Pro Duschgang werden fast zwei Liter Wasser als feiner Sprühnebel oder Wasserdampf im Badezimmer verteilt. Da haben es Badmöbel schwer, nicht aus den Fugen zu geraten. Hier erfahren Sie, welche Materialien der Feuchtigkeit problemlos trotzen und welche Oberflächen zum Einsatz kommen.
Das erwartet Sie in diesem Beitrag
Welche Materialien für Badmöbel?
Funktionalität, Komfort und Optik sind bei Badmöbeln wichtig – aber auch die Haltbarkeit. Und hier kommen die Materialien und ihre Verarbeitung ins Spiel. Kunststoff, Glas oder Edelstahl können ein paar Wasserspritzer nichts anhaben. Einfach mit dem Lappen nachwischen und gut ist. Anders sieht es bei Holz und Holzwerkstoffen aus. Diese dürfen keiner dauerhaften Feuchtigkeit ausgesetzt werden.
Massivholz – edel und natürlich
Massivholz ist nach wie vor ein sehr beliebtes Material für Badmöbel. Es ist aber auch sehr empfindlich, was seine Feuchteausdehnung betrifft. Da klemmt dann schon einmal die Schublade, wenn die Raumluftfeuchte zunimmt. Oder es bilden sich Fugen, wenn die Luft zu trocken ist. Diese unschönen Nebenwirkungen von Holz lassen sich nicht vermeiden, nur eindämmen. Hier ist dann Qualität und Handwerkskunst gefragt – zum Beispiel eine solide Rahmenbauweise.
Sperrholz – die Alternative zu Massivholz
Sperrholzplatten haben weitaus weniger Probleme mit dem Quellen und Schwinden. Durch die kreuzweise Verleimung der einzelnen Schichten wird das Holz in seinem Änderungsdrang weitgehend eingebremst. Sperrhölzer eignen sich deshalb bestens für die Herstellung von Badmöbeln. Mit störrischen Schranktüren brauchen Sie sich dann nicht mehr rumärgern. Im Vergleich zu anderen Holzwerkstoffen wird Sperrholz wesentlich weniger verwendet, was sicherlich mit am deutlich höheren Preis liegt.
Spanplatten – der Preis macht sie attraktiv
Der am häufigsten verwendete Holzwerkstoff ist die Spanplatte. Auch Badmöbel werden gerne aus diesem Material gefertigt, das sich günstig aus Holzresten herstellen lässt. Größtes Problem dabei ist, dass die Platten unter Feuchteeinwirkung irreversibel aufquellen. Die Kanten der Spanplatten müssen daher unbedingt versiegelt werden. Es ist daher bei Badmöbeln aus Spanplatte besonders wichtig auf hochwertige Verarbeitung und Qualität zu achten.
Faserplatten – Holzwerkstoffe Deluxe
Um einiges feuchteunempfindlicher – aber auch teurer – als Spanplatten sind Faserplatten. Hier sind insbesondere die MDF-Platten zu nennen. Mitteldichte Faserplatten sind ein Gemisch aus Holzfasern und Leim, die unter hohem Druck geformt werden. Durch den homogenen Aufbau und die besonders glatten Oberflächen eignen sich die Platten bestens, um mit Hochglanz-, Folien- oder Lackoberflächen veredelt zu werden. Für Badmöbel sind MDF-Platten als Material daher bestens geeignet.
Ständigen Wasserkontakt vermeiden
Ganz gleich, aus welchem Material Badmöbel bestehen – dauerhaften Wasserkontakt mögen sie überhaupt nicht. Steht ein Badschrank ständig in einer Pfütze, wird das früher oder später sichtbar werden. Es sei denn, der Sockel besteht aus einem feuchteresistenten Material wie zum Beispiel Edelstahl. Mit einem Hängeschrank umgehen Sie das Problem.
Hängen Sie das Schränkchen zudem möglichst weit weg von Dusche oder Badewanne auf, steigt die Lebenserwartung zusätzlich. Das gilt natürlich nur, wenn Sie Wasserspritzer sofort entfernen und regelmäßig frische Luft ins Badezimmer lassen. Lüften ist das wichtigste im Badezimmer überhaupt, denn feuchte Luft macht nicht nur den Badmöbeln zu schaffen, sondern bietet besten Nährboden für Schimmelbildung.
Badmöbel und ihre Oberflächen
Holzwerkstoffe sind in der Regel wenig attraktiv, sie benötigen daher eine entsprechende Oberflächenbehandlung. Zur Auswahl stehen zum Beispiel Folien, Farblacke, Melamin oder Echtholzfurniere. Letztere erhalten noch eine Lackierung mit Klarlack für eine höhere Wasserbeständigkeit. Die edle Maserung des Holzes bleibt somit sichtbar. Bei hochwertigen Badmöbeln aus Massivholz reicht auch eine Behandlung mit Holzöl aus, damit sie dauerhaft schön bleiben.
Die Oberflächenbeschichtung hat nicht nur eine optische Komponente. Sie schützt außerdem Holz und Holzwerkstoffe vor direktem Wasserkontakt. Sorgfältige Arbeit und hochwertige Materialen vorausgesetzt, erhöht sich die Lebensdauer der Badmöbel erheblich, wenn die Feuchtigkeit am Lack oder an der Folie abprallt. Wer hier auf Qualität setzt, hat mehr von seiner Badeinrichtung. Der höhere Preis rechnet sich bereits nach wenigen Jahren.
1 Gedanke zu „Badmöbel: Welches Material, welche Oberfläche?“