Einbau einer Dachbodentreppe – darauf sollten Sie achten

Von Dominik Hochwarth

Eine Dachbodentreppe stellt eine Verbindung zwischen Dachboden und oberster Etage her und ermöglicht damit eine platzsparende und komfortable Nutzung aller Flächen. Zudem können die flexiblen Treppen vergleichsweise einfach eingebaut werden. Worauf Sie dabei achten müssen, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Dachbodentreppe
Typische Dachbodentreppe zum Ausziehen und Hochklappen

Das erwartet Sie in diesem Beitrag

Die Auswahl des richtigen Modells

Wer sich für den Einbau einer Dachbodentreppe in sein Haus entscheidet, kann zwischen verschiedenen Varianten wählen. Hier kommen üblicherweise Klappsysteme, Schiebeleitern und Ziehharmonika-Systeme zum Einsatz.

  • Klappsysteme: Treppen der ersten Kategorie sind in mehrere Teile untergliedert, die über Scharniere miteinander befestigt sind. Durch das Aufklappen erhält man eine unkompliziert und schnell zu öffnende Dachbodentreppe. Ein wesentlicher Vorteil besteht hier darin, dass die Treppe nicht in den Dachboden geschoben werden muss, was den Platzverbrauch deutlich reduziert.
  • Schiebeleiter: Schiebeleitern bestehen üblicherweise aus zwei Bestandteilen, die übereinander geschoben oder heruntergelassen werden, wenn man die Dachbodentreppe öffnet. Anders als bei Klappleitern muss man bei Schiebeleitern auf die Höhe des Dachbodens achten. Sie können 50 Zentimeter und mehr in den Dachboden hineinragen.
  • Ziehharmonika: Wer auf der Suche nach einer kompakten und flexiblen Leiter ist, entscheidet sich am besten für eine Ziehharmonika-Ausführung. Meistens sind die Leitern aus Aluminium gefertigt und lassen sich leicht bewegen. Herausgezogen und wieder eingeschoben kann die Treppe mit dem mitgelieferten Stab werden. Das System ist vor allem dann sinnvoll, wenn man seinen Dachboden häufig betritt.

Auf die Maße achten

Wenn Sie das passende System ausgewählt haben, geht es als Nächstes an die Maße. Zu beachten sind hier der Steigwinkel, die Normen für Dachbodentreppen und die Einbaumaße.

Anhand des Steigwinkels wird die passende Treppenhöhe ermittelt. Der Großteil der Treppen weist neun Stufen auf. Damit erreicht man bei einer normalen Zimmerhöhe jeden Dachboden. Unter bestimmten Bedingungen müssen die Treppen aber steiler und flacher ausfallen, als es bei den durchschnittlichen Ausführungen der Fall ist.

Bei den Maßen orientieren Sie sich an den geltenden Normen für Dachbodentreppen. Damit können fast alle Maße problemlos eingehalten werden. Besonders wichtig ist hierbei DIN EN 14975, die auch die maximalen Belastungen einer Treppe festlegt. Vor allem bei der Öffnung spielen die Einbaumaße eine Rolle, da diese sich von Treppe zu Treppe unterscheiden. Messen Sie deshalb Ihre bevorzugte Größe aus und wählen Sie anhand dieser eine passende Treppe aus. Wichtig ist, dass Sie durch die Luke bequem auf den Dachboden gelangen.

Blick vom Dachboden durch die Öffnung der Dachbodentreppe zum Stockwerk darunter
Blick vom Dachboden durch die Öffnung der Dachbodentreppe zum Stockwerk darunter

Dämmung muss sein

Die Dachbodentreppe ist ein energetischer Schwachpunkt in Ihrem Haus. Daher ist es von großer Bedeutung, dass Sie die Bodentreppe richtig dämmen, um einen optimalen Wärmedurchgangskoeffizienten, auch bekannt als U-Wert, zu erreichen. Gemäß den Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) darf der U-Wert für die gesamte Geschossdecke 0,24 W/(m²K) nicht überschreiten. Bodentreppen übersteigen diesen Wert jedoch in aller Regel.

Eine gut isolierte Treppe und Luke hat einen U-Wert von 0,7 bis 0,8 W/(m²K) auf – dies ist beispielsweise bei Komplettbausätzen der Fall. Um die Anforderungen zu erfüllen, müssen Sie die Differenz mit zusätzlicher Wärmedämmung ausgleichen. Beim Kauf sollten Sie beachten, dass die vom Hersteller angegebenen U-Werte oft nur die Klappe oder Lukenfläche berücksichtigen und nicht den Rahmen, die Fugen und den gesamten Aufbau. Der tatsächliche U-Wert ist daher schlechter, da Rahmen und Fugen eine Wärmebrücke darstellen.

Dachbodentreppen nachträglich dämmen

Früher wurden Dachbodentreppen nicht gedämmt. Spätestens bei Eigentümerwechsel oder einer größeren Sanierung muss jedoch, wie bereits erwähnt, ein U-Wert 0,24 W/(m²K) für die oberste Geschossdecke erzielt werden – und die Treppe ist ein Teil davon. Aus energetischer Sicht und auch aus Umweltschutzgründen ist eine nachträglich Wärmedämmung jedoch auf jeden Fall zu empfehlen.

Um eine nachträgliche Wärmedämmung einer Dachbodentreppe vorzunehmen, eignen sich Hochleistungsdämmstoffe wie Polyurethan (PUR), Polyisocyanurat (PIR) oder Phenolharzplatten der Wärmeleitfähigkeitsgruppen 022-025 am besten. Mit diesen Materialien kann nahezu die doppelte Dämmleistung bei halber Dämmstärke erzielt werden. Wenn beispielsweise die alte Dachbodentreppe einen U-Wert von 4,00 W/(m²K) aufweist, kann dieser durch eine 4 cm dicke PIR-Dämmung auf 0,6 W/(m²K) verbessert werden.

Für die Dämmung wird die Treppe ausgebaut, und die Leiterklappe wird von oben mit PUR/PIR-Dämmstoff isoliert. Anschließend wird die Leiter je nach Einbausituation entsprechend angepasst. Um die Luftdichtheit sicherzustellen, werden Dichtungen an der Leiterzarge und an der Leiterklappe angebracht. Durch den Einbau von umlaufenden Dichtungen wird insbesondere der Wärmeverlust durch Konvektion verhindert.

Falls der vorhandene Lukendeckel verzogen ist und eine Abdichtung nicht möglich ist, kann dieser in den meisten Fällen gegen einen neuen Deckel aus biegestabilem MDF-Material ausgetauscht werden. Alternativ können auch spezielle Dichtprofile zur Nachrüstung von alten Dachbodentreppen verwendet werden, um die Luftdichtheit zu gewährleisten. Bei fachgerechter Ausführung stehen sie einer neu eingebauten Einschubtreppe in keiner Hinsicht nach.

Was ist beim Einbau zu beachten?

Damit die Dachbodentreppe später leicht ausgeklappt werden kann, müssen beim Einbau einige Dinge beachtet werden:

Wichtig ist zunächst, dass der Ausschnitt so vorbereitet wird, dass der Rahmen später fest sitzt. Hier ist ein wenig handwerkliches Geschick erforderlich, grundsätzlich kann die Arbeit aber von jedem selbst durchgeführt werden. Bei Bedarf kann auch ein Fachmann den Einbau des Rahmens übernehmen. Beachten Sie außerdem: Um die Dachbodentreppe einzubauen, ist eine bauaufsichtliche Genehmigung erforderlich, für die Sie bestimmte Vorschriften erfüllen müssen, die je nach Bundesland variieren können.

Unabhängig davon müssen Sie jedoch beachten, dass die Treppenbreite in abgeschlossenen Wohnungen mindestens 80 Zentimeter betragen muss. Des Weiteren ist ein Treppenhandlauf gesetzlich vorgeschrieben. Falls die Treppe breiter als 125 Zentimeter ist, müssen Sie an beiden Seiten einen Handlauf installieren. Die Handläufe sollten eine Mindesthöhe von 90 Zentimetern haben. Es ist wichtig, dass die Stufenhöhe maximal 19 Zentimeter beträgt und die Auftritte eine Mindesttiefe von 26 Zentimetern haben. Bitte beachten Sie diese Vorgaben bei der Installation Ihrer Dachbodentreppe.

Welche Dachbodentreppe darf es für Sie sein?

Sie haben nun die verschiedenen Arten von Dachbodentreppe kennengelernt und wissen, auf was es beim Einbau zu achten gilt. Wenn Sie nun vor der Wahl stehen, welche Treppe es zu Ihrem Dachboden sein soll, sind Sie gut darauf vorbereitet und können die Wahl treffen, die am besten zu Ihren Gegebenheiten vor Ort und Ihren Vorstellungen passt. Soll es eine Ziehharmonika sein, eine Schiebeleiter oder ein Klappsystem? Ganz gleich, für welches System Sie sich entscheiden, achten Sie darauf, dass die Dachbodentreppe ausreichend gedämmt ist.

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