Akropolis in Athen, Chinesische Mauer oder Tikal in Mittelamerika – machen Sie sich mit uns auf eine Reise rund um den Erdball und lernen Sie die berühmtesten Ruinen der Welt kennen. Diese Orte haben Geschichte geschrieben und sind immer noch ein wichtiger Bestandteil des kulturellen Erbes ihrer Länder und Städte, obwohl sie längst nicht mehr ihre ursprüngliche Funktion innehaben. Vielmehr sind sie meist mehr oder weniger dem Zerfall ausgesetzt.
Das erwartet Sie in diesem Beitrag
- Ruine #1: Akropolis in Athen, Griechenland
- Ruine #2: Heidelberger Schloss
- Ruine #3: Kolosseum in Rom
- Ruine #4: Borobudur in Indonesien
- Ruine #5: Tikal in Guatemala
- Ruine #6: Stonehenge in Großbritannien
- Ruine #7: Memphis in Ägypten
- Ruine #8: Chinesische Mauer
- Ruine #9: Angkor Wat in Kambodscha
- Ruine #10: Pyramiden von Gizeh
- Ruine #11: Petra in Jordanien
- Ruine #12: Machu Picchu in Peru
- Ruine #13: Bagan in Myanmar
- Ruine #14: Jerash in Jordanien
- Ruine #15: Ephesus in der Türkei
- Ruine #16: Knossos auf Kreta
- Ruine #17: Pompeji in Italien
- Ruine #18: Kappadokien in der Türkei
- Ruine #19: Luxor-Tempel in Ägypten
- Ruine #20: Chichén Itzá in Mexiko
- Weitere berühmte Ruinen?
Ruine #1: Akropolis in Athen, Griechenland
Die Akropolis von Athen darf bei der Aufzählung der berühmtesten Ruinen der Welt sicherlich nicht fehlen. Innerhalb der Zitadelle finden sich bedeutende Überreste antiker Strukturen, die als Chroniken vergangener Zeiten dienen. Die Geschichte der Besiedlung der Akropolis Athen reicht bis ins 4. Jahrhundert v. Chr. zurück. Die Aufzeichnungen aus dieser Zeit sind zwar schwer zu interpretieren, aber die meisten der heute erhaltenen Ruinen wurden während der Herrschaft des Politikers Perikles errichtet. Zu seinen herausragenden Beiträgen zählen das Parthenon, die Propyläen, das Erechtheion und der Tempel der Athena Nike.
In derselben Epoche entstanden auch die Tempel der Athena Polias, des Poseidon, des Cecrops, des Herse, des Pandrosos und des Aglauros mit seinem Karyatidenbalkon. Während der hellenistischen und römischen Epoche wurden viele der angrenzenden Gebäude renoviert. Der Parthenon wurde während der byzantinischen Zeit zu einer Kirche umgewandelt, und später diente die Akropolis Athen den Lateinern als Hauptverwaltungszentrum von Athen.
Ursprünglich war die Akropolis Athen bis etwa zum 5. Jahrhundert v. Chr. von einer massiven Mauer umgeben, die eine Länge von 760 Metern hatte und ungefähr 10 Meter hoch war. Der Tempel der Schutzgöttin Athena Polias wurde zwischen 570 und 550 v. Chr. aus dorischem Kalkstein innerhalb der Zitadelle errichtet. Das ältere Parthenon, auch als Vorparthenon bekannt, wurde um 500 v. Chr. aus Piräus-Kalkstein erbaut. Das Fundament dieses Gebäudes war an einigen Stellen bis zu 11 Meter tief. Heute lassen sich zum Beispiel noch das Partheum, das Erechtheum, der Tempel der Athena Nike oder das majestätische Odeon des Herodes Atticus besichtigen. Das Theater konnte bis zu 5.000 Menschen fassen.
Ruine #2: Heidelberger Schloss
Das Heidelberger Schloss gehört sicherlich zu den beliebtesten Zielen ausländischer Touristen in Deutschland, wenngleich es natürlich keine solche politische Bedeutung wie zum Beispiel die Akropolis oder das Kolosseum hat. Wie die Schlossruine aus rotem Neckartäler Sandstein jedoch majestätisch über dem Neckar thront, macht sie zu einem besonderen Hingucker. Damit hat das Heidelberger Schloss seine Nominierung als eine der berühmtesten Ruinen der Welt wahrlich verdient.
Ursprünglich als Burg konzipiert, wurde das Schloss im Laufe der Zeit zu einer prächtigen Residenz ausgebaut und diente den Kurfürsten von der Pfalz fast drei Jahrhunderte lang als Wohnsitz. Das Schloss spielte somit eine bedeutende Rolle im höfischen und adligen Leben des Heiligen Römischen Reiches. Während des Pfälzischen Erbfolgekriegs (1688-1697) wurde das Schloss zweimal zerstört und erlitt erheblichen Schaden. Am 6. September 1693 wurde es Opfer einer Sprengung durch französische Pioniere, bei der der Pulverturm und andere wichtige Gebäude und Befestigungsanlagen zerstört wurden. Danach war das Schloss nur noch eingeschränkt nutzbar.
Obwohl eine teilweise Restaurierung begonnen wurde, wurde das Schloss letztendlich durch einen Brand noch weiter zerstört, der am 24. Juni 1764 durch einen Blitzschlag ausgelöst wurde. Die Bemühungen zur Wiederherstellung wurden aufgegeben und die Pfalzgrafen bei Rhein bezogen fortan endgültig das Mannheimer Schloss als ihre Residenz. In der Romantik wurde das nun zur Ruine gewordene Schloss aufgrund seiner malerischen Lage und des allmählichen Verfalls zum zeitlosen Symbol für die Größe und Vergänglichkeit menschlicher Bestrebungen sowie einer vergangenen und bewundernswerten Epoche stilisiert.
Ruine #3: Kolosseum in Rom
Auch wenn das Kolosseum in Rom scheinbar nicht jedem bekannt ist (ein rumänischer Tourist hat vor einigen Tagen seinen Namen in das Gemäuer geritzt und danach behauptet, die historische Bedeutung nicht zu kennen), gehört es dennoch zu den berühmtesten Ruinen der Welt. Mit einer Gesamtkapazität von 70.000 Besuchern war das Kolosseum das größte Amphitheater seiner Zeit. Es zeichnet sich bis heute durch seine für damalige Zeiten imposante Höhe von fast 48 Metern aus. Der Bau des Kolosseums erfolgte während der Herrschaft der flavischen Dynastie unter Kaiser Vespasian und seinem Sohn Titus zwischen 72 und 80 n. Chr.
Das Gelände, auf dem das Kolosseum errichtet wurde, war einst eine dicht besiedelte Region des antiken Roms, die zwischen den Hügeln Caelius, Esquilinus und Palatinus lag. Allerdings wurde das Gebiet während des großen Brands von Rom im Jahr 64 n. Chr. vollständig zerstört. Infolgedessen konfiszierte Nero das Land und beanspruchte es für sich. Er ließ dort eine prächtige Palastanlage namens Domus Aurea errichten, die mit einem künstlichen See, Pavillons, Gärten und Säulenhallen ausgestattet war. Am Eingang der Domus Aurea stand die gigantische Bronzestatue von Nero.
Später wurde die Domus Aurea abgerissen, der See verfüllt und die Arbeiten am flavischen Amphitheater begonnen. Gladiatorenschulen und andere unterstützende Einrichtungen befanden sich in der Nähe. Im Gegensatz zu anderen Amphitheatern jener Zeit, die außerhalb der Stadtgrenzen errichtet wurden, entstand das Kolosseum direkt im Stadtzentrum und befand sich somit nicht nur symbolisch, sondern auch tatsächlich im Herzen Roms.
Ruine #4: Borobudur in Indonesien
Auf der indonesischen Insel Java befindet sich der größte buddhistische Tempel der Welt, dessen Ausmaße beeindruckend sind – insbesondere, wenn man bedenkt, wie der Tempel einst ohne den Einsatz von Mörtel oder anderen Bindemitteln erbaut wurde. Borobudur erstreckt sich über eine Fläche von 2500 Quadratmetern und ragt mit einer Höhe von 29 Metern pyramidenartig aus dem Dschungel von Java empor. Er wurde zwischen 780 und 840 von den Herrschern der mächtigen Syailendra-Dynastie errichtet, die vermutlich aus Indien oder Indochina eingewandert waren.
Man schätzt, dass Borobudur aus 1,6 Millionen Steinen besteht. Doch das Wahrhaftige daran ist: Beim Bau des Tempels wurden diese Steine passgenau ohne die Verwendung von Mörtel oder anderen Bindemitteln aufeinandergelegt, und sie halten bis heute. Noch bemerkenswerter ist die Tatsache, dass der Tempel mit mehr als 500 Buddha-Statuen und etwa 3000 Skulpturen geschmückt ist. Es gibt keine andere Stätte auf der Welt mit einer derart umfangreichen Sammlung dieser Art.
Trotz seiner einstigen Bedeutung geriet Borobudur jedoch irgendwann in Vergessenheit. Im Verlauf des 15. Jahrhunderts konvertierte ein großer Teil der javanischen Bevölkerung zum Islam, und der größte buddhistische Tempel der Welt verlor an Relevanz. Nachdem er über Jahrhunderte hinweg eine bedeutende Pilgerstätte für Gläubige aus ganz Asien war, wurde die Anlage allmählich vom Dschungel überwuchert. Naturkatastrophen und Plünderungen trugen ebenfalls zum Verfall bei. Es ist sogar bekannt, dass Menschen in der Umgebung Steine aus der Anlage für den Bau ihrer eigenen Häuser verwendeten.
Ruine #5: Tikal in Guatemala
Die Geschichte von Tikal ist eng mit der Maya-Kultur verbunden. Zwischen dem 5. und 9. Jahrhundert errichteten die Maya in Tikal eine der fortschrittlichsten Zivilisationen der Welt, die über Jahrhunderte hinweg gedieh. Tikal war das größte Bauwerk, das jemals von den Maya erschaffen wurde, und erstreckte sich in seiner größten Ausdehnung über ein Stadtgebiet von etwa 65 Quadratkilometern. Der heutige Nationalpark, der besichtigt werden kann, umfasst immer noch beeindruckende 16 Quadratkilometer.
Zu ihrer Blütezeit, die zeitlich etwa dem europäischen Frühmittelalter entspricht, lebten in Tikal ungefähr 50.000 Menschen. Es wird angenommen, dass die Gesamtbevölkerung von Tikal und der umliegenden Region zeitweise sogar die Marke von 100.000 Einwohnern überschritten hat. Die ältesten nachgewiesenen Siedlungsspuren stammen aus der Zeit um 900 v. Chr. Während der späten Maya-Präklassik, etwa zwischen 400 v. Chr. und 250 n. Chr., entwickelte sich Tikal zu einer Stadt. Die priesterlichen Herrscher von Tikal machten ihren Staat zur Hegemonialmacht in der Region.
Tikal konnte diese Position in den folgenden Jahrhunderten, wenn auch nicht durchgehend und unangefochten, halten. Konflikte mit der Maya-Stadt Calakmul, die etwa 150 km nördlich gelegen war (heute im mexikanischen Bundesstaat Campeche), prägten die Geschichte Tikals in dieser Zeit. Nach einer letzten Blütezeit im 8. Jahrhundert, begleitet von imposanten Bauprojekten, geriet Tikal aus ungeklärten Gründen in Bedeutungslosigkeit. Um die Zeitenwende im Jahr 1000 war Tikal eine verlassene Stadt, die von der umgebenden Natur, der Waldlandschaft El Petén, zurückerobert wurde.
Ruine #6: Stonehenge in Großbritannien
Stonehenge, der wohl berühmteste Steinkreis der Welt, befindet sich in der Nähe von Amesbury, etwa 13 Kilometer nördlich der Stadt Salisbury in England. Jährlich zieht diese neolithische Formation Hunderttausende von Touristen an. Seit 1986 gehört Stonehenge zum Weltkulturerbe der UNESCO. Kein anderes historisches Denkmal hat über die Jahrhunderte hinweg die Phantasie so sehr angeregt wie die prähistorische Anlage von Stonehenge in der Grafschaft Wiltshire im Südwesten Englands, nur eine kurze Fahrtzeit von Salisbury entfernt.
Gemäß der englischen Legende stammen die Steine aus Afrika und haben heilende Kräfte. Ursprünglich soll die gesamte Anlage in Irland gestanden haben, bis der kluge Zauberer Merlin sie mit Hilfe eines Riesen nach Wiltshire gestohlen und dort aufgebaut haben soll. Die genauen Zwecke, das Alter und die Urheber dieser erstaunlichen Anlage sind bis heute umstritten, aber man schätzt, dass Stonehenge vor etwa 5000 Jahren errichtet wurde. Britische Archäologen haben sogar Hinweise darauf gefunden, dass es noch älter sein könnte.
Fest steht, dass Stonehenge das größte und am besten erhaltene Monument aus der Stein- und Bronzezeit ist. Es besteht aus dem berühmten Kreis aufrechtstehender Steine und Hunderten von Grabhügeln. Die große Anzahl und das Alter der Grabstätten lassen darauf schließen, dass Stonehenge ein zentraler Begräbnisort war. Einige der Gräber wurden auf die Zeit um 3000 v. Chr. datiert, und es wird angenommen, dass der umlaufende Graben um dieselbe Zeit angelegt wurde.
Ruine #7: Memphis in Ägypten
Im Altertum war Memphis fast drei Jahrtausende lang die größte Stadt Ägyptens. Die Ruinen von Memphis befinden sich etwa 20 Kilometer südwestlich von Kairo. Hier sind Überreste von Tempeln, Palästen und eine monumentale Statue von Pharao Ramses II. erhalten geblieben. Die Tatsache, dass alle Pyramiden und Pyramidenstädte westlich des Nils zwischen Kairo und der Fayum-Oase liegen, ist eng mit der alten Metropole Memphis verbunden. Die Stadt fungierte in verschiedenen Phasen als Hauptstadt und königliche Residenzstadt.
Laut ihrer Gründungsmythologie wurde Memphis von Pharao Menes geschaffen, der nach dem Geschichtsschreiber Manetho vor etwa fünftausend Jahren Ober- und Unterägypten vereinte. Heutzutage geht man jedoch davon aus, dass dieser Vereinigungs- und Gründungsprozess auf mehrere Könige zurückzuführen ist und nicht von einem einzigen Herrscher vollzogen wurde. Der Name Memphis leitet sich übrigens von der altägyptischen Bezeichnung Men-Nefer-Pepi ab, was der Name der Pyramidenstadt von König Pepi I. im nahen Sakkara war, datiert ins Alte Reich um 2300 v. Chr.
Obwohl Theben im Neuen Reich eine bedeutende Rolle als königliche Residenzstadt und heilige Stadt des Gottes Amun-Re einnahm, blieb Memphis die größte Stadt des Landes. Die Pharaonen wechselten oft den Standort ihrer Residenz und Regierung. Memphis lag näher an den politischen Brennpunkten des Nahen Ostens und diente als Ausgangspunkt für militärische Operationen nach Palästina und Syrien. Später übernahmen zeitweise Tanis und Piramesse, zwei Städte im Delta, diese Funktion.
Ruine #8: Chinesische Mauer
Die Chinesische Mauer zählt zweifellos zu den bedeutendsten Bauwerken der Volksrepublik China. Mit einer Gesamtlänge von über 6.200 Kilometern ist sie das größte Bauwerk der Welt und beeindruckt durch ihre Monumentalität. Das UNESCO-Weltkulturerbe erstreckt sich vom Shanhaiguan Pass an der Ostküste des Landes bis zum Jiayuguan Pass in der Wüste Gobi. Die ältesten Abschnitte der Mauer werden auf etwa 700 v. Chr. datiert, obwohl es unterschiedliche Aussagen dazu gibt und manche behaupten, dass der Bau erst um 500 v. Chr. begann.
In jedem Fall besteht die Chinesische Mauer seit über 2.500 Jahren. Aufgrund der unterschiedlichen Bauepochen weist die Mauer keine einheitliche Bauweise auf, und im Gegensatz zur Vergangenheit ist sie heute an einigen Stellen nicht geschlossen. Daher ist es möglich, an bestimmten Abschnitten die Mauer zu betreten, ohne darüber klettern zu müssen.
Die ältesten Mauerabschnitte bestanden aus Lehm, der mit Reis und Stroh vermischt wurde. Diese Abschnitte sollen um 500 v. Chr. erbaut worden sein. Der Bau der Mauer diente hauptsächlich dem Schutz der Region vor den plündernden nomadischen Stämmen aus dem Norden. In der Qin-Dynastie wurden Teile der Mauer aus Naturstein errichtet, insbesondere entlang der Gebirgskämme, da die Chinesische Mauer auch über Berge hinweg verläuft. Dieser Abschnitt der Mauer stellte eine besondere Herausforderung dar.
Ruine #9: Angkor Wat in Kambodscha
Angkor Wat ist ein fast 1000 Jahre altes Bauwerk mit einer Vielzahl von Tempeln, das sich über eine Fläche von über 400 km² erstreckt und etwa 240 km nordwestlich von Kambodschas Hauptstadt Phnom Penh liegt. Es besticht durch seine beeindruckende Architektur und die faszinierende Geschichte dahinter. Die imposanten Tempel wurden vor über 1000 Jahren ohne moderne Hilfsmittel errichtet, was als wahres Wunder erscheint. Kein Wunder also, dass Angkor Wat im Jahr 1992 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde. Angkor Wat war über mehrere Jahrhunderte das Zentrum des Khmer-Königreichs.
Der Bau von Angkor Wat begann während der Herrschaft von König Suryavarman II., aber zum Zeitpunkt seines Todes war das Bauwerk noch nicht vollständig fertiggestellt. Es wird vermutet, dass der Bau aufgrund seines Todes eingestellt wurde. Ursprünglich wurde der imposante Tempel für die Anbetung der hinduistischen Gottheiten errichtet, fiel jedoch im 13. Jahrhundert in die Hände der Buddhisten. Berichten zufolge waren etwa 300.000 Menschen und 6.000 Elefanten am Bau beteiligt, und der Bau dauerte 37 Jahre.
Im 15. Jahrhundert verließen die Khmer, die Einwohner der Region, die Tempelanlage plötzlich. Bis heute ist unklar, warum sie dies taten und es bleibt eines der großen archäologischen und kulturellen Rätsel. Andere beeindruckende Bauwerke wie Angkor Thom mit dem Bayon-Tempel und Ta Prohm wurden später von König Jayavarman VII. errichtet, der als einer der bedeutendsten und letzten großen Könige von Angkor gilt. Erst während der französischen Besetzung und Kolonialherrschaft wurden die Tempelanlagen im 18. Jahrhundert wiederentdeckt – sie waren von Bäumen und Pflanzen überwuchert und mitten im Dschungel verborgen.
Ruine #10: Pyramiden von Gizeh
Die Pyramiden von Gizeh zählen zu den Hauptattraktionen Ägyptens. Sie befinden sich in der Nekropole von Gizeh und sind Teil einer beeindruckenden Ansammlung antiker Monumente, zu denen die Cheops-Pyramide, die Große Sphinx von Gizeh und viele andere gehören. Über Jahrtausende hinweg waren sie die höchsten von Menschenhand geschaffenen Bauwerke der Welt. Heutzutage sind sie Teil des UNESCO-Weltkulturerbes und eines der Sieben Weltwunder. Tatsächlich sind sie das einzige noch existierende Weltwunder.
Funde im Arbeiterdorf von Gizeh zeigen, dass während des Baus der Pyramiden von Gizeh kontinuierlich etwa 20.000 bis 40.000 Menschen beschäftigt waren. Darunter waren Ingenieure, Architekten, Baumeister, Steinmetze, Arbeiter und viele andere. Die meisten von ihnen lebten in der Nähe und arbeiteten hart am Bau der Pyramiden, um ihren täglichen Lohn und Nahrung zu erhalten. Für den Bau der Cheops-Pyramide wurden über 2,3 Millionen Steinblöcke verwendet, darunter 5,5 Millionen Tonnen Kalkstein und 8.000 Tonnen Granit. Jeder Stein wog zwischen 25 und 80 Tonnen und wurde entweder in Gizeh abgebaut oder per Schiff von weit entfernten Orten wie Tura und Assuan transportiert.
Da die äußere Verkleidung der Pyramiden entfernt wurde und sie über tausende Jahre der Erosion ausgesetzt waren, haben sie im Laufe der Zeit an Höhe verloren. Die Cheops-Pyramide war ursprünglich 146 Meter hoch, misst heute jedoch „nur“ noch 138 Meter. Die Chephren-Pyramide war einst 143 Meter hoch und ist nun auf 136 Meter geschrumpft. Die kleinste der Pyramiden, die Mykerinos-Pyramide, erreichte einst eine Höhe von 66 Metern und ist heute auf 62 Meter geschrumpft.
Ruine #11: Petra in Jordanien
Die antike Felsenstadt Petra ist zweifellos der berühmteste Ort in Jordanien. Die Stadt, die über 2000 Jahre alt ist, gehört zu den „neuen sieben Weltwundern“ und ist seit 1985 Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. Das markanteste und am meisten fotografierte Gebäude in Petra ist das Schatzhaus „Al Khazneh“, dessen beeindruckende 40 Meter hohe Fassade wie ein riesiges Kunstwerk in den roten Fels gemeißelt ist.
Die Stadt Petra wurde vom Volk der Nabatäer vor über 2000 Jahren als Hauptstadt ihres Reiches im Wadi Musa erbaut. Petra liegt im Tal des Moses, das sich auf halbem Weg zwischen dem Golf von Akaba und dem Toten Meer im Südwesten Jordaniens erstreckt. Bereits der Weg nach Petra ist ein Erlebnis, da jeder Besucher durch die enge Schlucht Siq geführt wird. Die roten Felswände ragen bis zu 100 Meter hoch und an einigen Stellen ist sogar noch der ursprüngliche Straßenbelag der Nabatäer erhalten, was einen unmittelbar in längst vergangene Zeiten versetzt.
Über einen Kilometer erstreckt sich der schmale Pfad durch den Felsen, bis man schließlich das berühmte Schatzhaus von Petra erreicht. Schätzungen zufolge wurden bisher nur etwa 20 Prozent der antiken Stadt Petra in Jordanien ausgegraben. Die ehemalige Hauptstadt der Nabatäer birgt also noch viele Geheimnisse im Wüstensand und es bleibt noch viel zu entdecken.
Ruine #12: Machu Picchu in Peru
Hoch oben auf einer Bergspitze in den peruanischen Anden, auf einer Höhe von 2360 Metern, liegt die beeindruckende antike Stadt Machu Picchu. Der Anblick dieses Ortes ist überwältigend. Betrachtet man die Tatsache, dass diese Stadt innerhalb von nur 90 Jahren zwischen 1450 und 1540 von einem Volk erbaut wurde, das weder das Rad noch Metallwerkzeuge kannte, grenzt dies an ein wahres Wunder.
Die meisten Gebäude in Machu Picchu wurden aus präzise zugeschnittenen Steinen unterschiedlicher Größen errichtet und ohne Verwendung von Mörtel übereinander gestapelt. Die Inka waren Meister darin, Erdbebensicherheit zu gewährleisten und Gebäude zu schaffen, die über lange Zeiträume hinweg Bestand haben würden. Es scheint fast, als hätten sie geahnt, dass ihre Zeit irgendwann enden würde und sie ein Vermächtnis hinterlassen mussten.
Die Stadt verfügte über eine ausgeklügelte Wasserversorgung mit einem Abwassersystem, das ständig für frisches Wasser sorgte und gleichzeitig Überschwemmungen in dieser von Regen geplagten Region verhinderte. Die mehrschichtigen Terrassen, die für landwirtschaftliche Zwecke genutzt wurden, sind ein weiteres Beispiel für die fortschrittliche Baukunst und Architektur dieses Volkes. Machu Pichu hat es somit mehr als verdient, in die Liste der berühmtesten Ruinen der Welt aufgenommen zu werden.
Ruine #13: Bagan in Myanmar
Bagan ist ein ganz besonderer Ort mit prachtvollen Tempeln und einer beinahe surreal wirkenden Steppenlandschaft. Als historische Königsstadt zählt es zweifellos zu den schönsten Zielen in Myanmar. Bagan war einst die Hauptstadt eines riesigen Königreichs, das zwischen ca. 900 und 1300 nahezu das gesamte heutige Staatsgebiet von Myanmar umfasste. Die Blütezeit des Königreichs begann im Jahr 1044 mit der Thronbesteigung von König Anawrahta, dem ersten buddhistischen König, der die Priester des zuvor dominierenden Schlangenkults vertrieb.
In den darauffolgenden 200 Jahren setzten sein Sohn und die nachfolgenden Könige die Dynastie fort. Dank der günstigen Lage am Irrawaddy-Fluss, wo Handelswege aus China und Indien zusammenkamen, flossen immense Reichtümer in die Schatzkammern des Königreichs. In dieser Zeit verwendeten die verschiedenen Könige einen Teil dieser Reichtümer, um über 10.000 Tempel, Pagoden, Klöster und andere buddhistische Heiligtümer zu errichten. Bagan entwickelte sich zu einer der größten Städte des Mittelalters, etwa 15-mal größer als das damalige London. Es war eine kosmopolitische Stadt, in der Gelehrte sich über Religion, Philosophie, Schrift und Sprache austauschten.
Ab der Mitte des zwölften Jahrhunderts begann es jedoch bergab zu gehen. Die hohen Kosten für die Instandhaltung der zahlreichen Tempelanlagen trugen zum Niedergang des Königreichs bei. Als dann auch noch die mongolische Armee in das Gebiet des geschwächten birmanischen Reiches einmarschierte, war das Schicksal des Königreichs besiegelt. Der König und sein Gefolge wurden vertrieben und das Königreich Bagan verlor seine einstige Größe und Bedeutung. Die einstige Weltstadt schrumpfte zu einem Dorf zusammen. Gleichwohl zeugen noch heute zahlreiche gut erhalten Gebäude von der einstigen Größe.
Ruine #14: Jerash in Jordanien
Die antike Stadt Jerash zählt neben Petra zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten in Jordanien. Sie gilt als eine der größten und am besten erhaltenen Stätten römischer Architektur weltweit außerhalb Italiens und blickt auf eine Geschichte von mehr als 6.500 Jahren zurück. Gelegen nördlich der Landeshauptstadt Amman, beeindruckt Jerash Besucher mit seinen atemberaubenden Säulenstraßen, öffentlichen Plätzen und Tempeln auf den Hügeln.
Die frühesten bekannten Bewohner dieser Region nannten das Dorf Garshu. Im Laufe der Zeit wurde der Name in Gerasa und schließlich in Jerash geändert. Ab dem 4. Jahrhundert v. Chr. begann Jerash unter der Herrschaft von Alexander dem Großen als kleines Dorf zu einer blühenden Stadt heranzuwachsen. Im Jahr 63 v. Chr. wurde sie von General Pompeius erobert und unter römischer Herrschaft als eine der bedeutenden Städte der Dekapolis-Liga anerkannt.
In ihrer Blütezeit hatte Jerash möglicherweise eine Bevölkerung von fast 20.000 Menschen. Doch im 3. Jahrhundert begann der Niedergang der Stadt. Sie wurde später von den Persern und dann von den Muslimen angegriffen und erlitt Schäden durch Erdbeben. Schließlich wurde sie aufgegeben. Die antike Stadt Jerash lag jahrhundertelang verborgen und unter dem Sand begraben. 1806 wurde sie von dem deutschen Reisenden Ulrich Jasper Seezten entdeckt, der einen Teil der Ruinen erkannte. Seit 1925 werden systematische Ausgrabungen durchgeführt, die bis heute andauern.
Ruine #15: Ephesus in der Türkei
Die antike Hafenstadt Ephesos war einst das bedeutendste Handelszentrum im Mittelmeerraum und beherbergte angeblich bis zu 200.000 Menschen. Über mehrere Jahrhunderte hinweg war Ephesos verschiedenen Herrschern unterworfen. Früher war es auch eine bedeutende Stätte des Christentums, und einige der archäologischen Stätten sind bis heute ein beliebtes Ziel für gläubige Christen. Die UNESCO hat Ephesos als Weltkulturerbe anerkannt, und der Tempel der Artemis zählt sogar zu den Sieben Weltwundern der Antike.
Ephesos befand sich lange Zeit unter der Herrschaft des hellenistischen Reichs und wurde schließlich im Jahr 129 v. Chr. testamentarisch an das Römische Reich übergeben. Unter Kaiser Augustus erreichte die Stadt einen außergewöhnlichen Reichtum, und während seiner Herrschaft entstanden zahlreiche Bauwerke wie die beiden Agoren, der Aquädukt und das Amphitheater.
Ab dem 1. Jahrhundert n. Chr. spielte Ephesos eine entscheidende Rolle bei der Ausbreitung des Christentums. Prominente Persönlichkeiten wie der Heilige Paulus und der Heilige Johannes besuchten Ephesos, und viele Einwohner konvertierten zum Christentum. Im 3. Jahrhundert n. Chr. wurde die Stadt von den Goten zerstört, jedoch teilweise wiederaufgebaut. Dennoch erreichte Ephesos nie wieder den einflussreichen Status, den es einst hatte. Während der Zeit des Byzantinischen Reiches wurde die heutige archäologische Stätte von Ephesos vernachlässigt und dem Verfall überlassen.
Ruine #16: Knossos auf Kreta
Ein Besuch im Minoischen Palast von Knossos ist eine faszinierende Reise in die Tiefen der europäischen Geschichte. Hier befindet sich die älteste Zivilisation Europas, und der Palast selbst beherbergte den ältesten Thron des Kontinents. Die Legenden rund um König Minos und den Minotaurus sowie die noch heute inspirierenden Kunstwerke lassen die Geschichte lebendig werden. Einziger Wermutstropfen ist, dass der Minotaurus schließlich von dem heldenhaften Theseus getötet wurde, der mit Ariadne, der Tochter von König Minos, nach Athen floh.
Was wir heute sehen können, ist eigentlich die zweite Version des größten minoischen Palastes auf Kreta. Der erste Palast wurde um 1700 v. Chr. durch ein Erdbeben zerstört und durch einen kunstvolleren Palast (aus der sogenannten Neopalastzeit) ersetzt, der mit dem Höhepunkt der minoischen Zivilisation einherging. Der Palast war eine Meisterleistung der Planung und Architektur: Es gab fortschrittliche Entwässerungssysteme, unterirdische Räume sowie luxuriöse Häuser mit einer Höhe von bis zu fünf Stockwerken und Wände, die mit Fresken verziert waren.
Es wird vermutet, dass der Palast einem Labyrinth ähnelte, was die Verbindung mit dem Mythos des Minotaurus erklärt. Schließlich stürzte auch dieser Palast infolge eines Erdbebens ein und wurde um 1600 v. Chr. aufgegeben. Der Palast von Knossos war beeindruckend groß und weitläufig, mit einer Fläche von 43.000 Quadratmetern und über 1.300 Räumen, die durch Gänge um einen zentralen Innenhof verbunden waren.
Ruine #17: Pompeji in Italien
Der Ausbruch des Vesuvs im Jahr 79 nach Christus hatte verheerende Folgen. Zwei aufeinanderfolgende Eruptionen beendeten abrupt und endgültig das Leben in den römischen Städten Pompeji und Herculaneum. Rund 20.000 Menschen verloren alleine in Pompeji ihr Leben. Aus heutiger Sicht erwies sich diese Katastrophe jedoch als ein Glücksfall für die Archäologie. Durch den Vulkanausbruch wurde das römische Alltagsleben in beiden Städten wie in einer unveränderten Momentaufnahme konserviert, wodurch wertvolle Einblicke für die Nachwelt entstanden.
In der Antike galt Pompeji als eine wohlhabende Stadt. Sie lag auf einer kleinen Hochebene etwa zehn Kilometer südlich des Vesuvs und bot den Einwohnern einen malerischen Blick auf den Golf von Neapel. Der Fluss Sarno mündete außerhalb der festungsähnlichen Stadtmauern ins Meer und bildete einen belebten Hafen, in den regelmäßig Schiffe aus Griechenland, Spanien, Nordafrika und dem Nahen Osten einfuhren. Handelswaren wie Papyrus, Gewürze, Trockenobst und Keramik wurden gegen Wein, Getreide und die kostbare Fischsoße Garum aus der Region ausgetauscht.
Pompeji erstreckte sich über eine Fläche von etwa 60 Hektar und war von einem charakteristischen antiken Gitternetz aus Straßen durchzogen. Die gesamte Stadt war von einer Mauer mit acht Toren und elf Wachtürmen umgeben, um Sicherheit zu gewährleisten. Neben dem Aspekt der Sicherheit wurde auch viel Wert auf Luxus gelegt. Ein Theater und die prächtigen Stabianischen Bäder boten Unterhaltung für die wohlhabenderen Bürger. Eine römische Basilika, eine prachtvolle Halle, diente gleichzeitig als Börse und Gerichtssaal. In unmittelbarer Nähe befand sich das Forum, der zentrale Platz der antiken Stadt, mit dem beeindruckenden Jupitertempel. Eine große Sportanlage war von Säulenhallen und schattenspendenden Platanen umgeben, und ein Schwimmbad bot den Athleten eine erfrischende Abkühlung.
Ruine #18: Kappadokien in der Türkei
Die Naturlandschaft Kappadokiens zählt zweifellos zu den beeindruckendsten und faszinierendsten Regionen der Türkei. Das touristisch bekannte Kappadokien umfasst das Tuffgebiet rund um Ürgüp, Nevsehir und Avanos. Die Erosion hat in dieser Gegend, die aus vulkanisch abgelagertem Tuff besteht, eine surreale Landschaft mit bizarren Tälern, Kegeln, Türmen und Obelisken geformt. Die meisten der Dörfer, Städte, Einsiedeleien, Klosterkomplexe und Kirchen, die aus dem standfesten, aber weichen Tuff hervorgehen und zum Teil unterirdisch liegen, entstanden zwischen dem 3. und 13. Jahrhundert und konzentrieren sich hauptsächlich um das Tal von Göreme.
Die Kirchen in dieser Region sind mit prachtvollen Gemälden geschmückt, die den Einfluss verschiedener Kulturen widerspiegeln. Von den Griechen über die Römer, Byzantiner, Perser, Seldschuken bis hin zu den Osmanen haben all diese Völker ihre Spuren in Form von beeindruckenden Bauwerken hinterlassen. Göreme wird als das Zentrum von Kappadokien angesehen, und der einzigartige Komplex von Felsformationen dort wurde 1985 von der UNESCO als „Nationalpark Göreme und Felsbauten von Kappadokien“ in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen.
Eine weitere Besonderheit der Region sind die zahlreichen unterirdischen Städte, von denen Kaymaklı und Derinkuyu wohl die bekanntesten sind. In Kappadokien wurden bisher 36 unterirdische Städte entdeckt, von denen jedoch nur ein kleiner Teil für Besichtigungen zugänglich gemacht wurde. Es wird vermutet, dass es insgesamt über 50 unterirdische Städte gibt. Kaymaklı ist eine der Städte, die seit 1960 für Besucher geöffnet ist. Ein komplexes Tunnelsystem führt hier tief hinab, und die Anlage erstreckt sich über insgesamt 8 Stockwerke, von denen 5 beleuchtet und zugänglich sind. Für eine ausreichende Sauerstoffversorgung wurde ein durchdachtes Belüftungssystem geschaffen, wobei sich die größeren Räume rund um die Luftschächte gruppieren.
Ruine #19: Luxor-Tempel in Ägypten
Der Luxor-Tempel, am Ufer des Nils gelegen, ist neben den Tempeln von Karnak eines der bedeutendsten Heiligtümer des alten Ägypten. Dieser Tempel stammt aus der Zeit des Neuen Reiches und war dem Gott Amon gewidmet. Hier wurde die göttliche Herkunft des Pharaos gefeiert, und er war eng mit der nur zweieinhalb Kilometer entfernten Tempelstadt von Karnak kultisch und organisatorisch verbunden. Zwischen Karnak und Luxor erstreckte sich eine gerade Allee mit Sphinxfiguren, von der heute an den Enden Rekonstruktionen zu sehen sind. Die Stadtverwaltung von Luxor plant sogar die vollständige Wiederherstellung der Allee, um den Touristen eine Promenade zu bieten.
Der Luxor-Tempel ist der Göttertriade Amun, Mut und Chons geweiht. Ursprünglich wurde er zur Zeit des Neuen Reiches in Ägypten erbaut und damals als südlicher Harem des Amun von Karnak bezeichnet. Zwei 15 Meter hohe Kolossalstatuen, die Ramses II. darstellen, sowie ein 25 Meter hoher Obelisk bewachen das Tor des Heiligtums. Das Gegenstück zu diesem Obelisken wurde im Jahr 1836 an Frankreich geschenkt und steht nun auf dem Place de la Concorde in Paris. Im Inneren des Tempels befindet sich der Säulenhof, dessen Säulen die Form von Papyrusblüten haben und mit Hieroglyphen verziert sind, die von Gott Amun und den siegreichen Schlachten Ramses II. berichten. Der Tempel diente dazu, den König mit seinem göttlichen Ka zu vereinen und ihn zu vergöttlichen.
Der Tempel erstreckt sich über eine Gesamtlänge von mehr als 250 Metern und sein Grundriss betont die Idee eines Festtempels, der als Kulisse für den Weg der Gottheit bei großen Prozessionen diente. Insbesondere beim Opet-Fest, dem Dekaden-Fest und dem Tal-Fest spielte der Tempel eine wichtige Rolle. Hier diente er als Stationsheiligtum für den Amun von Karnak, seine göttliche Gemahlin Mut und das Götterkind Chons. Ihre Barken-Sänften wurden in einem dreigliedrigen Sanktuarium hinter dem Frontpylon von Luxor abgestellt. In römischer Zeit wurde der Tempel zu einem Militärkastell umgewandelt. Noch aus frühchristlicher Zeit sind Reste von kleinen Kirchen erkennbar, die innerhalb und neben den Tempelanlagen mit römischen Spolien erbaut wurden, aber später selbst zerstört wurden.
Ruine #20: Chichén Itzá in Mexiko
Chichén Itzá wird als das größte politische und Handelszentrum der Maya angesehen und war dem Gott Kukulcán geweiht. Seit 1988 ist diese ehemalige Maya-Stadt als UNESCO-Weltkulturerbe anerkannt. Der Hauptanziehungspunkt ist zweifellos die 24 Meter hohe große Pyramide des Kukulcán, die von den spanischen Eroberern als „El Castillo“ (das Schloss) bezeichnet wurde. Die Maya nannten die Pyramide nach dem Gott der Auferstehung und Reinkarnation, der als gefiederte Schlange dargestellt wird. Neben der großen Pyramide gibt es auch das Observatorium, den Ballspielplatz (Juego de Pelota), den Kriegertempel, den Tempel der 1000 Säulen und viele weitere Gebäude aus der Zeit der Maya zu bewundern.
Den Maya, die bereits für ihre Kalenderkunst bekannt waren, wird nachgesagt, dass sie mit der großen Pyramide einen Kalender erbaut haben. Die vier Treppen der Pyramide haben insgesamt 365 Stufen, die sich auf die Tage im Jahr beziehen sollen. Zwei Mal im Jahr, während der Tagundnachtgleiche, wenn Tag und Nacht gleich lang sind, ereignet sich an der großen Pyramide ein besonderes Ereignis, das den astronomischen Beginn des Frühlings (20./21. März) und des Herbstes (22./23. September) markiert. Eine Seite der Pyramide versinkt während des Sonnenuntergangs fast vollständig im Schatten, nur die Treppe wird angestrahlt.
Ein weiteres faszinierendes Phänomen des Weltwunders sind die Echos in Chichén Itzá. Wenn man zum Beispiel vor einer Seite der Pyramide steht und in die Hände klatscht, wird der Schall mehrere hundert Meter zurückgeworfen und verstärkt, sodass das Echo wie ein Pistolenschuss klingt. Die Schritte einer Person am oberen Ende der Treppe klingen am unteren Ende wie fallende Regentropfen, und das Echo, das entsteht, wenn man auf dem Ballspielplatz in die Hände klatscht, ähnelt dem Brüllen eines Jaguars.
Weitere berühmte Ruinen?
Das war 20 der berühmtesten Ruinen der Welt. Uns ist klar, dass wir damit bei Weitem nicht alle dem Verfall preisgegebene Gebäude mit Geschichte abdecken. Wenn Ihnen die eine oder andere Ruine fehlt, können Sie gerne einen kurzen Kommentar hinterlassen und wir bemühen uns, diese noch mit in die Liste aufzunehmen.