Eine Badewanne im Schlafzimmer – klingt luxuriös, doch ist es praktisch? Der Trend, das klassische Badezimmer zu verlassen und das Schlafzimmer in einen persönlichen Spa-Bereich zu verwandeln, erfreut sich wachsender Beliebtheit. Das durfte ich in meiner langjährigen Tätigkeit für einen Bad-Onlineshop erfahren. Besonders in Design-Hotels und modernen Wohnkonzepten sieht man immer häufiger freistehende Badewannen im Schlafbereich. Doch was spricht für dieses Konzept, welche Herausforderungen gibt es, und worauf sollten Sie bei der Umsetzung achten?
Badewannen im Schlafzimmer liegen im Trend – hier erfahren Sie, auf was es bei der Planung ankommt.
Der Ursprung des Trends: Von der Hotelsuite ins Eigenheim
Die Idee, eine Badewanne ins Schlafzimmer zu integrieren, begann in exklusiven Hotelsuiten. Dort wurde mit ungewöhnlichen Raumkonzepten experimentiert, die Bad und Schlafzimmer verschmelzen ließen. Das Ergebnis? Ein intimes, luxuriöses Ambiente, das Körperpflege mit Entspannung verbindet. Mit diesem Ansatz etablierte sich die freistehende Badewanne als Lifestyle-Objekt.
Privathaushalte greifen diesen Trend immer häufiger auf – oft aus ästhetischen oder praktischen Gründen, beispielsweise wenn das Badezimmer für eine Wanne zu klein ist. Die Verschmelzung von Wohn- und Badezimmer verleiht dem Raum ein einzigartiges Ambiente und schafft Platz für persönliche Wellness-Momente.
Vorteile: Warum eine Badewanne im Schlafzimmer reizvoll ist
1. Spa-Feeling für Zuhause Eine Badewanne im Schlafzimmer bringt ein Stück Luxushotel in die eigenen vier Wände. Die gemütliche Atmosphäre des Schlafzimmers steigert das Wohlbefinden. Nach einem Bad direkt ins Bett zu fallen – bequemer geht es kaum.
2. Platzsparend und praktisch Wenn im Badezimmer kein Platz für eine Wanne ist, bietet das Schlafzimmer eine elegante Lösung. So können Sie auf den Komfort eines Schaumbads verzichten, ohne größere Umbauten im Badezimmer vornehmen zu müssen.
3. Ein echter Hingucker Freistehende Badewannen sind mehr als funktional – sie sind ein Designelement. Ob auf einem Podest oder vor einem Panoramafenster, sie setzen stilvolle Akzente und werden schnell zum Mittelpunkt des Raums.
Herausforderungen: Diese Punkte müssen Sie beachten
1. Leitungen und Anschlüsse
Für die Installation einer Badewanne im Schlafzimmer sind entsprechende Zu- und Abwasseranschlüsse notwendig. Diese müssen häufig nachträglich verlegt werden. Auch die Statik des Bodens sollte geprüft werden, da eine gefüllte Badewanne ein hohes Gewicht hat. Ein Podest kann dabei helfen, Leitungen zu verstecken und die Tragfähigkeit zu erhöhen.
2. Feuchtigkeit und Belüftung
Eine der größten Herausforderungen ist die Feuchtigkeit. Der entstehende Wasserdampf kann Schimmel verursachen und empfindliche Materialien wie Textilien oder Holz schädigen. Eine effektive Lüftung ist daher unverzichtbar. Große Fenster, eine Belüftungsanlage oder Feuchtraumfarbe sind hier essenziell.
3. Geeignete Materialien
Schlafzimmerböden wie Teppich oder Parkett sind anfällig für Wasserschäden. Eine Versiegelung oder wasserresistente Materialien wie Fliesen, Naturstein oder tropisches Holz können Abhilfe schaffen. Auch Wandbereiche in Wannennähe sollten wasserfest gestaltet werden.
Design und Platzierung: So wird’s stilvoll
1. Die richtige Position finden Eine freistehende Badewanne sollte großzügig im Raum positioniert werden. Empfohlen wird ein Abstand von mindestens 55 cm zu anderen Möbeln. Dies erleichtert die Reinigung und sorgt für ein harmonisches Gesamtbild.
2. Materialien kombinieren Eine Kombination aus warmen Schlafzimmermaterialien und wasserfesten Elementen schafft eine gemütliche Atmosphäre. Beispielsweise können Holz und Stein miteinander kombiniert werden, um das Beste aus beiden Welten zu vereinen.
3. Raumaufteilung durch Podeste und Trennwände Ein Podest hebt die Badewanne optisch hervor und dient gleichzeitig als Spritzschutz. Raumteiler, Vorhänge oder halbhohe Wände können zusätzlich für Privatsphäre sorgen, vor allem in Haushalten mit mehreren Personen.
Nachteile: Was gegen eine Wanne im Schlafzimmer spricht
1. Hohe Kosten Die nachträgliche Installation einer Badewanne im Schlafzimmer kann teuer werden. Neben der Wanne selbst fallen Kosten für Handwerker, wasserfeste Materialien und eventuelle Lüftungsanlagen an. Die Ausgaben beginnen meist im mittleren vierstelligen Bereich.
2. Einschränkungen bei der Nutzung Nicht jeder möchte beim Baden auf Privatsphäre verzichten. Besonders in Mehrpersonenhaushalten kann es schwierig sein, die Intimität zu wahren. Ein durchdachtes Raumkonzept mit Sichtschutz ist daher ratsam.
3. Feuchtigkeitsschäden und Schimmelgefahr Ohne ausreichende Belüftung können Wasserdampf und Spritzwasser langfristig Schäden anrichten. Matratzen, Vorhänge und Möbel sind besonders anfällig und können unter der Feuchtigkeit leiden.
Lohnt sich eine Badewanne im Schlafzimmer?
Die Integration einer Badewanne ins Schlafzimmer ist ein spannender Trend, der Luxus und Funktionalität verbindet. Für große, gut belüftete Räume mit geeigneten Materialien ist das Konzept eine reizvolle Option, die sowohl optisch als auch praktisch überzeugt. Dennoch erfordert die Umsetzung eine sorgfältige Planung, um Probleme wie Feuchtigkeit oder hohe Kosten zu vermeiden. Bleibt schließlich noch das Problem mit der fehlenden Privatsphäre. Wenn Sie beim Baden alleine bleiben wollen, sollten Sie besser mit der Badewanne im Badezimmer bleiben.
Nach einem Bauingenieurstudium und einer Ausbildung zum Online-Redakteur folgten 10 Jahre als bautechnischer Redakteur bei einer Internet-Agentur. Dort hat er zum Beispiel ein Baulexikon mit über 15.000 Begriffen aufgebaut, das zeitweise auch von OBI genutzt wurde. Eine Auskopplung davon mit speziellen Begriffen rund um den Fertighausbau ist noch auf fertighaus.de zu finden.
Es folgten 10 Jahre als Webtexter beim wohl größten Bad-Onlinshop Deutschlands. Dort war er dafür zuständig, dass die Seite für alle Begriffe rund ums Badezimmer (und Leuchten) gut bei Google rankt. Außerdem war er dort verantwortlicher Redakteur für das Magazin.
Aktuell arbeitet er als Content-Manager beim VDI Verlag. Dort kümmert er sich um all die technischen Themen, die Ingenieure interessiert.
Seit 2012 betreibt er bauredakteur.de und schreibt hier über Themen rund um Bauen, Wohnen, Einrichten und Garten.
