Fliegen ist für viele Menschen ohnehin schon mit Stress verbunden, aber es gibt auch Flughäfen, die selbst erfahrenen Passagieren den Angstschweiß auf die Stirn treiben. Einige davon stellen wir Ihnen hier vor. Aber auch solche, die auf die eine oder andere Weise außergewöhnlich sind.
Das erwartet Sie in diesem Beitrag
- Changi Airport Singapur
- Flughafen Courchevel
- Flughafen Gibraltar
- Flughafen Lukla Nepal
- Flughafen Madeira
- Flughafen Paro Bhutan
- Flughafen Saba auf den Niederländischen Antillen
- Flughafen Skiathos
- Flughafen St. Maarten
- Flughafen Santos Dumont, Rio de Janeiro
Changi Airport Singapur
Der mehrfach ausgezeichnete Changi Airport in Singapur ist ein weltbekanntes Luftfahrtdrehkreuz und selbst ein Reiseziel. Neben seiner Rolle als wichtigster Flughafen Singapurs bietet er eine breite Palette an Gastronomie-, Einkaufs- und Unterhaltungsmöglichkeiten. Er umfasst vier Terminals und das Jewel Changi, ein zehnstöckiges Lifestyle-Zentrum, das nahtlos mit den Terminals 1, 2 und 3 verbunden ist und eine beeindruckende Kombination aus Kunst, Architektur und Natur darstellt.
Ob man Singapur als Zwischenstopp nutzt oder einen längeren Aufenthalt in diesem tropischen Paradies plant, der Changi Airport bietet vom ersten Moment an ein faszinierendes Erlebnis. Wie in der als „Gartenstadt“ bekannten Metropole Singapur können sich Besucher in üppigen Grünanlagen und Gärten entspannen und neue Energie tanken.
Ein Highlight ist der Jewel Changi mit dem atemberaubenden HSBC Rain Vortex, dem höchsten Indoor-Wasserfall der Welt, umgeben von üppiger Vegetation und mehr als 2.000 Bäumen. Darüber hinaus erwarten die Besucher weitere faszinierende Bereiche wie der Butterfly Garden im Terminal 3, der Sunflower Garden im Terminal 2 und der Cactus Garden im Terminal 1 mit über 100 Arten von Kakteen und Wüstenpflanzen. Im Emergence Enclosure können Naturliebhaber Schmetterlinge beim Schlüpfen beobachten und ihr Wissen über die Natur erweitern.
Flughafen Courchevel
Der in den französischen Alpen gelegene Flughafen Courchevel stellt insbesondere für Passagiere mit Flugangst eine besondere Herausforderung dar. Seine Landebahn ist ungewöhnlich kurz, steil und gefährlich, was ihn von den meisten anderen Flughäfen unterscheidet. Die anspruchsvolle, wellige Piste hat schon vielen Piloten Probleme bereitet, wie zahlreiche Videos spektakulärer Unfälle auf YouTube belegen.
Auch wenn die meisten Zwischenfälle glimpflich ausgehen und die Flugzeuge im Schnee landen, ist eine Landung in Courchevel alles andere als einfach. Trotz seines glamourösen Images als „Saint Tropez der Alpen“ wirkt der Flughafen weniger luxuriös. Er liegt auf 2007 Metern Höhe und kann nur von Spezialflugzeugen angeflogen werden. Die Landung hier gilt als eine der anspruchsvollsten Aufgaben für Piloten, denn die Landebahn ist mit einer Neigung von 18,5 Prozent die steilste der Welt.
Eine weitere Besonderheit: Die Piste hat einen Knick, so dass die Piloten beim Landen bergauf und beim Starten bergab fliegen müssen. Mit nur 538 Metern ist die Landebahn deutlich kürzer als die üblichen 2500 Meter. Diese anspruchsvollen Bedingungen erinnern an Szenen aus Actionfilmen, was durch ihre Darstellung in bekannten Hollywood-Produktionen wie den James-Bond-Filmen „Der Morgen stirbt nie“ und „GoldenEye“ mit Pierce Brosnan unterstrichen wird. Was in diesen Filmen mit viel Action gelöst wird, stellt in der Realität eine nicht zu unterschätzende Herausforderung dar.
Flughafen Gibraltar
Der Flughafen von Gibraltar, der auf einem schmalen Streifen zwischen dem berühmten Felsen und der Stadt La Linea de la Concepción liegt, steht unter britischer Kontrolle, obwohl seine Legitimität umstritten ist, da er auf spanischem Territorium errichtet wurde. Der Flughafen liegt am südlichen Ende der Costa del Sol, eingebettet zwischen Mittelmeer und Atlantik, nur wenige Kilometer von Afrika entfernt, und ist daher für Besucher der Costa del Sol, insbesondere der Gebiete westlich von Estepona, ein bequemer Anlaufpunkt.
Die Entfernung des Flughafens zu den nächstgelegenen Städten beträgt etwa 20 Minuten nach Sotogrande, 30 Minuten nach Estepona und 45 Minuten nach Marbella, während Jerez etwa eine Stunde westlich liegt. Der Flughafen Gibraltar ist der der Stadt am nächsten gelegene internationale Flughafen, nur 500 Meter vom Stadtzentrum und 450 Meter von der Linea de la Concepción entfernt, was ihn zu einer Seltenheit macht: ein internationaler Flughafen, der nur wenige Gehminuten vom Stadtzentrum entfernt ist.
Im Jahr 2009 verzeichnete der Flughafen Gibraltar 314.375 ankommende Passagiere. Ursprünglich während des Zweiten Weltkriegs erbaut und 1949 eröffnet, diente er zunächst nur als Notfallbasis für die britische Armee. Erst 1987 ermöglichte ein Abkommen zwischen Spanien und Großbritannien den zivilen Flugverkehr. Die Landebahn ist 1.829 Meter lang und hat eine Besonderheit: Der gesamte Verkehr in die Stadt muss die Landebahn überqueren, weshalb der Verkehr bei Starts und Landungen komplett angehalten wird, um Sicherheitsrisiken zu vermeiden.
Flughafen Lukla Nepal
Beim Anflug auf den fast 3.000 Meter hoch gelegenen Flughafen Lukla hat man das Gefühl, noch über den Wolken zu schweben – ein Eindruck, der sich nach der Landung fortsetzen kann. Der nepalesische Flughafen, der offiziell Tenzing-Hillary Airport heißt, ist berühmt für seine Nähe zum Mount Everest und wird wegen seiner schwierigen Lage im Himalaya oft als einer der gefährlichsten Flughäfen der Welt bezeichnet. Doch was genau macht Flüge nach Lukla so einzigartig und warum könnte sich eine Reise dorthin trotz der Risiken lohnen?
Lukla selbst ist ein kleines Dorf ohne große Sehenswürdigkeiten, aber Ausgangspunkt für fast alle Everest-Expeditionen. Der Flughafen, der jährlich bis zu 150.000 Passagiere abfertigt, ist die Hauptverkehrsader für den Personen- und Warentransport in diese abgelegene Region, da die umliegenden Hochgebirgsdörfer nicht über normale Straßen erreichbar sind.
Die einzige Landebahn des Flughafens ist mit einer Länge von 527 Metern eine der kürzesten der Welt und erlaubt nur kleinen STOL-Flugzeugen (Short Take-Off and Landing) und Hubschraubern die Landung. Um den kurzen Bremsweg auszugleichen, hat die Piste ein Gefälle von 11,7 Prozent, was gleichzeitig den Start erleichtert.
Der Flughafen Lukla ist seit den 2000er Jahren vor allem durch Reportagen als einer der gefährlichsten Flughäfen bekannt geworden. Drei Hauptgründe tragen dazu bei: Die extreme Lage im Himalaya erschwert Start und Landung, ein Abbruch des Start- oder Landemanövers ist wegen der umliegenden Berge kaum möglich und die oft schnell wechselnden Wetterbedingungen im Hochgebirgstal beeinträchtigen die Sicht und erhöhen das Flugrisiko.
Flughafen Madeira
Seit 1964 stellt der Flughafen Madeira die Flugverbindung zur Außenwelt her. Der Flughafen ist bekannt für seine schwierige Lage am Hang einer Steilküste und für Windscherungen und starke Fallwinde, die die Landung erschweren. Da es kein Instrumentenlandesystem gibt, müssen die Piloten kurz vor der Landung eine scharfe Rechtskurve fliegen, was häufig zu Durchstartmanövern führt.
Die Piste ist nur 1.600 Meter lang und hat ein leichtes Gefälle, was das Abbremsen großer Flugzeuge erschwert. Zudem endet die Piste an beiden Seiten über dem Meer und an steilen Klippen. Ein tragisches Unglück ereignete sich 1977, als eine Boeing 727-200 der TAP bei starkem Regen über das Pistenende hinausschoss und 40 Meter tief in die Steilküste stürzte. 131 Menschen kamen dabei ums Leben.
1985 wurde die Start- und Landebahn um 200 Meter auf 1800 Meter verlängert, was aber immer noch als zu kurz gilt. Im September 2000 wurde schließlich eine neue Start- und Landebahn mit einer Länge von 2777 Metern in Betrieb genommen, die von einer imposanten Stützkonstruktion getragen wird. Ähnlich wie am London City Airport dürfen nur speziell ausgebildete Piloten den Flughafen Madeira anfliegen.
Flughafen Paro Bhutan
Der Flughafen Paro in Bhutan ist einer der höchstgelegenen Flughäfen der Welt und befindet sich in einer besonders anspruchsvollen Lage im Himalaya. Dies macht Starts und Landungen zu einer Herausforderung, die nur von 17 speziell ausgebildeten Piloten bewältigt werden kann. Die einzigartige Lage des Flughafens erfordert spezielle An- und Abflugverfahren, da direkte Anflüge wegen der bis zu 5500 Meter hohen Gipfel nicht möglich sind. Diese Verfahren wurden von Airbus und Jeppesen entwickelt, sind aber nur bei idealen Wetterbedingungen ohne Wind anwendbar.
Drukair und Bhutan Airlines haben deshalb eigene Verfahren entwickelt. Aufgrund fehlender Radartechnik müssen die Piloten die Pisten bei Tageslicht ausschließlich visuell anfliegen, wobei ihnen nur ein Drehfunkfeuer zur Orientierung dient. Erschwert werden die Bedingungen vor allem von Februar bis Mai durch kalte, trockene Winter und im Frühjahr durch starke Erwärmung und hohe Windgeschwindigkeiten, die den Flugbetrieb auf die Morgenstunden beschränken.
Im Sommer wiederum schränkt die Hitze die Kapazität für längere Nonstop-Flüge ein, um bei einem möglichen Triebwerksausfall eine sichere Rückkehr zu gewährleisten. Nach der Landung werden die Passagiere in einem farbenfrohen Terminal empfangen, der im traditionellen Stil Bhutans gestaltet wurde, um die kulturelle Identität des Landes zu bewahren. Mit der Erweiterung der beiden Terminals in den Jahren 2015 und 2019 auf insgesamt 15.000 Quadratmeter können nun bis zu 1,5 Millionen Passagiere pro Jahr abgefertigt werden.
Flughafen Saba auf den Niederländischen Antillen
Die Landung auf Saba, der kleinsten bewohnten Insel der Niederländischen Antillen, stellt eine besondere Herausforderung dar. Besucher haben die Wahl zwischen der Anreise per Schiff oder per Flugzeug, wobei letzteres eine besondere Schwierigkeit mit sich bringt: Der Inselflughafen Juancho E. Yrausquin verfügt mit nur 400 Metern über die kürzeste kommerziell genutzte Landebahn der Welt – ein Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde.
Die Landung wird zusätzlich erschwert durch ein scharfkantiges Felsmassiv neben der Piste und steile Abgründe an beiden Enden der Piste, die direkt ins Meer führen. Trotz der gefährlichen Bedingungen hat sich seit der Eröffnung des Flughafens am 18. September 1963 kein Unfall ereignet.
Die Flüge nach Saba werden mit kleinen Twin-Otter-Maschinen von Winward Express Airways und Winair durchgeführt, die von der Nachbarinsel St. Maarten starten und bis zu 16 Passagiere befördern können. Vier Flüge werden täglich angeboten. Die Piloten von Winair und Winward Express Airways sind wahre Meister in der Kunst der Landung auf Saba, was den Flug zu einem unvergesslichen Erlebnis macht“, heißt es auf der Website der Insel.
Flughafen Skiathos
Die knapp 50 Quadratkilometer große Insel Skiathos ist bekannt für ihren außergewöhnlichen Flughafen: Die Start- und Landebahn ist nur 1.628 Meter lang und wird an beiden Enden vom Meer begrenzt – deutlich kürzer als die Hauptpiste von Heraklion auf Kreta mit 2.714 Metern. Diese Besonderheit erfordert von den Piloten einen besonders tiefen Anflug, was Skiathos zu einem beliebten Ziel für Planespotter macht.
Videos von der Insel zeigen, wie Schaulustige den landenden Flugzeugen gefährlich nahe kommen. Auf dem obigen Aufnahme sehen Sie, wie eine Maschine der Fluggesellschaft Small Planet denkbar knapp über die Köpfe der Zuschauer hinwegfliegt. Das birgt erhebliche Risiken: Erst kürzlich wurde eine britische Touristin schwer verletzt, als sie vom Turbinenwind eines startenden Flugzeugs erfasst und weggeblasen wurde. Warnschilder am Rande der Landebahn weisen auf solche Gefahren hin, doch die Faszination, den Flugzeugen ganz nah zu sein, ist ungebrochen.
Flughafen St. Maarten
Der Princess Juliana International Airport auf Sint Maarten/St. Martin liegt im niederländischen Teil der Karibikinsel und wird unter anderem von KLM aus Amsterdam angeflogen. Der französische Teil der Insel wird von Air France und Corsair aus Paris angeflogen. Im Jahr 2006 wurde ein neues Terminal eröffnet. Aufgrund der relativ kurzen Start- und Landebahn (10/28) müssen Großraumflugzeuge schnell landen und abbremsen. Voll beladene Boeing 747 können hier nicht starten und müssen oft erst auf Aruba oder Guadeloupe auftanken.
Der Flughafen kann nur von Westen angeflogen werden, da im Osten hohe Berge liegen. Wegen der kurzen Start- und Landebahn überfliegen die Flugzeuge vor der Landung den nahe gelegenen Maho Beach in nur 10 bis 15 Metern Höhe. Der „Royal Islander Club“ ist das beliebteste Hotel für Luftfahrtenthusiasten, und die „Driftwood Boat Bar“ sowie die gegenüberliegende „Bliss“-Bar sind beliebte Treffpunkte, von denen aus die An- und Abflugzeiten beobachtet werden können. Autofahrer müssen beim Überqueren der nahe gelegenen Straße vorsichtig sein.
Starts nach Westen sind unproblematisch. Bei Starts nach Osten müssen die Flugzeuge jedoch mit Vollschub und angezogener Parkbremse die dahinter liegenden Hügel überqueren, um dann vor einer hohen Bergwand scharf rechts abzudrehen. Dabei können Sand und Steine am Maho Beach aufgewirbelt werden.
Flughafen Santos Dumont, Rio de Janeiro
Der Aeroporto Santos Dumont, gelegen im pulsierenden Herzen von Rio de Janeiro und eingebettet in die malerische Kulisse der Guanabara-Bucht, bietet seinen Passagieren eine atemberaubende Ankunft, flankiert von der berühmten Christusstatue und dem markanten Zuckerhut. Dieser Flughafen ist besonders für seine kurze Landebahn bekannt, welche mit einer Länge von nur etwa 1.300 Metern zu den kürzesten in ganz Brasilien für den kommerziellen Luftverkehr zählt. Diese Besonderheit macht den Santos Dumont Flughafen zu einem Paradebeispiel für Präzisionslandungen in dicht bebauten Metropolen und fordert von den Piloten höchste Konzentration und Geschicklichkeit.
Die anspruchsvollen Anflugverfahren auf diesen Flughafen erfordern von den Piloten eine spezielle, nach Osten ausgerichtete Anflugroute, die mit einer präzisen Linkskurve im Sichtflug gekoppelt ist, um die Landebahn sicher zu erreichen. Die Piloten müssen dabei ihre Maschinen mit äußerster Präzision steuern, um auf der verhältnismäßig kurzen Piste zum Stehen zu kommen. Moderne Verkehrsflugzeuge sind zwar mit fortschrittlichen Technologien wie Schubumkehr und Hochleistungsbremsen ausgestattet, doch die Fähigkeit, diese Techniken effektiv auf der kurzen Distanz einzusetzen, zeugt von wahrer Meisterschaft. Bemerkenswert ist, dass die Landebahn bei einer Meereshöhe von nur drei Metern ohne Sicherheitszone direkt an den Südatlantik grenzt, was die Landung zusätzlich herausfordernd macht.
Der Aeroporto Santos Dumont spielt eine zentrale Rolle im Verkehrsnetz von Rio de Janeiro, vor allem für Inlandsflüge. Er ermöglicht nicht nur eine schnelle und bequeme Anbindung an die Stadt, sondern verzaubert die Passagiere auch mit einem unvergleichlichen Anflugerlebnis über eine der spektakulärsten Städte der Welt.