Bitumenwellplatten beim Gartenhaus oder Carport verlegen

Von Dominik Hochwarth

Auf der Suche nach der geeigneten Eindeckung für Garage, Carport, Gartenhaus oder Pergola, sollten Sie sich unbedingt mit dem Thema Bitumenwellplatte beschäftigen. Diese bitumengetränkte Wellplatten sind langlebig und wartungsfrei.

Sie eignen sich also bestens, um damit ein kleines Dach im Garten einzudecken. Da zudem die Verarbeitung recht einfach ist, können die Bitumenwellplatten vom Heimwerker selbst aufs Dach gebracht werden.

bitumenwellplatten
Nageln von Bitumenwellplatten

Das erwartet Sie in diesem Beitrag

Ein paar Dinge müssen dabei beachtet werden und einige Werkzeuge wie Säge, Hammer, Richtschnur und Nägel sind notwendig. Dann kann es mit der Dacheindeckung bereits losgehen. Als Alternative bietet sich eine Eindeckung mit Bitumenschindeln an, die ebenfalls sehr gut für kleine Dächer geeignet ist.

Allgemeine Informationen zu Bitumenwellplatten

Bitumen-Wellplatten werden von einigen Herstellern wie Gutta, Onduline oder ProARG angeboten, der Aufbau ist bei allen jedoch nahezu gleich. Die Wellplatten bestehen aus einem gift- und abestfreien Faserstoff, der in ebenfalls gesundheitlich unbedenkliches Bitumen getränkt wird. Das Bitumen sorgt dafür, dass die Platten über Jahre hinweg wasserdicht bleiben.

Die oberste Schicht einer Bitumen-Wellplatte besteht aus Harzen und Farben. So sind die Platten nicht nur in Schwarz, sondern auch zum Beispiel in Grün, Rot oder Braun erhältlich. Sie besitzen eine hohe Bruchfestigkeit, sind wasserundurchlässig und können Umwelteinflüssen problemlos widerstehen. Da sie zudem äußerst leicht sind, kommen sie nicht nur im heimischen Garten, sondern auch auf Industriebauten und auf landwirtschaftlichen Gebäuden zum Einsatz.

Damit das Regenwasser problemlos ablaufen kann, muss ein mit Bitumenwellplatten gedecktes Dach eine Neigung von mindestens sieben Grad besitzen. Bei flacheren Dächern muss zusätzlich ein Unterdach, eine Unterdeckung oder eine Unterspannung angebracht werden, damit es regensicher wird.

Je steiler ein Dach, desto besser läuft das Wasser ab, so ist es nicht verwunderlich, dass mit den Wellplatten selbst Wände verkleidet werden können. Befestigt werden die Platten auf eine Unterkonstruktion aus Holz – und zwar mit Spezialnägeln mit einem Kunststoffkopf. Diese verhindern, dass Wasser an den Nagelungen ins Dachinnere rinnt. Zudem sind die Nägel natürlich korrosionsbeständig.

Von Onduline gibt es ein System, bei dem anstatt der üblichen Nägel selbst schneidende Schrauben zum Einsatz kommen . Der Hersteller wirbt mit einer deutlichen schnelleren Verarbeitung, da die Schrauben maschinell eingedreht werden können. Farblich sind die Schrau­ben auf die Dachplatten abgestimmt.

Die Unterkonstruktion bei einem Bitumenwellplattendach

Wir haben jetzt bereits gelernt, dass die Dachneigung bei Bitumenwellplatten zwischen sieben und neunzig Grad betragen muss und es einer Unterkonstruktion aus Holzlatten Bedarf. Der notwendige Abstand der Dachlatten wird vom Hersteller der Wellplatten vorgegeben. Generell lässt sich jedoch sagen, dass der Lattenabstand umso kleiner wird, je flacher das Dach ist.

Folgende Abstände sind denkbar:

  • 46 cm bei 25 Grad Dachneigung
  • 31 cm bei 15 Grad Dachneigung

Neben der Traglattung ist noch eine Konterlattung notwendig, bei die Traglatten eine Stärke von mindestens 45 x 45 mm besitzen sollten und die Konterlatten mindestens 60 x 60 mm stark sein sollten. Hier sind wieder die Herstellerangaben zu berücksichtigen.

Bei einer Dacheindeckung mit Bitumenwellplatten handelt es sich um eine hinterlüftete Konstruktion. Es muss also dafür gesorgt werden, dass immer genügend Luft unter die Eindeckung gelangt. Nur so ist sichergestellt, dass die Feuchtigkeit jederzeit aus der Dachkonstruktion austrocknen kann. Das ist bei der Eindeckung einer Pergola oder eines Carports kein Problem, da die von Natur aus offen sind.

Doch auch bei einem abgeschlossenen Gartenhaus muss es ausreichend große Öffnungen für Zu- und Abluft geben, um Schwitzwasserbildung und Wärmestau zu vermeiden. So sollte zum Beispiel eine dampfdurchlässige Unterspannbahn verwendet werden, um das entstehende Schwitzwasser abzufangen.

Anbringen der Bitumenwellplatten auf der Traglattung

Sind Unterspannbahn und Dachlatten montiert, kann mit dem Verlegen der Bitumenwellplatten begonnen werden. Begonnen wird auf der windabgewandten Seite mit der vom Hersteller vorgegebenen Reihenfolge. So wird zum Beispiel links unten angefangen, dann folgt die Platte darüber. Anschließend kommt die zweite Platte in der ersten Reihe dran usw.

So arbeitet man sich langsam auf die rechte Seite vor. Die Platten müssen hierbei versetzt zueinander genagelt werden, um eine vierfache Überdeckung zu vermeiden. So muss dann jede zweite Reihe mit einer halben Platte begonnen werden. Die Teilung der Platte erfolgt am besten mit einer Stichsäge mit grobzahnigem Sägeblatt. Der Pendelhub der Säge sollte aus- und eine hohe Drehzahl eingeschaltet werden.

Um ein dichtes Dach zu bekommen, werden die einzelnen Wellplatten mit einer Überdeckung befestigt. Diese beträgt in Längsrichtung etwas 20 Zentimeter, während seitlich ein Wellenberg überlappt wird. In schnee- und windreichen Gebieten können auch zwei Wellen Überdeckung gefordert sein. Wie und vor allem wo die Platten angenagelt werden, ist genauestens vorgeschrieben.

So wird zum Beispiel an den beiden Enden jeder Wellenberg festgenagelt, dazwischen reicht jeder zweite Wellenberg aus. Pro Platte werden etwa 20 Nägel benötigt. Die Nägel müssen möglichst senkrecht und nicht zu tief eingeschlagen werden, damit die Wellplatte nicht beschädigt wird.

Anschlüsse an Traufe, Ortgang und First herstellen

Im Bereich der Traufe (also unten am Dach) darf der freie Überstand maximal fünf Zentimeter betragen. Sollen die Wellenberge nicht zur Belüftung der Dachflächen offen bleiben, können sie mit speziellen Elementen geschlossen werden. Hier ist dann zu beachten, dass die notwendige Belüftung über Dachentlüftungselemente erfolgen muss.

Soll eine Dachrinne befestigt werden, muss der Rinnenträger an der Unterkonstruktion befestigt werden. An den Bitumenwellplatten darf die Rinnen keinesfalls genagelt werden. Am Ortgang muss der letzte Wellenberg voll auf der Unterkonstruktion aufliegen. Für einen saubern Abschluss sorgen hierbei Ortgangelemente, die von den Herstellern angeboten werden.

Kommen wir abschließend zum First des Wellplattendachs, dort enden die Wellplatten etwa fünf Zentimeter unter der Firstscheitellinie. Mit einer Firsthaube, die übergestülpt und angenagelt wird, kann hier ein sauberer First ausgebildet werden. Die einzelnen Firsthauben sollten eine Überdeckung von mindestens zehn Zentimetern zueinander besitzen.

Für eine ausreichende Belüftung sorgt der Raum zwischen Wellental und Firsthaube. Soll dieser mit einer Kunststoff-Zahnleiste geschlossen werden, muss auf andere Weise eine Belüftung gesorgt werden. So gibt es zum Beispiel spezielle Dachentlüfter. Wichtig ist zudem, dass seitliche Anschlüsse an einen Schornstein oder eine Wand gut abgedichtet werden, dies geschieht in der Regel mit Blechverwahrungen.

Über den Autor

44 Gedanken zu „Bitumenwellplatten beim Gartenhaus oder Carport verlegen“

  1. Hallo,

    können Bitumenwellplatten auch als Pultdachdach verlegt werden?

    Muss auch bei einem offenen Carport mit Bitumenwellplatten eine Unterspannbahn verlegt werden?

    Gibt es Formteile Pultdächer (oberer Abschluß) ?

    Über entsprechende Antworten würde ich mich sehr freuen, vielen Dank im Voraus!

    Antworten
    • Hallo Herr Sohrweide,

      ein Pultdach aus Bitumenwellplatten ist problemlos möglich, allerdings wird von den meisten Herstellern eine Mindestdachneigung von 7° empfohlen. Eine Unterspannbahn braucht es dann, wenn das Dach vollflächig verschalt werden soll. Formteile für den oberen Abschluss von Pultdächern, habe ich für Bitumenwellplatten keine gefunden, höchstens Wellpulthauben für Eternit-Platten: http://benz24.de/eternit-wellpulthaube-wp-5.html

      Viel Grüße
      Dominik Hochwarth

      Antworten
  2. Hallo Herr Hochwarth,
    Wir haben ein Gartenhaus übernommen und gemerkt dass das Dach undicht ist. Die Bitumwellplatten sind wohl schon 20 Jahre drauf. Nun wollte ich neue drauf machen und habe gesehen das dass Unterdach ohne Unterspannbahn ist. Soll heißen das der Vorbesitzer das Dach mit Teerbahn ausgestattet hat ,darüber die Lattung, in den Zwischenräumen Styropor und darüber eine etwas bessere Folie. All das ist wohl über 20 Jahre alt. Wenn es regnet tröpfelt es an 3 Stellen rein. Wie ich finde sehr wenig, aber es ist undicht. Nun meine Frage. Wenn ich die Folie und das Styropor entferne und neue Bitumwellplatten drauf mache ob es dann realistisch sein könnte das genügend Luft zirkulieren kann sodass sich kein Schwitzwasser bildet??? Ich denke das die Teerbahn seine beste Zeit auch schon hinter sich hat. Ich wollte aber wie erwähnt eigentlich keinen großen Aufwand betreiben und nur die neuen Bitumwellplatten montieren. Vielen Dank für die Antwort im Voraus.

    Antworten
  3. Hallo Herr Hochwarth,
    vorgestern bin ich mit der Dachplattenverlegung mit Bitumenwellplatten (guttanit 200×0,83) am Carport (Anlehncarport) fertig geworden. Konstruktion: Dachsparren 12/9 cm, Konterlattung (Querlattung) 4×6 cm, Dachneigung 8°.
    Problem: hässliches braunes Schwitzwasser tropft nun von der Unterseite der Platten. Auf die dampfdurchlässige Unterspannbahn habe ich verzichtet, da die Auskunft des Baumarktes war: wenn keine Verlegeplatten auf Sparren, dann auch die Folie nicht nötig, da der Carport offen und das Dach voll belüftet ist. Und nun doch das Schwitzwasser-Problem.
    Haben Sie einen Rat, wie ich dem Problem zu Leibe rücke? Besten Dank!

    Antworten
    • Hallo Herr Ferrand,

      das mit dem herabtropfenden Kondenswasser ist echt ein häufiges Problem. Zumal das Wasser noch durch das Bitumen eingefärbt ist. Eventuell lässt sich die Unterspannbahn noch nachträglich einziehen. Das funktioniert aber nur, wenn die Lattenabstände nicht zu groß sind. Bei Trapezprofilen kommt häufig auch Antikondensvlies zum Einsatz, vielleicht funktiniert das auch bei Bitumenwellplatten. Das kann ich aber nicht hundertprozentig versprechen.
      Viele Grüße
      Dominik Hochwarth

      Antworten
  4. Hallo Herr Hochwarth,

    wir haben auch das von H. Ferrand beschriebene Problem (ebenfalls gut durchlüftetes Carport). Die Platten wurden vor ca. zwei Monaten neu verlegt. Das nachträgliche Einziehen von Unterspannbahn o. ä. ist schwierig. Das braune Schwitzwasser kannten wir von den alten Platten nicht. Es trat hier erstmals mit dem ersten Frost auf. Reguliert sich der braune Bitumenanteil im Schwitzwasser mit der Zeit? Normales Schwitzwasser wäre nicht das Problem. Aber uns bereitet der momentan vorhandene Bitumenanteil darin Sorge, dass es auf Dauer den Autolack schädigt, wenn man nicht immer alle Tropfen sieht und entfernt. Momentan hoffen wir, dass sich der Bitumenanteil mit der Zeit verringert. Vielen Dank im Voraus für Ihre Antwort.

    Antworten
    • Hallo Kistnerclan,

      entschuldigen Sie die verspätete Antwort, aber ich bin gerade erst von meinem Urlaub zurück gekommen. Ich kann Ihnen leider nicht sagen, ob mit der Zeit weniger braune Brühe runter kommt. Da sollten Sie vielleicht einmal beim Hersteller anfragen, der hat eher Erfahrungswerte.

      Viele Grüße
      Dominik Hochwarth

      Antworten
      • habe einen offenen carport gebaut.bedachung mit onduline wellplatten und konterlattung. 6m lang mit 60 cm
        gefälle ohne unterspannbahn .bei hoher luftfeuchte sind die wellplaten unten ganz naß und die braune brühe
        tropft auf die autos ,was läuft da falsch vielen dank

        Antworten
        • Hallo Herr Süptitz,

          Kondenswasserbildung ist bei einem Carport ganz normal. Das Dach erwärmt sich ganz schnell, dann kondensiert die kalte Luft und es fängt an zu tropfen. Deshalb empfehlen die Hersteller von Bitumenwellplatten, eine Unterspannbahn einzubauen, damit das Kondenswasser sich nicht braun einfärbt.

          Viele Grüße
          Dominik Hochwarth

          Antworten
  5. hallo Herr Hochwarth

    ich möchte mein Schuppendach neu decken mit den Bitumenwellplatten decken
    habe neue bretter drauf geschraubt 30mm stark und Dachpappe drauf gemacht

    jetzt meine frage:
    muß ich trotzdem eine Lattierung drauf machen oder kann ich die Bitumenwellplatten
    gleich drauf nageln

    Lg. Ewald

    Antworten
    • Hallo Herr Schäffler,

      da Sie Ihr Dach bereits vollflächig verschalt haben, sollten Sie auf eine Lattung verzichten können.

      Viele Grüße
      Dominik Hochwarth

      Antworten
  6. Sehr geehrte Damen und Herren,

    können Sie mir mitteilen,wieviel Bitumenelemente für ein Dach von 3,20m brauche und welche Abschlußelemente es für die Traufe gibt?

    MFG
    Dieter Schreiber

    Antworten
    • Hallo Herr Schreiber,

      geht es bei den Bitumenelementen um Wellplatten? Die gibt es in unterschiedlichen Breiten. Dazu braucht es eine Überdeckung von einer oder zwei Wellen. Zwei Wellen sind notwendig bei starken Regenzonen. Außerdem weiß ich nicht, wie lang Ihr Dach ist. Ich kann Ihnen daher nicht sagen, wie viele Elemente Sie benötigen. Abschlusselemente für die Traufe gibt es meines Wissens nicht. In der Regel bleibt es dort offen.

      Viele Grüße
      Dominik Hochwarth

      Antworten
  7. Hallo,

    ich will einen Anbau-Carport ans Haus ( 2,90m *9 m , ganz geringe Dachneigung) mit Bitumenwellpappe 76/30 decken.
    Welche Befestigungsmethode soll ich wählen ?
    a) Verwendung der vom Hersteller angebotenen Spezialnägel ( z.B. Gutta )
    b) mit Abstandshalter 76/30 von Gutta und Spengler Edelstahlschrauben 4,5*55 mit EPDM Dichtung ?

    Die Methode a) wird wohl als schwimmende Verlegung bezeichnet und läßt eine Bewegung zwischen Wellplatte und Holzkonstruktion zu.

    Bei der Methode b) ist das nur möglichen, wenn das Bohrloch in der Wellplatte für die Schraube größer als die Schraube ist. Gibt es dann ein Dichtigkeitsproblem ?

    Vielen Dank für einen Rat
    Fritz Fink

    Antworten
    • Hallo,

      ich würde die vom Hersteller empfohlenen Befestigungselement verwenden, dann sind Sie auf der sicheren Seite.

      Viele Grüße
      Dominik Hochwarth

      Antworten
  8. Hallo,
    möchte einen Schuppen neu eindecken, auf Sparren vollständig verschalt.
    Frage 1: Dachpappe (bei erhitzen Brandgefahr?)oder Unterspannbahn erforderlich?
    Frage 2: Konterlattung und Tragkonstruktion notwendig wegen besserer Durchlüftung?
    Für Antwort im voraus besten Dank.
    Mit freundlichem Gruß

    Antworten
  9. Hallo,
    habe auch Bitumenplatten auf meinem Carportdach. Wie ist es eigentlich mit der Entsorgung, bzw. den Kosten. Kann man die alten Paltten drunter lassen ?

    Antworten
  10. Habe mein Terassendach mit gutta bitumenwellbahnen eingedeckt. Nach einem Tag und trockenem Wetter haben sich die Bahnen nach unten gewölbt. Dachlattung 60×40 und Konterlattung 60×40. Die Bahnen sind in sich so labil das ich diese wieder entfernen musste. Frage Herstellungsfehler.

    Antworten
    • Hallo Herr Fürstenberg,

      wie sieht es mit dem Abstand der Latten und der Dachneigung aus? Bei einer Neigung von 25 Grad darf der Abstand der Traglatten höchstens 46 cm betragen, bei einer Neigung von 15 Grad nur noch höchstens 30 cm. Vielleicht haben Sie den Abstand zu groß gewählt.

      Viele Grüße
      Dominik Hochwarth

      Antworten
    • Hallo Liane,

      nein. Ein Asbestdach muss von einem Fachmann entfernt und entsorgt werden. Asbest darf nicht gesägt, gebohrt oder sonstwie bearbeitet werden, da sonst die krebserregenden Asbestfasern freiwerden.

      Viele Grüße
      Dominik Hochwarth

      Antworten
  11. Hallo Herr Hochwarth,

    auf mein Gartenhaus habe ich ein neues Holzdach aufgebracht und bereits mehrfach mit Außenlasur gestrichen. Nun wollte ich zur finalen Abdeckung direkt darauf Bitumenwellplatten (mit Firstabdeckung) statt z.B. kaltselbstklebender Dachpappe verlegen, und dachte damit etwas Gutes zu tun und bereits für eine gute Lüftung gesorgt zu haben. An eine Unterspannbahn und Lattung habe ich dabei aber bislang nicht gedacht. Kann ich das so machen oder gehe ich dabei ein Risiko ein? Wenn ja, welches?
    Das Dach ist auf jeder Seite 2m × 3,70 m groß und hat eine Neigung von ca 35°.
    Vielleicht können Sie mir auch noch bei diesen Fragen helfen: muss man unbedingt in den Wellenbergen nageln oder geht es auch in den Tälern? Und kann man statt zu nageln auch Schrauben verwenden?
    Sind Wellplatten vielleicht auch überhaupt keine gute Idee wegen z.B. sich einnistender Insekten, Spinnentiere oder gar Mäusen ?

    Viele Dank und viele Grüße !

    Antworten
    • Hallo Herr Friedrich,

      Sie sollten die Wellplatten nicht direkt auf das Holzdach nageln, da hier nicht die notwendige Durchlüftung gewährleistet ist. Es sammelt sich Schwitzwasser darunter und es fängt innerhalb kürzester Zeit an zu faulen.

      Was die Schrauben angeht: Es gibt spezielle Spenglerschrauben. Die besitzen eine Dichtscheibe, die für die notwendige Abdichtung sorgt. Zusätzlich sollten die Schrauben noch mit Bitumen abgedichtet werden, damit wirklich kein Wasser eindringen kann.

      Der Grund, warum stets die Wellenberge genagelt oder geschraubt werden, liegt daran, dass dort Regenwasser schneller abläuft. So besteht weniger Gefahr, dass Wasser eindringt.

      Viele Grüße
      Dominik Hochwarth

      Antworten
  12. Möchte ein vorhandenes altes Pappdach mit geringer Neigung mit den Wellbitumenplatten überdecken und möchte aber den alten festen Dachbelag ungern mit Schrauben oder Nägeln durchbohren. Kann man die Platten evtl. Auch punktuell kleben und die Überlappungen ( wegen der geringen Neigung auch kleben.
    Wenn ja, welcher Kleber ist am geeignetesten?
    Vielen Dank

    Antworten
  13. Guten Abend Herr Hochwarth,
    ich habe folgende Fragen zu folgendem Problem:
    Durch Sturm sind oben, mittig 2 Platten weggerissen worden, die ersetzt oder evtl wieder angenagelt werden sollen (Schrägdach mit ca. 45 Grad Neigung ohne First, die obere Dachkante schließt an einer Hauswand ab.).
    Nun meine Fragen:
    1. Die Platten sind nicht begehbar – wie komme ich an die Reparaturstelle heran? Laufbohlen rutschen ohne Halterung weg.
    2. Gibt es für Reparaturarbeiten Sicherungshaken/Dachhaken, die man an die Traglatten befestigen kann, damit man für Reparatur- und Wartungsarbeiten eine Dachleiter einhängen kann? Bei Ziegeldächern ist das üblich, leider habe ich keine Sicherungshaken für Bitumenwellplatten finden können.
    3. Gibt es irgendwelche Halterungen für Reparaturarbeiten, die man fest installieren kann?
    Mit bestem dank im Voraus für die Beantwortung meiner Fragen.

    Antworten
  14. Hallo,

    zur Verlegung von Bitumwellplatten Carport.

    Dachneigung 14Grad, Höhe über N.N. 250Meter. Reicht hier ein Lattenabstand von 46cm aus?
    Wie weit darf der Abstand der Konterlattung sein? Ich hab alle 44cm einen Sparren. Reicht da jeder zweite oder kann ich jeden nehmen und dafür eine kleiner Traglattung?

    Antworten
    • Der Abstand der Konterlattung sollte maximal 46 cm bei normaler Wind- und Schneebelastung und maximal 31 cm bei erhöhter Wind- und Schneebelastung betragen.

      Antworten
  15. hallo. hätte eine frage zu den wellplatten. und zwar habe ich einen garten mit hütte gekauft, diese hat ein pultdach mit relativ wenig gefällt. sollten so 7-10 grad sein. das dach ich mit dachpappe und bitumenanstrich vollflächig verschalt. allerdings hat es undichte stellen. ich hatte nur vor das dach mit einem neuen bitumenanstrich zu dichten, darüber sollten dann zum weiteren schutz die wellplatten, da ich nicht unbedingt alle schichten pappe runterreissen und neu machen will. das dach wäre dann also (im idealfall) schon ohne platten dicht. kann ich die platten dann einfach so auf das dach nageln/schrauben oder muss ich da zwingend eine unterkonstruktion bauen? spannbahn sollte ja so oder so wegfallen, da schwitzwasser über das bitumen/pappdach ablaufen könnte.

    Antworten
    • Hallo Herr Saul,

      da würde ich einmal beim Hersteller der Wellplatten nachfragen. Normalerweise wird empfohlen, die Platten immer auf eine Traglattung zu schrauben. Auch um die Belüftung sicherzustellen.

      Viele Grüße

      Antworten
    • Hallo,

      Bitumenwellplatten sind nicht begehbar, ich zitiere einmal, was der Hersteller Onduline dazu schreibt: „Nach den Fachregeln ist ein Begehen von Bitumenwellplatten nur auf Laufflächen zulässig, die gemäß DIN 274 „Asbestzement-Wellplatten“ auszuführen sind (z. B. Lauffläche aus 2 Brettern; 3m lang, 250 mm breit und 24 mm dick). Laufbohlen sind bereits während der Verlegungerforderlich. Zugänge zu Schornsteinen oder Dachentlüftern sind mit festmontierten Laufstegen herzustellen. „

      Antworten
  16. Hallo Herr Hochwarth,

    ich habe über die Schadstofffrage hierher gefunden, da ich das Regenwasser vom Gartenschuppen gerne auffangen und nutzen würde.

    Wissen Sie vielleicht, ob die zuvor beschriebene „braune Brühe“ auch an der Oberseite entsteht? Das scheint mir leider nicht zu der Hoffnung zu passen, dass mit festem Bitumen schon alles in Ordnung sei…

    Vielen Dank!

    Antworten
  17. Hallo,

    Kompliment, wie geduldig und kompetent Sie hier so nett Fragen beantworten. Danke!

    Ich würde gerne noch eine hinzufügen: Auch ich habe ein Carportdach mit 15 Grad Neigung und einer ‚Noteindeckung‘ auf Vollschalung mit 2,4 cm Dicke. Scheinbar könnte ich direkt darauf verlegen, aber es wird ja doch eher eine Lattung empfohlen.

    Wie ist es denn in dem Fall mit einer Konterlattung? Reicht die alleine oder muss dazu noch ein Konterlattung? Ich erkläre mir die senkrechte Konterlattung so, dass diese dafür sorgt, dass Kondenswasser ungehindert abfliessen kann. Hat man lediglich eine Traglattung, dann ‚bremst‘ diese ja das Wasser beim Abfliessen und steht in der Feuchtigkeit?

    Interessant ist die Spannbreite der Empfehlungen: Gutta empfiehlt eine Konterlattung mit 46mm Kanthözern und eine Traglattung mit 60mm, was in Summe einen enormen Aufbau für ein Carportdach darstellt… Onduline scheint eine Direktverlegung bei Carports auf Schalung und Verdeckbahn zu reichen.

    Dank und Gruss!

    Antworten

Schreibe einen Kommentar