür kann an Effektivität verlieren, wenn Dichtungen an Falz oder Bodenschwelle nicht optimal sitzen. Daher sollten Türen mit mehrlagigen Dichtungen und hochwertigen Schließmechanismen ausgestattet sein.

Achten Sie auf eine gute Wärmedämmung

Eine gut gedämmte Haustür trägt erheblich zur Energieeffizienz eines Gebäudes bei und kann langfristig Heizkosten senken. Um die Wärmedämmung einer Haustür zu bewerten, ist der sogenannte U-Wert entscheidend. Dieser gibt an, wie viel Wärme durch die Tür entweichen kann. Je niedriger der U-Wert, desto besser ist die Wärmedämmung. Während das Gebäudeenergiegesetz (GEG) einen maximalen U-Wert von 1,8 W/(m²K) vorschreibt, sind modernere Haustüren oft wesentlich effizienter und erreichen Werte von 1,3 W/(m²K) oder niedriger.

Nicht nur das Türblatt selbst, sondern auch der Rahmen spielt eine wesentliche Rolle bei der Wärmedämmung. Ist der Türrahmen schlecht isoliert, kann trotz einer hochwertigen Tür wertvolle Wärme verloren gehen. Daher sollte der Rahmen ebenfalls über eine mehrschichtige Isolierung verfügen und aus wärmedämmenden Materialien bestehen. Besonders gut isolierte Türsysteme besitzen einen thermisch getrennten Rahmen, der verhindert, dass Kälte von außen ins Innere geleitet wird.

Abdichtung der Tür

Ein weiterer kritischer Punkt ist die Abdichtung der Tür. Undichte Haustüren lassen nicht nur kalte Luft ins Haus, sondern führen auch zu unangenehmer Zugluft. Hochwertige Dichtungen entlang der Türfalz und an der Bodenschwelle sind deshalb essenziell. Moderne Haustüren verfügen über mehrlagige Dichtungen, die sich beim Schließen perfekt anpassen und so den Wärmeverlust minimieren.

Auch der Einsatz von wärmeisolierendem Glas kann zur Verbesserung der Energieeffizienz beitragen. Ist eine Haustür teilweise oder vollständig verglast, sollte darauf geachtet werden, dass eine hochwertige Wärmeschutzverglasung verbaut ist. Diese besteht in der Regel aus zwei oder drei Glasschichten mit einer speziellen Füllung aus Argon- oder Kryptongas zwischen den Scheiben. Diese Gase reduzieren den Wärmeverlust erheblich und sorgen für eine verbesserte Isolierung.

Staatliche Förderung

Die richtige Wahl der Haustür kann zudem staatlich gefördert werden. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet Förderprogramme für den Einbau besonders energieeffizienter Türen an. Voraussetzung ist, dass die Tür einen bestimmten U-Wert unterschreitet und fachgerecht eingebaut wird. Es lohnt sich daher, bereits vor dem Kauf zu prüfen, welche Fördermöglichkeiten bestehen.

Neben der Wahl der richtigen Haustür ist auch der fachgerechte Einbau entscheidend für eine optimale Wärmedämmung. Fehler beim Einbau, wie unzureichend abgedichtete Fugen zwischen Türrahmen und Mauerwerk, können die Wärmedämmung drastisch verschlechtern. Deshalb sollten die Übergangsbereiche mit geeigneten Dämmstoffen und Dichtungsmaterialien versehen werden, um eine durchgehende Isolierung sicherzustellen.

Einbruchschutz und Schließmechanismen

Einbruchschutz ist ein entscheidender Faktor bei der Wahl einer Haustür. Einfache Riegelschlösser bieten nur begrenzten Schutz, da sie sich mit einfachen Werkzeugen aufbrechen lassen. Moderne Haustüren setzen daher auf Mehrfachverriegelungen, die das Aufhebeln der Tür erheblich erschweren. Bei diesen Systemen sichern mehrere Riegel die Tür an mehreren Punkten entlang der Schlossseite.

Gängig sind Dreifach- und Fünffachverriegelungen, die an oberen und unteren Enden zusätzliche Riegel besitzen. Für noch höhere Sicherheit gibt es Varianten mit sieben oder neun Sicherungspunkten. Diese Art der Verriegelung verteilt die Kraft bei einem Einbruchversuch auf mehrere Punkte, wodurch das Aufbrechen erheblich erschwert wird. Besonders sichere Modelle kombinieren diese mechanischen Sicherungen mit speziellen Schutzblechen und Bohrschutzplatten, die das Manipulieren des Schlossmechanismus verhindern.

Elektronische Schließsysteme

Zusätzlich zu mechanischen Sicherungen gibt es elektronische Schließsysteme, die eine noch höhere Sicherheit bieten. Fingerabdruck-Scanner, Zahlencodes oder Chipkarten ersetzen den klassischen Schlüssel und verhindern, dass sich Einbrecher mit nachgemachten oder gestohlenen Schlüsseln Zutritt verschaffen. Diese modernen Systeme sind oft mit Alarmanlagen oder Smart-Home-Technologien vernetzt, sodass sie automatisch Benachrichtigungen an das Smartphone senden, falls jemand unbefugt versucht, die Haustür zu öffnen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt des Einbruchschutzes ist die Widerstandsklasse der Haustür. Diese wird nach DIN EN 1627 in sogenannte Resistance Classes (RC) unterteilt. Für Wohnhäuser wird mindestens eine Haustür der Widerstandsklasse RC 2 oder RC 3 empfohlen. Während RC 2 gegen Gelegenheitstäter mit einfachen Werkzeugen Schutz bietet, widersteht eine RC-3-Tür auch erfahrenen Einbrechern mit Hebelwerkzeugen und Bohrmaschinen für mindestens fünf Minuten. Für besonders schutzbedürftige Bereiche gibt es Türen bis zur Klasse RC 6, die sogar Angriffen mit leistungsstarken Elektrowerkzeugen standhalten.

Weitere Sicherheitsmaßnahmen

Neben einer sicheren Türkonstruktion sollten auch weitere Sicherheitsmaßnahmen bedacht werden. Ein Schutzbeschlag mit Ziehschutz verhindert, dass der Profilzylinder einfach herausgezogen werden kann. Zudem sollten Zylinder mit Not- und Gefahrenfunktion gewählt werden, sodass die Tür auch dann aufgeschlossen werden kann, wenn auf der Innenseite ein Schlüssel steckt.

Wer in den Einbruchschutz seiner Haustür investiert, kann von staatlichen Fördermitteln profitieren. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet Förderungen für den Einbau einbruchhemmender Haustüren. Die Zuschüsse oder günstige Kredite können dabei helfen, die Mehrkosten für hochwertige Sicherheitslösungen zu reduzieren.

Smarte Haustüren

Die Digitalisierung macht auch vor Haustüren nicht Halt. Smarte Haustüren bieten nicht nur eine komfortable Bedienung, sondern auch höhere Sicherheit und eine bessere Kontrolle über den Zugang zum eigenen Zuhause. Moderne Technologien ersetzen den herkömmlichen Schlüssel durch elektronische Schließsysteme, die per Zahlencode, Fingerabdruck-Scanner oder Smartphone gesteuert werden können.

Eine der wichtigsten Entwicklungen ist die Integration von Haustüren in Smart-Home-Systeme. Hierbei können Nutzer die Haustür bequem über eine App auf ihrem Smartphone steuern. Mit einem Fingertipp lässt sich die Tür entriegeln oder verriegeln, auch wenn man sich nicht in unmittelbarer Nähe befindet. Diese Funktion ist besonders praktisch, wenn Gäste oder Handwerker Zugang zum Haus benötigen, ohne dass eine physische Übergabe des Schlüssels notwendig ist.

Automatische Verriegelungsfunktion

Zusätzlich bieten viele Systeme eine automatische Verriegelungsfunktion. Verlässt man das Haus, schließt sich die Haustür nach einer bestimmten Zeit automatisch ab. Dies reduziert das Risiko, dass die Tür versehentlich offenbleibt. Einige smarte Haustüren sind sogar mit Bewegungsmeldern gekoppelt und können erkennen, ob sich jemand in unmittelbarer Nähe befindet. In diesem Fall kann die Tür entweder automatisch geöffnet werden oder ein Alarm ausgelöst werden, wenn ein unbefugter Zutritt erkannt wird.

Ein weiteres innovatives Feature ist die sogenannte „Ring Doorbell“-Technologie. Diese smarte Türklingel ist mit einer Kamera ausgestattet, die per App Zugriff auf eine Live-Videoübertragung bietet. So kann jederzeit überprüft werden, wer sich vor der Haustür befindet. Auch wenn man nicht zu Hause ist, kann man per Smartphone mit Besucherinnen und Besuchern kommunizieren. Dies erhöht nicht nur den Komfort, sondern auch die Sicherheit, da potenzielle Einbrecher abgeschreckt werden.

Smarte Erweiterungen

Neben diesen Sicherheits- und Komfortfunktionen gibt es auch weitere smarte Erweiterungen. Beispielsweise lassen sich einige Haustüren mit Sprachassistenten wie Amazon Alexa, Google Assistant oder Apple HomeKit verbinden. Dies ermöglicht eine sprachgesteuerte Steuerung der Haustür, sodass beispielsweise das Schloss entriegelt werden kann, ohne dass man eine Taste drücken muss. Diese Funktion ist besonders hilfreich, wenn man beispielsweise schwere Einkaufstaschen trägt und keine Hand frei hat.

Auch der Schutz vor Manipulation spielt eine Rolle. Smarte Haustüren verfügen über spezielle Verschlüsselungsmechanismen, die sicherstellen, dass unbefugte Personen keinen Zugriff auf die Steuerung der Tür erhalten. Moderne Systeme setzen auf Zwei-Faktor-Authentifizierung, bei der neben einem PIN-Code auch eine biometrische Bestätigung oder eine App-Bestätigung erforderlich ist.

Tipp: Wer eine smarte Haustür in sein Zuhause integrieren möchte, sollte auf kompatible Systeme achten. Einige Hersteller bieten Komplettlösungen an, die sich problemlos in bestehende Smart-Home-Umgebungen einbinden lassen. Andere Systeme erfordern zusätzliche Hardware oder spezifische Apps, um vollständig genutzt zu werden. Vor dem Kauf ist es daher ratsam, die Kompatibilität mit der eigenen Smart-Home-Technologie zu prüfen.

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